Polizei stoppt elf Mofas – und erstattet sofort fünf Strafanzeigen

Elf Zweiräder und zwölf Leute angehalten – nur zwei Vehikel ohne Beanstandungen, aber Strafanzeigen in fünf Fällen: die Bilanz der ersten Mofa- und Roller-Kontrolle der Langener Polizei in dieser Saison.
Langen – Gut zwei Stunden lang postierten sich die Ordnungshüter an Straßen im Stadtgebiet, hielten motorisierte Zweiradfahrer an und dirigierten diese samt ihrer Gefährte zum Parkplatz hinter der Stadthalle, wo sie eine Roller-Prüfanlage erwartete. „Dass wir mit den Kontrollen im Sinne der Prävention und Verkehrssicherheit richtig liegen, hat die heutige Aktion wieder eindrucksvoll bestätigt“, resümiert Polizeioberkommissarin Sabine Reitz. Kurz zuvor ist der letzte von insgesamt elf Rollern bei dieser Frühjahrspremiere durch den Check gegangen; bis dahin haben Reitz & Co. ein ums andere Mal Bereifung, Bremsen, Auspuffanlage etc. geprüft und – ganz wichtig – den Versicherungsschutz abgefragt.
Auch diesmal bieten die Kontrollierten im Alter von 17 bis 80 Jahren das komplette Spektrum, das bei derartigen Aktionen gerne mal ans Tageslicht kommt: zwei Leute auf einem Einsitzer, nicht vorhandener Führerschein, kein aktuelles Versicherungskennzeichen, offensichtlich manipulierte Gefährte und solche, die aufgrund mangelhafter Wartung nicht mehr die gesetzlichen Bestimmungen erfüllen.
Der herbeigeeilte Vater eines Jugendlichen will es partout nicht wahrhaben, dass das Mofa seiner Frau, mit dem der Junge unterwegs war, satte 80 Sachen auf die Rolle bringt – ausgelegt ist es auf 25 Stundenkilometer. „Vor allem bei billig produzierten Gefährten besteht die Gefahr, dass vorgeschriebene Drosselungen nicht funktionieren“, kommentiert die Polizei-Expertin.
Manipulation und fehlender Versicherungsschutz
Unwissenheit schützt freilich nicht vor Strafe, denn für den ordnungsgemäßen Zustand seines fahrbaren Untersatzes ist jeder Lenker selbst verantwortlich. Manipulation und fehlender Versicherungsschutz können unabhängig von der drohenden Strafe – diesmal in fünf Fällen absehbar – richtig teuer kommen. Denn in diesem Fall erlischt die Betriebserlaubnis. Die Polizeibeamten schrauben mehr als einmal kurzerhand die Kennzeichen ab; die Betriebserlaubnis wiederzuerlangen führt stets über „Lauferei“, verbunden mit nicht zu unterschätzenden Kosten für die Um- beziehungsweise Nachrüstung.
Es geht aber auch anders: Im Laufe des Vormittags „sammeln“ die Beamten eine 80-Jährige samt Mofa ein. Im Gespräch wird klar: Seniorin und Maschine sind vor Jahresfrist auf gleiche Weise kontrolliert worden – seinerzeit hatte es eine Mängelanzeige gegeben. „Alles behoben“, verkündet die Dame stolz – womit sie, sehr zur Freude der Kontrolleure, Recht behalten soll. Sie darf ihre Fahrt fortsetzen, freut sich über ein Lob und wie ihre Gegenüber über den netten Plausch. Weitere Begegnungen dieser Art auf Langens Straßen werden laut Polizei folgen – wie gemütlich es dabei zugehen wird, liegt in den Händen der Velopiloten.
ms/hob
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