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Die Familie Hoffelner sind gerne Ebbelwoifest-Gastgeber

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Von: Nicole Jost

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Vor allem beim Ebbelwoifest geht es in der Heckenwirtschaft der Familie Hoffelner rund. Gefragt sind vor allem die selbst gebackenen Kuchen.

Der entspannte Schein trügt etwas, als Jürgen Hoffelner und seine Mutter Monika unter der gemütlichen Pergola in ihrem Hof in der Borngasse sitzen. Das Mutter-Sohn-Gespann hält nur einen kurzen Moment inne, um die weiteren Vorbereitungen für das Ebbelwoifest zu besprechen. Denn hier, zwischen dem Klinkerhaus mit sonnengelber Markise, dem großen Innenhof und dem Rasenstück zeigt das „Brunnenfest“ in der Heckenwirtschaft Hoffelner von Freitag, 22. Juni, an sein schönstes Gesicht. Zum 25. Mal ist die Langener Familie Gastgeber beim Ebbelwoifest. Hier kommen die Langener zusammen, genießen ihren Sauergespritzten, die Schmalzbrote, Handkäs’ mit Musik, Spundekäs’ und vor allem die selbst gebackenen Kuchen von Monika Hoffelner.

Seit Anfang Mai ist sie schon mit dem Backen beschäftigt. Flink läuft sie in ihre Sommerküche, die so praktisch zur Bewirtung der Gäste am Rande des Hofes gelegen ist, und öffnet einen der großen Gefrierschränke. Darin stapeln sich zu Dutzenden die gut verpackten, süßen Schätze. „Das sind die Hefekuchen. Apfelkuchen, Stachelbeerkuchen, Streuselkuchen, aber auch Donauwellen. Das lässt sich super vorbereiten und einfrieren. Frankfurter Kranz, Nuss- und Marmorkuchen sind schon fertig. 60 Kuchen insgesamt. Das Ebbelwoifest kann also kommen“, verrät die rüstige Seniorin augenzwinkernd.

Ein neuer Rekord

Besonders Sonntag und Montagmittag ist es bei den Hoffelners sehr voll. Viele Gäste kommen wegen der Kuchen, aber auch abends tummeln sich die Langener an den Bierzeltgarnituren. „Wir stellen 22 Tische. Daran haben 250 Leute Platz, dazu kommt die Menschentraube in den Zelten vor der Tür. Es wird eigentlich jedes Jahr mehr“, sagt Jürgen Hoffelner. Im vergangenen Jahr hat die Familie einen neuen Rekord gebrochen: 17 Fässer Ebbelwoi á 50 Liter gingen über die Theke – das sind 850 Liter des Stöffchens. „Das ist schon Wahnsinn“, meint Jürgen Hoffelner. Damit die Bewirtung auch reibungslos klappt, müssen viele Familienmitglieder mit anpacken. Jürgens Tochter Lena und Nichte Anna sind in der Bedienschürze aktiv. Auch Freunde von Jürgen und „Chefin“ Renate Hoffelner helfen in der Küche und beim Ausschank mit. Insgesamt sind neun Helfer während der vier Festtage im Einsatz. Alle sind zu erkennen an den leuchtend grünen T-Shirts. Die 25. Heckenwirtschaft feiert dabei eine traurige Premiere: Es ist die erste ohne Familienoberhaupt Walter Hoffelner. Er ist im November gestorben. „Auch wenn er in den vergangenen Jahren schon nicht mehr in vorderster Reihe dabei war, wird er uns fehlen“, sagt Heckenwirtschaftswirt Jürgen.

Denn Walter war eigentlich der ausschlaggebende Grund, die Heckenwirtschaft im Jahr 1993 ganz offiziell zu starten. „Mein Vater hat zehn Geschwister und die waren zum Ebbelwoifest immer alle mit ihren Familien bei uns im Hof. Wir haben sie bewirtet und irgendwann hat mein Onkel vorgeschlagen, eine offizielle Heckenwirtschaft aus unserem Hof zu machen, wenn sich sowieso alles immer bei uns abspielt“, erzählt Jürgen.

Schöne Gespräche

Anfangs gab es noch selbstgekelterten Ebbelwoi – das ist aus Kapazitätsgründen nicht mehr möglich. Der war irgendwann schon freitags ausverkauft. „Wir können uns das Ebbelwoifest ohne unsere Heckenwirtschaft nicht mehr vorstellen“, sagt Hoffelner. 2009 gab es eine Pause – weil Mutter Monika Rückenprobleme hatte, fiel das Fest im Hof aus. „Wir sind ein bisschen verloren über den Festplatz gestolpert. Für uns ist das Zentrum des Ebbelwoifestes eben hier.“

Natürlich ist es anstrengend so viele Gäste zu bewirten. „Aber es ist irgendwie positiver Stress. Und wir kommen so viel von unserem Publikum zurück. Es sind die menschlichen Begegnungen, die Treffen hier im Hof. Die schönen Gespräche, das gemeinsame Anstoßen. Das ist all die Anstrengung wert.“ Die Hoffelners wollen die Ebbelwoifest-Fahnen auch noch möglichst lange hochhalten. Es seien in den vergangenen Jahren schon viel zu viele Heckenwirtschaften gestorben. „Die nächsten zehn Jahre ist unser Hof sicher noch offen. Und dann hoffe ich auf die nächste Generation, dass sie ebenso viel Spaß daran hat, Gastgeber zu sein wie wir“, sagt Jürgen Hoffelner.

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