Stadt räumt an der Straßenbahn auf
Problem erkannt – und schnell gehandelt: Auf die Berichterstattung dieser Zeitung hin hat das zuständige Grünflächenamt der Stadt Frankfurt in einer zweitägigen Sonderreinigungsaktion den vermüllten Park-and-Ride-Platz an der Neu-Isenburger Straßenbahn-Endhaltestelle wieder auf Vordermann gebracht. Doch wer das Gelände künftig in Schuss halten soll, ist noch offen.
Am Anfang stand der Hinweis einer Leserin: Von „Müll aller Art, Elektrogeräten, Binden, Kondomen und heute sogar am Wegrand menschliche Ausscheidungen“ berichtete die Neu-Isenburgerin Jessica Schäfer dieser Zeitung zu Wochenbeginn empört über den Park-and-Ride-Parkplatz und den angrenzenden Wald an der Endhaltestelle der Straßenbahn. „Unzumutbare Zustände“ fand sie – und eine Ortsbegehung bestätigte ihre Schilderungen. Auf den Bericht in der Mittwochsausgabe dieser Zeitung reagierte Neu-Isenburgs Bürgermeister Herbert Hunkel prompt: Ein Anruf beim zuständigen Grünflächenamt – und die Forstwirte machten sich auf den Weg, um sich des Missstandes anzunehmen. Zwei Tage und fünf bis sechs Müllfuhren mit dem VW-Pritschenwagen später und der Parkplatz samt Wald ist komplett vom Müll befreit.
„Unsere Leute haben lange gebraucht, um alles, was da herumlag, zu entsorgen“, berichtete Tina Baumann, Leiterin der Abteilung Stadtforst im Frankfurter Grünflächenamt, gestern dieser Zeitung. „Das ist in diesem Umfang schon ungewöhnlich“, räumte sie ein. Und fügte hinzu: „Wir sind froh, dass uns das gemeldet wurde.“ Warum der Unrat, darunter auch viel Sondermüll wie Matratzen oder Küchengeräte, so lange herumlag? Normalerweise, räumt Tina Baumann ein, sei die Revierreinigung des Grünflächenamtes jeden Freitag fällig. Bei dem Park-and-Ride-Parkplatz habe es allerdings „die Sondersituation gegeben, dass der zwar auch auf unserem Gebiet liegt, der Parkplatz aber auch extrem genutzt wird.“
Die Zuständigkeit liege zwar noch bei ihrem Amt. Da auch die Stadt Neu-Isenburg ein starkes Interesse an der Sauberkeit des Parkplatzes besitze, habe man an einer Neuregelung gearbeitet. So liege der Entwurf für eine Vereinbarung bereits vor. „Ich vermute mal, da ist jeder davon ausgegangen, dass der andere die Reinigung macht, so ist das über einen gewissen Zeitraum hinweg nicht in dem Intervall gemacht worden, in dem es nötig gewesen wäre.“ Baumann sprach von einer Lücke „von ein paar Wochen“ – in dieser Zeit sei es zu der Vermüllung gekommen. Sie lobte aber „die gute Zusammenarbeit mit Herrn Hunkel und Neu-Isenburg“. Sie sei „100-prozentig sicher, dass wir eine gute Lösung finden werden“.