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Neu-Isenburg verzeichnet einen Rekord nach dem nächsten - es boomt nicht nur bei den Beschäftigungszahlen

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Rathaus Neu-Isenburg © SDP

Die Stadt hat eine weitere Rekordmarke geknackt: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten klettert auf 30 281. Auch andere Kennzeichen sprechen für ein weiterhin boomendes Neu-Isenburg.

Neu-Isenburg - Gewerbesteuereinnahmen in Rekordhöhe von 80 Millionen Euro, 6655 gemeldete Betriebe, 636 Gewerbeanmeldungen bei 555 Abmeldungen, 39 167 mit Hauptwohnung gemeldete Einwohner, davon 31 425 in der Kernstadt, 6223 in Gravenbruch und 1519 in Zeppelinheim. Diese Zahlen für 2018 sprechen für sich. Der Wirtschaftsstandort Neu-Isenburg boomt, die Kennzahlen stimmen, aber auch die Lebensqualität kann sich sehen lassen. Das geht aus einer Studie des Instituts Wohnen und Umwelt (IWU) hervor, die vom Kreis Offenbach in Auftrag gegeben wurde.

Die Studie geht von drei Teilräumen des Kreises aus, die untersucht wurden. Neu-Isenburg gehört zum Bereich mit Dreieich, Langen und Egelsbach. Betrachtet wurden Bevölkerungsentwicklung, Wanderungsbewegung, Arbeitsmarkt und Pendlerverhalten sowie Wohnungsangebot und -versorgung.

Enorme Vielfalt im Landkreis Offenbach

Der Studie lässt sich dabei entnehmen, dass der Landkreis von einer enormen Vielfalt geprägt ist und der Stadt Neu-Isenburg eine herausgehobene Stellung zukommt. Das Gebiet an der Hauptverkehrsachse zwischen Frank-furt und Darmstadt stellt einen bevorzugten Wohnort für Pendler dar, kann aber auch einen insgesamt positiven Pendlersaldo aufweisen. Dieser geht insbesondere auf den hohen Überschuss in Neu-Isenburg zurück. Die Anzahl der Beschäftigten am Arbeitsort mit jetzt mehr als 30 000 Personen ist der höchste Wert im Kreis – täglich pendeln nach Neu-Isenburg an die 14 000 mehr Menschen ein als aus. Die zuletzt verfügbare Zahl liegt hier bei 25 547 Ein-, denen 11 569 Auspendler gegenüberstehen.

Auch bei der Wohnraumsituation schneidet Neu-Isenburg gut ab. Von 19 061 Wohnungen (im Jahr 2016) stehen 78 Prozent in Mehrfamilienhäusern zur Verfügung. 23 Prozent der vermieteten 13 040 Wohnungen hält die Stadt beziehungsweise ihre eigene Wohnungsbaugesellschaft. Das ist die höchste Quote im Kreis. Durch die Nähe zu Frankfurt finden sich allerdings auch die höchsten Mieten. Das Gutachten nennt eine durchschnittliche Spanne von 10,50 bis 11 Euro pro Quadratmeter.

Studie bezeichnet Neu-Isenburg als Sonderfall im Kreisvergleich

Die Studie bezeichnet Neu-Isenburg als Sonderfall im Kreisvergleich und spricht von einem überdurchschnittlich städtisch geprägten Wirtschaftszentrum mit großem Einzugsbereich und hohem Anteil an Beschäftigten im Dienstleistungsbereich. Die Nachfrage nach Wohnungen sei vor allem durch den Zuzug von Arbeitskräften geprägt worden. Dadurch sei die Altersstruktur der Haushalte relativ jung und der Anteil ausländischer Bevölkerung hoch. Bei niedriger Arbeitslosenquote sei das Preisniveau auf dem Wohnungsmarkt relativ hoch. Der im Kreisvergleich geringe Anteil an Einfamilienhäusern und an privaten Mietwohnungsanbietern unterstreiche den städtischen Charakter. „Der hohe Anteil des öffentlich geförderten Wohnungsbaus ist Folge der Präsenz öffentlicher und genossenschaftlicher Vermieter“, heißt es weiter.

Neue Wege beschreiten

Die Studie empfiehlt, den Fokus verstärkt auf die Ansprüche kleinerer Haushalte auszurichten. Festgestellt wird aber auch, dass der Neubau von geförderten Wohnungen nur mit sehr hohen kommunalen Eigenanteilen überhaupt umsetzbar sei, Neu-Isenburg aber bereits über einen vergleichsweise hohen Anteil an geförderten Wohnungen verfüge.

Bürgermeister Herbert Hunkel betont bei der Vorstellung der Studie erneut, dass die Stadt sich über die eigene Gewobau beim Land Hessen dafür einsetzen will, dass die geförderten Wohnungen nicht aus der Bindung fallen, damit der Bestand gehalten werden kann. Dies gelte auch für die Sozialwohnungen anderer Baugesellschaften. „Die Stadt wird darüber hinaus die Studie zum Anlass nehmen, mit der Wohnungsimmobilienbranche Gespräche zu führen, um für weitere Entscheidungen eine ganz aktuelle Markteinschätzung zu erhalten“, so Hunkel. Mit der Entwicklung des Stadtquartiers Süd würden zudem neue Wege beschritten, um zu einer neuen Form des urbanen Lebens und einer idealen Verbindung von Wohnen und Arbeiten zu kommen.

von Holger Klemm

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