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Blütenpracht an der Chinesischen Mauer

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Die Natur verbirgt oft Schönheiten, wo sie nicht vermutet werden. In einer Ausstellung zeigt Eva Miller Fotografien von Blumen an der Chinesischen Mauer.

Das Alte Amtsgericht ist aufgeblüht: An den Wänden der Musikschule und Volkshochschule (VHS) hängen faszinierende Fotografien von Eva Miller. Die Langenerin hat die ergiebige Blütenpracht an der Chinesischen Mauer mehr als ein Jahr lang immer wieder fotografiert. Die VHS zeigt jetzt ihre Ausstellung unter dem Titel „Mauerblümchen – Fotografien der Flora an der Chinesischen Mauer“.

Erstaunliche Vielfalt

Eva Miller lebte von 2005 bis 2012 in Peking. Die Juristin begleitete mit ihren vier Kindern ihren Mann, der als Sinologe in einem großen Unternehmen arbeitete. Im Norden Chinas windet sich auf einer Länge von knapp 6300 Kilometern die Chinesische Mauer, deren überwiegender Teil während der Ming-Dynastie (1368-1644) errichtet wurde. Von Peking aus gut zu erreichen, ist sie für Touristen das Ausflugsziel schlechthin. „Die Mauer war auch für uns immer ein Ausflugsziel, und schnell habe ich die Vegetation für mich entdeckt. Aus dem Unterholz blinkte es in allen Farben“, erklärt Miller ihre beginnende Faszination. „Es ist eine erstaunliche Vielfalt an Blüten. Lilien, Azaleen, Rhododendren, Glockenblumen, sogar Enzian blühten an der Mauer“, berichtet sie.

Vortrag im Palmengarten

Besonders spannend sei der unrenovierte Mauerabschnitt von Jiankou, etwa 70 Kilometer nördlich der Metropole. Von Mitte April bis Mitte November 2012 besuchte sie den Abschnitt wöchentlich und hielt die dortige Blütenpracht auf zahlreichen Fotografien fest, von denen sie nun eine Auswahl zeigt. Die Erkundung der chinesischen Pflanzenwelt wurde ihre Leidenschaft. „Zwei Stunden aus Peking heraus, zwei zurück und vier Stunden Wanderung. Die Ergebnisse sind jetzt hier zu sehen“, erzählt sie.

Die Ausflüge seien eine schöne Abwechslung gewesen, raus in die Natur, weg von den überfüllten Straßen und der schlechten Luft Pekings. „Das war schon erholsam, ich habe die Stille und die Pflanzen genossen.“

Eine Freundin hatte sie dazu inspiriert, etwas aus den Fotografien zu machen. Zunächst hat Eva Miller Postkarten drucken lassen. Sie hat auch in China und Deutschland schon Vorträge zu der Vegetation an der Chinesischen Mauer gehalten. Demnächst steht ein Vortrag im Palmengarten an. In der ganzen Schönheit zeigt sie die Bilder zum ersten Mal im Alten Amtsgericht. „Ich war überrascht, wie viele Leute zu der Ausstellungseröffnung gekommen sind, und die Resonanz war sehr positiv“, freut sich die Fotografin.

Die Bilder sind noch bis zum 25. Februar von montags bis freitags, 8 bis 20 Uhr, zu sehen. Weitere Infos gibt es bei der VHS im Kulturhaus Altes Amtsgericht, Darmstädter Straße 27, Telefon (0 61 03) 91 04 60, Fax (0 61 03) 91 04 66 sowie unter oder per E-Mail an vhs@langen.de. njo

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