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Die Kita-Kosten werden erhöht

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Armutsgefährdete Kinder im Vorschulalter weisen beim Sprechen und Zählen bereits Defizite auf.
Armutsgefährdete Kinder im Vorschulalter weisen beim Sprechen und Zählen bereits Defizite auf. © Daniel Reinhardt

Besonders die Eltern von unter Dreijährigen wird die Gebührenerhöhung in den Kitas treffen. Die Stadtverordneten beraten sich nun über das passende Gebührenmodell.

Es ist schon länger im Gespräch, und bald steht eine Entscheidung an: Die Kindergartengebühren in Dreieich werden teurer. Die Stadt musste im vergangenen Jahr den Zuschuss für die freien Träger erhöhen, das schlug mit 600 000 Euro Mehrausgaben zu Buche, weitere 400 000 Euro wird die Einstufung in die nächsthöhere Tarifstufe der Erzieherinnen kosten. „Wir wollen 250 000 Euro mehr aus den Kindergartengebühren erwirtschaften“, kündigte Bürgermeister Dieter Zimmer (SPD) an. Derzeit habe die Stadt Dreieich einen Deckungsgrad von 13,9 Prozent, der von den Elternbeiträge gedeckelt wird.

Zeigen Alternativen auf

Der Landesrechnungshof empfiehlt eine Kostendeckung von 33 Prozent seitens der Eltern. „Das ist Utopie und stand niemals zur Debatte, aber den 20 Prozent wollen wir uns langfristig schon annähern“, kündigte Zimmer an.

Für die Beratungen in der nächsten Sitzungsrunde legt der Magistrat den städtischen Gremien jetzt eine Beschlussvorlage vor, die Entscheidungsalternativen aufzeigt. „Wir geben der Stadtverordnetenversammlung keine Beschlussempfehlung“, erklärt Dieter Zimmer. „Vielmehr zeigen wir Alternativen auf, wie die Gebührenanpassung nach bisherigem Modell oder mit einer einkommensabhängigen Gebühr zu realisieren ist. Es ist ureigenste Aufgabe der Stadtverordnetenversammlung, zu entscheiden, welches Modell sie politisch favorisiert und ob künftig die finanziellen Bedingungen einer Familie das Kriterium für die Gebührenfestsetzung ist“, stellt Zimmer klar.

Eine allgemeine Erhöhung liege bei rund 20 Prozent der Kitagebühren, je nach gewähltem Modell. Die einkommensabhängigen Gebühren werden, wie der Name schon sagt, nach dem Einkommen der Eltern berechnet. Die besser verdienenden Eltern tragen dann auch die höheren Kosten.

Alle zwei Jahre

Zimmer betonte, dass die einkommensabhängige Lösung mehr Verwaltungsaufwand bedeute – fast eine ganze Stelle (0,7) müsste im Rathaus dafür geschaffen werden. Die Verwaltung hat verschiedene Modelle erarbeitet und deren Auswirkungen in einem Bericht zusammengefasst, den die Parlamentarier jetzt bekommen. Auch der Stadtelternbeirat wird über die Pläne von Zimmer informiert.

Egal, wie die abschließende Entscheidung der Parlamentarier am 21. Juli dann ausfällt, soll es künftig alle zwei Jahre eine Erhöhung von 3,5 Prozent geben, um die Tarifsteigerungen und Mehrkosten in der Kinderbetreuung aufzufangen. Vermutlich wird die Beitragserhöhung für die Eltern von den unter Dreijährigen besonders hoch ausfallen. Die Beiträge sollen an die Preise des Kreises Offenbach für die Tagespflege angepasst werden. Ein Ganztagsplatz bei der Tagesmutter kostet seit Anfang des Jahres 336 Euro. Die Stadt nimmt derzeit 260 Euro für einen Ganztagsplatz in der Krippe.

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