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Von Trump bis Kinderbetreuung

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Von: Nicole Jost

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Gastredner Mathias Wagner, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag, spannte den „großen Bogen“. Fürs Lokale war Roland Kreyscher zuständig.

Noch ist es nicht zu spät für Neujahrsempfänge: Jetzt waren die Grünen an der Reihe. Als letzte der Dreieicher Parteien hatten sie Vereinsvertreter und Parteifreunde dazu eingeladen, gemeinsam auf das Jahr 2017 anzustoßen. In lockerer Runde im Stadtverordnetensitzungssaal des Rathauses standen nette Gespräche mit Mittelpunkt, dazu gab es Musik und so manch ein Gläschen Sekt.

Die zahlreichen Besucher bekamen selbstverständlich auch Politisches geboten. Den Part für die Landespolitik übernahm Mathias Wagner, Fraktionsvorsitzender der Grünen im hessischen Landtag, und die Dreieicher Themen sprach Fraktionsvorsitzender Roland Kreyscher an. „In Dreieich geht es um nachhaltige Stadtentwicklung, sozial und gerecht. Wir müssen klug investieren, und wir müssen eine lebenswerte Innenstadt kreieren“, sagte Kreyscher. Das sei nicht so einfach, wie es sich anhöre, spielte Kreyscher auch auf die Neue Mitte an, die viele Chancen, aber auch Risiken eröffne. Die Grünen wollen auch den Verkehr bewältigen.

Heikles Thema

Ein wichtiges Thema sieht Kreyscher im Wohnungsbau, es gehe darum, bezahlbaren Wohnraum für Bedürftige zu schaffen, ebenso für die rund 600 Flüchtlinge, die in Dreieich Zuflucht und ein Zuhause suchen. Der Fraktionssprecher der Grünen packte auch das derzeit wohl heikelste Thema, die Kinderbetreuung, an. Erst in dieser Woche sei der ganze Umfang der fehlenden Plätze für die U 3-Betreuung, aber auch für die Kindergartenkinder bekannt geworden. „Wir haben einen hohen Rückstand, den gilt es aufzuholen, und das wird alles andere als leicht“, so Kreyscher. Und er legte auch den Finger in die nächste Wunde, denn mit dem Kindergarten höre die Betreuungsproblematik nicht auf. Für die Kinder im Grundschulalter steige der Betreuungsbedarf ebenfalls stetig an.

Mathias Wagner, Fraktionsvorsitzender und bildungspolitischer Sprecher der Grünen im hessischen Landtag, hatte von Kreyscher den Auftrag bekommen, den „ganz großen Bogen“ zu spannen: „Von Donald Trump bis zur Dreieicher Kinderbetreuung“. Das gelang dem Landespolitiker auch ganz gut. Erdogan in der Türkei, Putin in Russland, Trump in den USA und dessen Antrittsrede, die er in der vergangenen Woche gehalten hatte, und ein Großbritannien, das nicht mehr Teil der Europäischen Union sein will – da müsse sich doch jeder als demokratisch denkender Mensch fragen, „in welcher Zeit wir leben“, so Wagner.

Die richtige Balance

„Und trotzdem sollten wir mit Zuversicht ins Jahr 2017 gehen, denn Angst, Verunsicherung und das Schüren von Vorurteilen ist das Geschäft der Populisten. Und alle, denen etwas an unserer Demokratie liegt, die gestalten und verbessern wollen, sollten das mit Zuversicht tun, denn wir haben allen Grund zur Zuversicht.“ Es gelte Augenmaß zu bewahren im Kampf gegen den internationalen Terrorismus und die richtige Balance zwischen Sicherheit und Freiheit.

Wagner rief auch dazu auf, dafür zu werben, dass die Grünen nach der Bundestagswahl in die Regierung gehören, denn mit den Themen soziale Gerechtigkeit, Weltoffenheit, individuelle Freiheit und Ökologie gehörten sie mit an die Spitze. Hessen zeige, wie erfolgreich das funktionieren könne.

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