Ein Prosit auf das Altstadtfest

Bereits kurz nach der Eröffnung des Altstadtfestes war es richtig voll in den Gassen. Gaumenfreuden und Musik begeisterten Jung und Alt. Und Theo und Paul hatten ihren großen Auftritt.
Also, geht doch! Ein Altstadtfest in Neu-Isenburg zu veranstalten, wer auch immer dies initiiert hat, war eine richtig gute Idee. So sahen es jedenfalls nahezu alle Besucher des dreitägigen Festes auf und rund um den Alten Marktplatz. Bereits kurz nach der Eröffnung am Freitagabend waren die Gassen, viele große und kleine Höfe, aber auch der Marktplatz selbst, richtig voll. Am Samstag dauerte es etwas, bis alle auf Touren kamen, doch auch die Fußball-Weltmeisterschaft konnte das fröhliche Treiben nicht ausbremsen – zumal es ja viele kleine „Publing Viewings“ gab. Die Bands waren durchweg begeisternd und mitreißend, jede genau zur richtigen Zeit auf der Bühne. Das kulturelle Begleitprogramm im Stadtmuseum wurde ebenfalls interessiert aufgenommen.
Ein großes Lob gab es von den beiden maßgeblichen Organisatoren, Thomas Leber und Gordana Petkovic, für den „Häuslebauer“ am Marktplatz. Dieser hatte nicht nur mit dem Aushub der Baugrube für seinen zweiten Neubau gewartet und damit Platz für die Bühnen gelassen, sondern sogar noch ein Backstage-Podest gebaut. „Wir hatten gefragt, ob wir den Boden ein wenig ebenen können – und als wir am Donnerstag kamen, war da ein richtig ebenes Podest gebaut. So etwas haben wir noch nie erlebt“, lobten Petkovic und Leber das vorbildliche Entgegenkommen des Investors und Bauherrn Sasa Gnatovic.
Lob für die Aktiven
„Ich wünsche mir, dass Sie mehr analog unterwegs sind, nämlich das Handy mal ausgeschaltet lassen und wieder mehr miteinander babbeln“, meinte Bürgermeister Herbert Hunkel unter Beifall der ersten Gäste. Lob gab es für alle, die sich wieder aktiv eingebracht haben, die vielen Vereine, Institutionen und privaten Gruppen – und ein dickes Lob ging an die beiden „Schmückerinnen des Marktplatzes“, Ulrike Wipfler vom Apfelwein Föhl sowie Constanze Bley von Constanzas Bar. Sie kümmern sich um den Blumenschmuck und darum, dass der Marktplatz immer ordentlich aussieht.
Vor dem Stand am Zugang von der Frankfurter Straße zur Löwengasse war eine lange Schlange. „Gibt es dort was umsonst?“, wollte eine Besucherin wissen. „Ne, aber die besten Panzerotis! Da lohnt sich das Anstehen wirklich“, so die Antwort. Des Rätsels Lösung: Die Familie Caliolo bereitet aus Mehl, Wasser, Mozzarella, Tomate und Basilikum die beste Füllung für das Hohlgebäck vor, das Panzerotti genannt wird. Aldo Caliolo hat über viele Jahre die Pizzeria „Monte Carlo“ geführt und diese köstliche Kreation angeboten.
Im Hof von Küchen Großjohann herrscht nicht minder dichtes Gedränge. Dort gibt es nämlich die größten Hamburger von ganz Neu-Isenburg. Hinter der Theke kommen Melissa und ihr Team kaum nach, um die vielen Wünsche zu erfüllen. Bei Heike Großjohann klingelt wieder einmal das Telefon: „Sind unsere Eltern noch bei euch? Wir kommen gleich vorbei und holen sie ab“, so die jungen Stimmen am anderen Ende des Telefonates. „Ja, so ist das heute. Früher haben die Eltern irgendwo ihre Kinder abgeholt, heute ist es wohl anders herum“, schmunzelt Heike Großjohann. Am nächsten Tag prangte gleich das passende Schild „Eltern-Abholstation“ am Eingang. Für Fußballfans stand nicht nur ein Großbildschirm, sondern auch gemütliche Liegen zum Verfolgen der Spiele zur Verfügung. So ähnlich ging es auch im Hof-Areal des Bistro Forum zu. DJ Sammy sorgte für fetzige Beats, nebenan lief der Fernseher.
Historische Modenschau
„Was ist das denn?“, fragten sich staunende, aber auch begeisterte Besucher, als sie Theo und Paul inmitten der Band „Hangover“ am Mikro auf der Bühne sahen. Nun sind Theo und Paul (noch) keine großen Bühnenprofis, sondern kleine Jungs, die ganz begeistert vor der Bühne zu den Alpen-Rock-Hits tanzten und von den Front-Sängern Cathrin und Marco mal spontan auf die Bühne geholt wurden. Dort sangen die beiden Knirpse schon recht professionell den Song „Hulapalu“ von Andreas Gabalier, der über den Marktplatz schallte – und alle Besucher stimmten begeistert mit ein.
Am Sonntag war die historische Modenschau ein besonderer Höhepunkt. Im Stadtmuseum „Haus zum Löwen“ hatte Andrej Pfeiffer-Perkuhn wieder mal ein „Geschichtsfenster“ geöffnet. Historische Darsteller und Utensilien zeigten das Leben vom Mittelalter bis zur Nachkriegszeit.