Gruß an türkisches Militär: In Hessen hat das jetzt Konsequenzen

In einer hessischen Amateurliga im Kreis Offenbach zeigen Spieler den Militärgruß als Torjubel. Das wird ein Nachspiel vor dem Sportgericht haben.
Offenbach - In einem Spiel der Kreisliga B Offenbach 1, zwischen dem Türkischen SC Offenbach und dem VfB Offenbach II, zeigten vier Spieler des türkischen Vereins nach einem Tor den Militärgruß. Sie sind nach dem Treffer vor eine Kamera gerannt des Online-Streamingdienstes Mainkick.tv gerannt und in einer Reihe salutiert. Kreisfußballwart Jörg Wagner kündigte bereits ein Nachspiel vor dem Sportgericht an.
Militärgruß: Alle Fälle kommen vor Sportgericht
Jeder einzelne Fall wird vor das Sportgericht gebracht, so Wagner. Er beruft sich dabei auf das Leitbild des Hessischen Fußball-Verbandes: „Ohne jegliche Diskussion und ohne jeglichen Zweifel lehnen wir kriegerische Handlungen ab. Diese und deren Solidarisierung widersprechen grundsätzlich dem Leitbild und den Werten des Hessischen Fußballs.“ Der SC Offenbach wollte sich zu Vorfällen im Spiel gegen den VfB Offenbach II auf Anraten eines Anwalts nicht äußern.
Bei der Verhandlung wird das Sportgericht untersuchen, ob es sich um eine Unsportlichkeit handelt. Dazu zählen politische, extremistische oder obszöne Darstellungen. Der betroffene Verein und auch einzelne Spieler können sich zu dem Vorfall äußern. Strafen können sowohl auf die Spieler als auch auf den Verein zukommen. Bei den möglichen Bestrafungen für die Spieler handelt es sich um Sperren. Auf den Verein kann bei einer Verurteilung eine Geldstrafe aber auch Punktabzüge zukommen.
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Militärgruß: Vereine distanzieren sich von dieser Geste beim Fußball
Viele Vereine im Kreis Offenbach distanzieren sich von den Gesten der Spieler des SC Offenbach. In den Kabinen werden die Teams das Thema nicht thematisieren, da nach Meinung einiger der Sache eh schon zu viel Beachtung geschenkt wird. Sollten Spieler diesen Gruß machen, wollen die Verantwortlichen der Vereine mit ihnen sprechen. Zahlreiche Vereine teilten mit, dass sie Politik und Sport strikt trennen.
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In der Vergangenheit machten viele Profifußballer, die nicht aus der Türkei stammen, den Militärgruß. Dazu gehören Mario Mandzukic, Lukas Podolskj und auch Antoine Griezmann, die diesen Gruß nach einem Torjubel zelebrierten. (red)
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