Mit Musik in einen neuen Lebensabschnitt

Festlich gekleidet nahmen die Haupt- und Realschüler der Brüder-Grimm-Schule ihre Abschlusszeugnisse entgegen. Schulleiterin Christine Barth mahnte sie zur Übernahme von Verantwortung.
Sie haben den Schulabschluss geschafft. Doch haben sie auch wirklich einen Grund zum Feiern? Dies wurde, je nach Perspektive, schon mal unterschiedlich gesehen. Jene Schüler der Klassen H 9 (Hauptschulabschluss) und 10 R (Realschulabschluss) hatten sicher Grund, sich über das Erreichte zu freuen. Doch das Lernen wird weitergehen, wollen sie in einer leistungsorientierten Gesellschaft bestehen. Dass Leistung allein jedoch nicht ausreichen wird, darauf wies Christine Barth, Leiterin der Brüder-Grimm-Schule, in ihrer Rede deutlich hin.
Kniffelige Fragen
Fröhlich und festlich gekleidet trafen sich die Schüler der Abschlussklassen, um mit ihren Eltern in der Hugenottenhalle ihren Schulabschluss zu feiern. Die einzelnen Klassen der Grimm-Schule hatten unterschiedliche Beiträge für den abwechslungsreichen Abend vorbereitet. Manche zeigten ein Video von ihrer Klassenfahrt, andere hatten einen Tanz oder Song einstudiert, wieder andere stellten ihren Lehrern kniffelige Fragen.
Rudern hört nicht auf
„Ich möchte heute über zwei Dinge sprechen, die im Leben ganz wichtig sind: Verantwortung und Mitmenschlichkeit“, zielte Christine Barth auf zwei Themen ab, die sie den scheidenden Schülern unbedingt mit auf den Weg geben wollte. Was das weitere Lernen betrifft, hielt sie es mit dem chinesischen Philosophen Lao Tse, der sagte: „Lernen ist wie das Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück“. Barth: „Was hiermit gesagt wird, klingt vielleicht nach Anstrengung, aber auch nach: Es nimmt kein Ende. Wenn ihr also jetzt unsere Schule verlasst, dann wechselt ihr vielleicht das Boot, aber das Rudern hört nicht auf.“
Zur Übernahme von persönlicher Verantwortung verwies Barth auf die Volljährigkeit. „Es wird nicht mehr lange dauern und Ihr werdet 18 Jahre alt. Manche von Euch sind es schon, da sie die Schulbank länger gedrückt haben.“ Aber mit der Freiheit wachse auch die Verantwortung. „Mit 18 kann man Verträge abschließen, kann aber auch für deren folgen haftbar gemacht werden“, so die Schulleiterin.
Deutliche Worte fand Christine Barth zum Verhalten mancher Jugendlicher während ihrer Zeit an der Brüder-Grimm-Schule. „Man kann sich auch vor Verantwortung drücken, so manche Entschuldigung hat dies deutlich belegt“, zielte sie auf die „Kein-Bock-Einstellung“ zum Unterricht nach der fünften Stunde an. „Besonders an den Montagen, als in der siebten und achten Sunde noch Religion oder Ethik auf dem Stundenplan standen, war die Übelkeit besonders groß“, so Barth. Zum Abschluss der Feier wurden die Zeugnisse überreicht und dabei die besten Schüler ausgezeichnet.