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Verstärkung aus Fernost

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Mit einem fast komplett neuen Team will sich Aufsteiger Langen in der Regionalliga behaupten. Eine 14 Jahre junge Chinesin könnte sich als Glücksfall entpuppen.

Ein Wochenende in NRW steht zum Saisonauftakt der Regionalliga West für die Tischtennisspielerinnen des TTC Langen auf dem Programm. Am Samstag gastiert das Team um Kapitänin Carina Schneider beim Mitaufsteiger TTC Mennighüffen aus dem ostwestfälischen Löhne, und tags darauf folgt der Auftritt im münsterländischen Senden. Der gastgebende SC Blau-Weiß Ottmarsbocholt war trotz einer Niederlage im Relegationsspiel gegen den Anrather TK Rot-Weiß in der Liga geblieben. Langens bisheriger hessischer Oberliga-Mitstreiter TTC Salmünster hatte auf eine Relegationsteilnahme verzichtet.

Die beiden Partien sind für Langen schon ein Gradmesser. Nimmt man den Q-TTR-Wert zum Maßstab, dann trifft der TTC auf zwei Kontrahenten, die sich vermutlich in der hinteren Tabellenhälfte tummeln. Zumindest einen Zähler sollte da schon mit auf die Heimfahrt genommen werden. Den nur eines gilt in Langen, so der Vorsitzende Gerhard Armer: „Unser Ziel ist der Klassenerhalt.“ Von zehn Clubs steigen zwei ab, der Drittletzte muss in die Relegation.

Vom Aufstiegsteam ist lediglich noch Spitzenspielerin Schneider übrig geblieben. „Nur noch sie wollte regelmäßig in der Regionalliga spielen“, betonte Armer. Alle anderen – Lena Wicke, Ann-Kathrin Ditschler, Cornelia Bienstadt und Ellen Smolka – sind nun für Langens „Zweite“ in der Oberliga Hessen aktiv. Zu dem Umbruch kam es, weil die „alte Garde“ nicht mehr die langen Auswärtstouren auf sich nehmen wollte, sagt Armer. Nur bei Bedarf werde ausgeholfen, vermutlich in erster Linie bei Heimspielen.

Carina Schneider streckte deshalb schon früh ihre Fühler aus und lockte zwei Akteurinnen nach Langen. In Jennifer Jiang wechselte eine Spielerin zum TTC, die zuletzt für den TSV Gau-Odernheim in der Regionalliga Südwest aktiv war. Im vorderen Paarkreuz spielte sie eine 17:19-Bilanz, nun ist sie für die Position drei vorgesehen. Die neue Nummer zwei heißt Julia Hölzel. Beim BSC Einhausen avancierte sie zur überragenden Akteurin und mit einer 42:5-Bilanz zugleich zur besten Spielerin der Hessenliga Süd-West.

Die dritte Neue, Tingzhuo Li, nahm bisher noch nicht am Ligaspielbetrieb teil. „Sie kam aus China zu einer Tante nach Frankfurt“, sagt Armer. „Seit Juni bin ich in Kontakt mit ihr. “ Bald kam es auch zur Übereinkunft, gemeinsam die Regionalliga anzugehen. Tingzhuo Li, die beim TTC einfach „Tina“ gerufen wird, hat aber längst schon auf sich aufmerksam gemacht. Zunächst gewann die 14-Jährige das hessische Ranglistenturnier für A-Schülerinnen in Stockstadt – und zwar ungeschlagen. Zuletzt erreichte sie mit einer starken Leistung den zweiten Rang bei der Jugend-Rangliste in Limburg.

„Tina hat Potenzial nach oben“, geht Armer davon aus, dass sie viele Spiele für ihr Team gewinnen wird. Li absolviert ihr Training in erster Linie in Frankfurt mit Auswahlspielerinnen. Die Verständigung auf Deutsch oder Englisch klappe zwar noch nicht ganz so gut, dafür lässt die junge Chinesin Taten sprechen mit Ball und Schläger.

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