Hier sollen 99 Wohnungen entstehen
Die vergangenes Jahr gegründete städtische Baugesellschaft geht ihr erstes Großprojekt an: An der Hainer Chaussee sind 99 neue Wohnungen für 300 bis 350 Menschen geplant. 80 Prozent davon sollen Sozialwohnungen sein.
Auf dem ehemaligen Opel-Gelände an der Hainer Chaussee türmen sich schon die Erdhügel. Ein bisschen Zeit wird aber noch ins Land gehen, bis die Bauarbeiten für die 99 neuen Wohnungen in Dreieich beginnen können. In ungefähr einem Jahr sollen die Bagger auf dem Grundstück zwischen der Hainer Chaussee, der A 661 und der Trasse der Dreieichbahn anrollen. Bis dahin werden die Planungen von Dirk Böttcher, seit Anfang des Jahres Technischer Vorstand der städtischen Baugesellschaft (Dreieich Bau AöR), vorbereitet.
Wenn das Stadtparlament den neuen Planungen im Juni zustimmt, wird auf dem 17 000 Quadratmeter großen Areal bezahlbarer Wohnraum für 300 bis 350 Menschen entstehen. 80 Prozent der Wohnungen werden eine Sozialpreisbindung von öffentlich gefördertem Wohnraum haben, 20 Prozent werden frei verfügbar auf dem Wohnungsmarkt zur Vermietung freigegeben sein.
Fast 21 Millionen Euro
Rund 20,9 Millionen Euro nimmt die Dreieich Bau Aör dafür in die Hand – bis auf rund 15 Prozent Eigenmittel der Stadt-Tochter werden diese von der WI-Bank finanziert. Das entspricht Baukosten von rund 2700 Euro pro Quadratmeter. Dabei ist etwas Eile geboten, da sich die Baukosten derzeit ständig erhöhen, wie Böttcher betont. Jeder Monat, der ungenutzt verstreicht, treibe die Kosten vermutlich in die Höhe. Das große Wohnbauprojekt ist das erste der im Jahr 2017 gegründeten AöR.
Ein Frankfurter Planungsteam mit ausgewiesener Expertise im sozialem Wohnungsbau hat das Grundstück in zwei Bauabschnitten geplant. „Meine erste Aufgabe war es dann, die bestehende Planung auf Nachhaltigkeit, Qualität und Kostenminimierung zu prüfen“, erklärt Dirk Böttcher. Um eine bessere Wirtschaftlichkeit zu erreichen, wurden die bestehenden Pläne in der Ausnutzung des Grundstücks überarbeitet. Aus ursprünglich 85 Wohnungen mit insgesamt 5850 Quadratmetern wurden so 99 Wohnungen auf 7100 Quadratmetern. Die Überlegung, eine dringend benötigte Kita auf dem Gelände unterzubringen, wurde inzwischen wieder verworfen. „Die Verdichtung hätte den Festsetzungen des Bebauungsplans widersprochen“, so Böttcher. „Aber natürlich“, betont Erster Stadtrat Martin Burlon (parteilos), „suchen wir weiter nach geeigneten Standorten für Kindertagesstätten.“
Notunterkünfte abreißen
Derzeit werden im Dreieicher Rathaus die Angebote für eine schlüsselfertige Erstellung einer Obdachlosenunterkunft in der Schlagfeldstraße geprüft. Wen das realisiert würde, wäre das neue dreigeschossige Gebäude Anfang 2019 bezugsfertig und die Notunterkünfte an der Hainer Chaussee könnten abgerissen werden. „Damit ist dort Platz, und wir könnten mit dem ersten Bauabschnitt loslegen, bei dem zunächst 37 Wohnungen entstehen sollen“, erklärt Dirk Böttcher. Diese wären im zweiten Quartal 2020 bezugsfertig. Mit dem zweiten, größeren Bauabschnitt mit weiteren 62 Wohneinheiten soll im Herbst 2019 begonnen werde. Hier ist die Fertigstellung für Ende 2020 vorgesehen.
Die Gebäude mit den Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen mit der Adresse Hainer Chaussee 49 bis 55 sind dreigeschossig geplant. In Richtung Hainer Chaussee bekommen sie aus Lärmschutzgründen noch ein Staffelgeschoss, die Balkone sind aus dem gleichen Grund alle in Richtung der Innenhöfe angelegt. 35 Prozent der neuen Wohnungen sind mit Aufzügen erreichbar, 32 Prozent barrierefrei und drei Wohnungen für Rollstühle geeignet. Das neue Wohnquartier soll über ein Blockheizkraftwerk versorgt werden.
Die Stadtverordneten diskutieren diese Pläne in den Ausschüssen ab Dienstag, 29. Mai. Die Entscheidung fällt dann am Dienstag, 19. Juni, im Stadtparlament.