Ein Beitrag zum Kulturleben in Neu-Isenburg

Beim Neujahrsempfang des kulturellen Vereins ging es auch um die personellen Probleme, die sowohl die Musiker als auch den Vorstand betreffen. Aber fürs Orchester wurden auch neue Mitglieder gefunden.
Die Philharmonischen Gesellschaft Neu-Isenburg hatte Mitglieder, Freunde und Gönner zum Neujahrsempfang geladen – zum 16. Mal in den Gemeindesaal der evangelisch-reformierten Gemeinde am Marktplatz. Doch die personelle Situation bei der Philharmonischen Gesellschaft könnte besser sein, sagte die stellvertretende Vorsitzende Ortrud Schröder. „Wir suchen weitere Mitglieder für unser Orchester, aber noch dringender suchen wir möglichst junge Mitglieder für unseren Vorstand.“
Doch so düster ist die Situation noch nicht, denn mit Werner Castrian stehe ein „anscheinend ewig junger Vorsitzender“ und mit Werner Fürst ein sehr engagierter Dirigent, der seine Orchestermitglieder fordert, aber auch fördert, zur Verfügung. Dies belegten die Musiker recht eindrucksvoll mit einem Auszug aus Mozarts Sinfonie G-Dur.
Über die erfolgreiche Arbeit der Philharmonischen Gesellschaft im zurückliegenden Jahr informierte Ortrud Schröder. „Ich möchte im Namen des Vorstands allen danken, die sich im vergangenen Jahr für unsere gemeinsame Aufgabe, der Öffentlichkeit schöne Konzerte zu bieten, eingesetzt haben“, sagte sie. Diese gemeinsamen Bemühungen aller und der Erfolg mache das Ehrenamt so erstrebenswert und stelle Menschen zufrieden, mache sie sogar glücklich, so Schröder.
Werbung für Konzerte
Im vergangenen Jahr stießen wieder weitere Musiker zum Kammerorchester der Philharmonischen Gesellschaft. Dies waren Yoshiata Kimura und Elisabeth Thielicke (Viola) sowie Iris Flachsel (Violoncello), ferner Yasushi Kimura, Inga Mielmann-Seipel und Sabine Utsch (alle Violine). Hier gibt es sofort einen bedeutsamen Wechsel: Nach 45 Jahren als erster Geiger rückt Wolfgang Pistor in die zweite Reihe, seine Position übernimmt nun Sabine Utsch als erste Geigerin. Für Pistor, der Gründungsmitglied der Philharmonischen Gesellschaft ist, gab es ein Buch mit dem Titel „Ein Leben lang erste Geige“.
Damit der Personalstand im Orchester gesichert bleibt, will sich die Philharmonische Gesellschaft an die Musikschulen der Nachbarkommunen wenden. „Eine bittere Pille mussten wir, wie andere Vereine auch, mit der Kürzung der Zuschüsse um zehn Prozent seitens der Stadt schlucken“, so Ortrud Schröder, die damit auf ein Loch in der Kasse verwies. Dies soll mit Werbung für den Besuch der Konzerte ausgeglichen werden, ebenso mit dem Versuch, neue Sponsoren zu gewinnen.
Dank für Treue
Johannes Bär erinnerte mit Textbeiträgen und Musikbeispielen auf dem Grammophon an den unvergessenen „Satchmo“ Louis Armstrong. Neu-Isenburgs Bürgermeister Herbert Hunkel lobte die Arbeit der Philharmonischen Gesellschaft, die einen wichtigen Beitrag zum Kulturleben in der Hugenottenstadt leiste. Zum Abschluss zeichnete Werner Castrian die treuen Mitglieder Hans Pfaff (20 Jahre), Wilfried Kahl und Jan Wehrle (beide 15 Jahre) sowie Michael Zettler, Irmgard Ernst und Edith Ruck für ihre 10-jährige Treue und Verbundenheit aus.
Das nächste Konzert der Philharmonischen Gesellschaft steht bereits am Sonntag, 12. Februar, um 17 Uhr in der Marktplatzkirche an. Das Bläser-Quintett mit Günter Schröder, Martin Sobotzik, Christine Stark, Jürgen Barth und Ansgar Waschbüsch spielen Werke von Anton Reicha, Wolfgang Amadeus Mozart und Giuseppe Maria Gioacchino Gambini.