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Das war die erste Abschlussklasse der Adolf-Reichwein-Schule

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Von: Nicole Jost

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Adolf-Reichwein-Schule feiert 50-jähriges Bestehen
Adolf-Reichwein-Schule feiert 50-jähriges Bestehen © Repro/Fotos: Nicole Jost

50 Jahre Adolf-Reichwein-Schule: Zeit, um an die Anfänge zurückzublicken. Aber auch, um an geleistete Arbeit zu erinnern. Anschließend gab es Raum für Gespräche.

Ein alter Film des Hessischen Rundfunks nahm die Jubiläumsgäste in der Adolf-Reichwein-Schule (ARS) gestern Mittag mit in die späten 1960er Jahre: Mit einem heftigen Regenguss und damit in die noch nicht ganz fertiggestellte Schulturnhalle, wo das Wasser einströmte, übergab der damalige Bürgermeister Hans Kreiling am 21. Juni 1968 die neue Schule an die Schulgemeinde. Zur feierlichen Einweihung der Adolf-Reichwein-Schule war sogar Rosemarie Reichwein, die Witwe des Namensgebers und Widerstandskämpfers, aus Berlin nach Langen gekommen. Für 5,5 Millionen Mark war das Schulgebäude entstanden und sollte damals Platz für 750 Schüler bieten.

Direktor Georg Weigand übernahm die ersten beiden Jahre die Leitung der Schule. Er wurde von Helmut Fürst abgelöst, der von 1971 bis 1992 Rektor der Haupt- und Realschule blieb. Er saß übrigens gestern in der ersten Reihe der Gratulanten. Auch Hans Klingenberg, der die Schule von 1993 bis 2007 führte, war unter den Gästen. Er war es, der die ARS aus den schwachen Schülerzahlen mit nur noch 435 Schülern Anfang der 1990er Jahre herausführte. Die Umwandlung zur kooperativen Gesamtschule im Jahr 1997 brachte den Aufschwung. 2003 besuchen schon mehr als 700 Schüler die Langener Schule. Elke Dürr übernahm das Zepter 2007 für zehn Jahre. Heute lernen an der Gesamtschule 1075 Schüler in 44 Klassen. 84 Lehrer zählen derzeit zum Kollegium der Reichwein-Schule.

Wandelnde Pädagogik

Und die Gesamtschule stößt an ihre Kapazitäten, obwohl sie erst 2010 um acht neue Klassen- und zwei Personalräume erweitert wurde. Den 50. Geburtstag beging die Schule mit einer akademischen Feier. Schulleiterin Marianne Kral, selbst erst seit einem Jahr an der Spitze der seit 1997 kooperativen Gesamtschule mit gymnasialem Zweig, begrüßte die Gäste, und erinnerte an die Anfänge der ARS und der sich wandelnden Pädagogik in den 68er Jahren, die von dem „Mief der 50er Jahre erfolgreich befreit wurde“.

In seiner Festrede lobte Landrat Oliver Quilling die Entwicklung der inzwischen sehr begehrten Gesamtschule, die einen „hervorragenden Ruf“ genieße. Er erinnerte auch an die pädagogischen Ideale Adolf Reichweins, dem es immer wichtig gewesen sei, Schüler zum selbstständigen Lernen und demokratischen Werten zu erziehen. Reichwein habe immer Wert auf das Erleben und das Erlebnis in der Schule gelegt.

Wechselvoller Weg

„Und das hat sich bis heute hier gehalten. Sie bieten ihren Schülern ein breites Spektrum, die Schüler haben viele Möglichkeiten sich auszuprobieren und die Schulzweige sind gut aufeinander abgestimmt und weisen ein Höchstmaß an Durchlässigkeit auf.“ Quilling erinnerte aber auch an den wechselvollen Weg und die Zeiten mit vielen Baukränen und Handwerkern, als die Erweiterung an der Schule entstand. Der architektonische Höhepunkt sei bis heute die helle Aula, in der auch gefeiert wurde.

Heute sei kaum noch Erweiterung an der Adolf-Reichwein-Schule möglich. Der Landrat stellte eine neue weiterführende Schule für Egelsbach in den Raum. „Die Qualität steht und fällt aber mit dem Unterricht und den engagierten Lehrern, die es hier gibt. Sie sorgen für Abwechslung und das macht den guten Ruf der Schule aus“, so Quilling.

Eine launige Rede aus der Sicht des Vaters einer Tochter an der ARS hielt Egelsbachs Neu-Bürgermeister Tobias Wilbrand. Er hob die gute Atmosphäre, die Ausstattung und das Konzept der Kooperativen Gesamtschule hervor. Auch Langens Bürgermeister Frieder Gebhardt gratulierte sowie der leitende Schulamtsdirektor des Staatlichen Schulamts, Dr. Volker Stürzer, die Schulelternbeirätin Ilka Schweizer, die Schulsprecherin Aylin Tas und die Vorsitzende des Fördervereins, Christine Heyer. Das Programm wurde musikalisch von den Schülern der Gesamtschule begleitet, die mit Auftritten am Piano, als Gesangsgruppe und als Chor begeisterte. Anschließend lud der Förderverein der Schule zu einem Empfang mit vielen Gesprächen ein.

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