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Kein Weihnachtsmarkt wie jeder andere

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Der Budenzauber rund um die Offenthaler Kirche bringt all die weihnachtlichen Genüsse mit, mit denen ein richtiger Weihnachtsmarkt eben glänzen sollte. Und doch ist es kein Markt wie jeder andere.

Glühwein, heiße Maronen, Bratwürstchen, Holzspielzeug und Selbstgestricktes: All das und mehr bietet der Offenthaler Weihnachtsmarkt seinen Besuchern. Und doch unterscheidet sich der kleine, lauschige Markt am vierten Adventswochenende doch sehr markant von dem Adventsmarkt in Sprendlingen oder gar dem riesigen Publikumsmagneten „Hayner Weihnacht“ in Dreieichenhain.

„Weihnachten steht ja unmittelbar vor der Tür. Heute waren die Leute das letzte Mal arbeiten, die Geschenke sind gekauft – das hier ist jetzt noch mal eine schöne und sehr entspannte Zusammenkunft vor dem Heiligen Abend“, sagt Arno Holz, Organisator des Offenthaler Weihnachtsmarktes.

Der Vorsitzende des Kulturvereins ist ganz glücklich, dass der Markt so spät im Dezember liegt. Auch wenn der Budenzauber klein und fein ist, herrscht doch eine ganz besondere und familiäre Stimmung. „Ich brauche eine Stunde, um einmal drüber zu laufen, weil ich immer irgendwo hängen bleibe und ich wieder eine Runde Schwätzchen halte“, sagt Holz lachend.

Ein Funke Enttäuschung

Mit dem Heiligen Abend am vierten Advent ergibt sich dann noch eine größere Besonderheit – statt Samstag und Sonntag können die Offenthaler Freitag und Samstag durch die 22 Stände flanieren. Am Freitagnachmittag füllte sich dann der Kirchgarten auch schon zur Eröffnung. Der Musikverein spielte weihnachtliche Melodien und Dreieichs Bürgermeister Dieter Zimmer eröffnete den Markt.

Einen kleinen Funken Enttäuschung gab es bei den Obst- und Gartenbauern. Das selbst gebraute Bier, dass am Gemaafest im Sommer Premiere gefeiert hatte und den Vereinsmitglieder beinahe aus den Händen gerissen wurde, ist diesmal nichts geworden. „Wir haben 26 Stunden am Stück Bier gebraut – aber es schmeckt einfach nicht. Dann können wir es auch nicht verkaufen“, bedauert Matthias Würz, Vorsitzender des OGV.

Bier gibt’s am Stand trotzdem, die Gärtner haben feine Biersorten aus bayerischen Privatbrauereien nach Offenthal „importiert“. Die köstlichen Baumstriezel, mit denen die OGV-Mitglieder seit einigen Jahren für lange Schlangen sorgen, gibt es natürlich auch. Dafür nimmt sich Bäckermeister Volker Höreth extra zwei Tage frei. Denn eigentlich hat er Mehl und Zucker den Rücken gekehrt und ist am Flughafen beschäftigt – umso mehr freut er sich, dass seine Backkünste einmal im Jahr so gefragt sind.

Glühwein und Striezel

Dicht bleibt leider der Hof der Familie Seibert am Alten Rathaus: „Wir haben inzwischen alle Kinder, all unsere Helfer hätten an Heiligabend abbauen müssen – das war uns jetzt einfach zu stressig“, sagt Marco Seibert. Im nächsten Jahr will er die Hofpforte aber wieder öffnen.

Es gibt trotzdem viele schöne Ecken auf dem Offenthaler Weihnachtsmarkt, und wer heute noch einen Glühwein und Baumstriezel genießen möchte, kann das zwischen 14 und 20 Uhr tun.

(njo)

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