Ein Collier für die Weltausstellung
Die Goldschmiedin Britta Schwalm ist als einzige deutsche Kandidatin noch im Rennen beim HRD Wettbewerb. Gerne würde sie den Preis gewinnen.
Es ist ein zauberhaftes Collier aus Roségold, in Form von hübschen, kleinen Äpfeln, die eine ganze Reihe wertvollster Diamanten fassen. Das wertvolle Geschmeide trägt den passenden Namen „Eve’s Weapon“. Tausende von Besuchern flanieren im belgischen Salon auf der Weltausstellung in Mailand an dem außergewöhnlichen Schmuckstück vorbei und bewundern die aufwendige Handarbeit und die besondere Idee. „Eve’s Weapon“ wird dann auch noch weiterziehen zu Ausstellungen in Hongkong, London und Sidney.
Entstanden ist das Collier in „Brittas Schmiede“, in der Werkstadt von Britta Schwalm in Langen. Die Goldschmiedin hatte sich mit ihrem Entwurf für den HDR Award, einem europaweiten Wettbewerb, beworben. HDR steht für den „Hohen Rat der Diamanten“, alle zwei Jahre schreiben die belgischen Diamantenhändler diesen Design Wettbewerb für zeitgenössischen Diamantschmuck aus.
Mail im Spamordner
Es sollte ein Schmuckstück zum Thema „A la Carte“ werden, Kunstwerke rund ums Thema essen. Die gelernte Goldschmiedin hat sich langsam dem Thema genähert und letztlich einen aus Kupfer und Zirkonia geschmiedeten Entwurf in Form eines Ringes, zwei unterschiedlicher Ohrringe und einem Collier eingeschickt. „Ein Wettbewerb ist immer wahnsinnig viel Aufwand, aber dafür habe ich mir extrem viel Mühe gegeben und Zeit investiert“, erzählt Schwalm. Umso mehr war sie enttäuscht, als sie zunächst keine Antwort erhielt. „Es hat einen Moment gedauert, bis ich gemerkt hatte, dass die ,Dear Winner’-E-Mail bei mir im Spam-Ordner gelandet war“, sagt sie lachend.
Belgischer Sponsor
HDR hatte sich für das Collier entschieden, und so hatte sie die Chance, „Eve’s Weapon“ in die Tat umzusetzen. Aufwendig hat sie das vier Millimeter dicke Roségold lasern lassen. Die Diamanten hat sie von einem belgischen Sponsor persönlich in Antwerpen abgeholt. Es ist ein besonderer Schliff, der die wertvollen Edelsteine noch mehr funkeln lässt. Zwei Wochen hat sie daran gearbeitet, um die Steine in das Apfelcollier einzuarbeiten. „Dann hat ein netter, bewaffneter Herr den Schmuck in seinen gepanzerten Wagen wieder nach Antwerpen zurück gebracht“, so Britta Schwalm, die froh war, die Verantwortung für das teure Collier wieder abgeben zu können.
Trotzdem hängt ihr Herz an dem Schmuckstück. „Ich werde es in der nächsten Woche in Mailand besuchen“, kündigt Schwalm an. Sie will es sich nicht entgehen lassen, ihr Kunstwerk auf der Weltausstellung anzusehen. Bis Mitte 2016 ist es noch in der Welt unterwegs. Ob Schwalm unter den HDR Award-Gewinnern ist, steht noch nicht fest. Schon zu den 29 Künstlern zu gehören, die ihren Entwurf in die Realität umsetzen durften, ist ein riesiger Erfolg für Schwalm. Es gibt auch einen Publikumspreis, bei dem online für die Schmuckstücke gestimmt werden kann. Unter können noch bis Ende September Stimmen für Britta Schwalm abgeben werden.