Neu-Isenburg stellt Antrag zur Aufnahme in das Landesprojekt "Stadtumbau in Hessen"
Die Hugenottenstadt will wieder in das Förderprogramm „Stadtumbau in Hessen“ aufgenommen werden. Entwicklungsziele sind die Stärkung der Nahversorgung und Barrierefreiheit in der Innenstadt sowie die Schaffung von Gewerbe und Wohnraum im Quartier Süd.
Große Pläne für die Stadtentwicklung: Die Stadt Neu-Isenburg bewirbt sich erneut zur Aufnahme in das Förderprogramm „Stadtumbau in Hessen“, nachdem der Antrag im Vorjahr nicht berücksichtigt wurde. Nun wurde die Planung stärker individualisiert.
„Vom Alten Ort zur Neuen Welt“ umreißt der Arbeitstitel des Förderantrags räumlich das potenzielle Entwicklungsgebiet: Im Norden an den Stadtwald Frankfurts und im Süden an den Dreieicher Bannwald grenzend, schließt es die Frankfurter Straße und das Stadtquartier Süd mit dem Gebiet am Kalbskopf ein. „Wir wollen mit Hilfe des Förderprogramms wichtige Projekte der Stadtentwicklung schneller anschieben“, so Bürgermeister Herbert Hunkel (parteilos). Gleichzeitig betont er, dass das Konzept, unabhängig von der Aufnahme in das Förderprogramm, eine wichtige Grundlage zur Stadtentwicklung darstelle.
Vier Programmschwerpunkte wurden für das Fördergebiet definiert: demografischer Wandel, wirtschaftsstruktureller Wandel, Klimaanpassung sowie Klimaschutz. Die Konkretisierungen des neuen Antrags beziehen sich insbesondere auf das Nachhaltigkeitskonzept sowie das Quartier Süd, dessen Planung und Gestaltung in den Händen der Stadt liegen soll.
Brachflächen nutzen
Hierbei können die bereits vorhandenen Planungen wie der rechtsgültige Bebauungsplan für das Gebiet „Am Kalbskopf“ und der seit 2014 vorliegende Rahmenplan für das Teilgebiet Stadtquartier Süd als Basis der Weiterentwicklung dienen.
Mit der Reaktivierung von Brachflächen soll eine Umwandlung zu einem urbanen Gebiet für Wohnen und Arbeiten erreicht werden, das einerseits den hohen Nachfragezuwachs an Wohnraum abdecken, andererseits einen Mehrwert schaffen soll. Mit nachhaltigen Strategien ist jedoch nicht nur eine erhebliche Aufwertung der „Neuen Welt“ angedacht. Eine „Durchgrünung“ ist für das gesamte Fördergebiet geplant, was zu einer Steigerung der Attraktivität und der Aufenthaltsqualität führe, so Hunkel.
Zehnjährige Laufzeit
Weitere Entwicklungsziele sind die Kräftigung des Stadtzentrums mit einer Verbesserung der Nahversorgung und Stärkung des Einzelhandels, eine barrierefreie Umgestaltung öffentlicher Straßen, Wege und Plätze im Alten Ort unter Beibehaltung des historischen Pflasters sowie die Förderung der Nahmobilität. Die Planung selbst soll unter großer Bürgerbeteiligung erfolgen, betont der Rathauschef.
Das Förderprogramm ist auf zehn Jahre ausgelegt. Sollte die Neuaufnahme bewilligt werden, würde die Stadt für die ersten Jahre der Programmlaufzeit Förderungen für die Erstellung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts sowie für die Kosten des Stadtumbaumanagements erhalten. Weitere Einzelprojekte, die auf den Ergebnissen des Entwicklungskonzepts basieren, müssten jedoch einzeln beantragt und bewilligt werden. Die Höhe des staatlichen Förderanteils beträgt dabei maximal zwei Drittel der förderfähigen Kosten.
(nab)