Rumänische Bauarbeiter: Es bewegt sich etwas
Auf der Baustelle „Isenburger Gärten“ herrscht weiter Stillstand. Und doch scheint der Protest der rumänischen Bauarbeiter, die am Dienstag gegen unvollständige und ganz ausbleibende Lohnzahlungen demonstriert haben, nicht ungehört zu verhallen: Hinter den Kulissen kommt Bewegung in die Sache.
Gestern früh um 9 Uhr: Ein schnelles metallisches Stakkato dringt von den Rohbauten der 57 Reihenhäuser bis zur Goetheschule und den Wohnhäusern in der Straße Am Trieb herüber. Doch es ist nicht der Arbeitstakt, der hier zu hören ist: Der Wind lässt ein Metallseil gegen die Leiter einer der hohen Baukräne schlagen.
Während also auf der Baustelle weiter Stillstand herrscht, wo 18 rumänische Bauarbeiter seit dem 18. Juni mit ihrer Arbeitsniederlegung auf unvollständige und ganz ausbleibende Lohnzahlung und schlechte Arbeitsbedingungen aufmerksam machen wollen, stehen beide Seiten aber immerhin jetzt im Dialog.
Das bestätigte auch Johannes Schader von der Gewerkschaft Bau, der gestern Vormittag mit den rumänischen Arbeitern und der SPD-Landtagsabgeordneten Elke Barth die GWH-Bauprojekte in Frankfurt-Rödelheim besuchte. Sie ist zusammen mit der Gewobau Neu-Isenburg Auftraggeber des Neubaus. „Dort demonstrierten wir“, berichtete Schader, „sprachen aber auch mit der Geschäftsführung.“ Sie habe den Arbeitern und Gewerkschaftern zugesagt, ihre Forderung zu unterstützen, aber auch geltend gemacht, dass sie nur von der Firma Igmann als Subunternehmer wussten, nicht aber von der wiederum durch diese beauftragten Firma CMF constructions. Am Nachmittag führten Johannes Schader und die Gruppe außerdem Gespräche mit dem Generalunternehmer d&b in Neu-Isenburg. Ob es dabei schon konkrete Ergebnisse gab, war bis Redaktionsschluss noch unklar.
Als vertrackt erweist sich das Geflecht der mit im Reihenhausprojekt involvierten Firmen, Gesellschaften und deren Zuständigkeiten: Entlang der Anny-Schlemm- und der Wilhelm-Leichum-Straße errichtet die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewobau zusammen mit der Wohnungsgesellschaft GWH insgesamt 57 Reihenhäuser. Für das Projekt haben die beiden Kooperationspartner die in Isenburg ansässige d & b Bau als Generalunternehmen beauftragt.
Die wiederum hatte die Dietzenbacher Hoch- und Tiefbaufirma Igman GmbH eingesetzt, die ihrerseits – „vertragswidrig ohne unser Wissen und unsere Zustimmung“, wie d&b Bau am Dienstag erklärte – einen weiteren Subunternehmer mit den Bauarbeiten beauftragte. Dieser Subunternehmer, die Firma CMF constructions GmbH, sei d&b Bau ebenso unbekannt gewesen wie die für die Firma arbeitenden Männer aus Osteuropa.