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Daniel Rühl: „Ich möchte meine Heimatstadt voranbringen“

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Daniel und Sina Rühl mit den Kindern Leonard (4) und Maximilian (1).
Daniel und Sina Rühl mit den Kindern Leonard (4) und Maximilian (1). © Petra Hackert

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Daniel Rühl tritt gegen den amtierenden Bürgermeister Jens-Peter Vogel (SPD) an

Würges -Das rote Auto mit dem - im Verhältnis - riesigen Kindersitz steht auf der großen Spielmatte im Wohnzimmer. Im Kamin dahinter liegt schon Holz. Noch wird es nicht gebraucht. Ruckzuck sitzt Maximilian (1) im Auto, sein großer Bruder schiebt. Leonard ist schon vier, wird bald fünf Jahre alt. Mit den beiden und seiner Frau Sina verbringt Daniel Rühl am liebsten seine Freizeit. Die ist gerade knapp bemessen. Seit der 41-Jährige sich entschieden hat, in Bad Camberg als Bürgermeister zu kandidieren, noch mehr als vorher. Sina ist in der Elternzeit, er geht arbeiten. „Ganz klassisch“, schmunzelt die Lehrerin. Das heißt: So ganz ohne den Beruf geht es doch nicht. Die Pressearbeit für die Taunusschule übernimmt sie weiterhin. Der Kontakt soll nicht ganz verloren gehen.

Die Bad Camberger Taunusschule: Dadurch haben sich die beiden kennengelernt. Daniel Rühl gehörte im Jahr 2000 zum ersten Abiturjahrgang der Schule, zum Mitbegründer des Vereins ehemaliger Abiturienten, dessen Vorsitz er übernahm, und den er bis heute innehat. In der Zwischenzeit nennt er sich Ehemaligenverein und ist offen für alle Schüler und Lehrer, die dort Mitglied werden wollen, nicht nur die Abiturienten. Das Ziel von Anfang an: Kontakte zu halten und die Schule zu unterstützen. „Wir haben etliche Tausend Euro an die Taunusschule gespendet“, sagt der Würgeser.

Die Zeit zu Hause ist kostbar

Sina Beyer hatte er bei einer Grillfeier der Ehemaligen kennengelernt. „Ohne den Verein gäbe es uns als Familie nicht“, sagt die 35-Jährige. Ihr Abi-Jahrgang 2006 war dabei, sie kam mit Daniel ins Gespräch, alles passte. Jetzt sind die beiden verheiratet, haben zwei kleine Kinder, in Würges hinter Rühls Elternhaus gebaut. Die „Mondlandschaft“ aus der Neubauzeit um das Haus herum hatte sich schon verändert. Alles grünte und blühte. Dann dieser Trockensommer. Nun hilft jeder Regentropfen, um die Natur wieder zum Zug kommen zu lassen.

Drinnen ist noch nicht alles fertig. Die Büros der beiden zum Beispiel sind noch im Werden. Das große Wohnzimmer mit Blick auf die Terrasse bietet viel Raum für die Familie. Die zwei Jungs sind ihnen sehr wichtig, wie Fotos, das gut aufgeräumte Spielzeug, der Umgang im Gespräch und miteinander zeigen.

Die gemeinsame Freizeit verbringen die vier gerne bei kleinen Ausflügen, in die Lochmühle, einen Zoo oder den Märchenwald. Dann können sie sich aufeinander konzentrieren. „Zu Hause kann ich nicht so abschalten. Dann fällt mir immer noch etwas ein, was ich tun könnte“, sagt der Familienvater.

Ihre Zeit ist gerade streng getaktet. Meistens macht das Sina, doch einmal in der Woche bringt Daniel Rühl den großen Sohn zu Bett. „Das ist uns beiden wichtig.“ Mindestens zwei Tage in der Woche Homeoffice, der Rest in Wiesbaden - so lässt sich das gut einplanen. Dann die Sitzungstermine. Die ehrenamtliche Kommunalpolitik fordert ihren Tribut. Das schon seit elf Jahren als Vorsitzender des Ausschusses für Jugend, Sport und Soziales, seit 2017 als Fraktionsvorsitzender der CDU in der Stadtverordnetenversammlung. Außerdem gehört er seit 2016 dem Kreistag an, ist im Kreis-Schulausschuss aktiv.

Zu den Christdemokraten war er durch Johannes Göbel gekommen. Der hatte ihn zur Gründungsversammlung der Jungen Union mitgenommen. So kam Daniel Rühl, der sich vorher mehr für Fußball und nebenbei für die Politik interessiert hatte, damit in Berührung. Mittlerweile ist er seit zwei Jahrzehnten in der CDU, seit einigen Jahren sehr aktiv.

Er gehört etliche Vereinen an, sagt der Würgeser, doch um sich überall zu engagieren - dafür fehlt einfach die Zeit. Die meiste braucht er für seine Arbeit in der CDU, im Ehemaligenverein, im Rotary Club. Aktiv Fußball spielt er nicht mehr, doch er sieht sich gerne die Spiele des RSV an. „Es hat sich gezeigt, dass mein politisches Talent größer war als mein fußballerisches“, stellt er fest. Zumal der RSV Würges sehr hochklassig spielte. Da ist er dann in der A-Jugend ausgestiegen und hat das andere Hobby stärker betrieben.

Mit seiner Frau Sina plant Daniel Rühl das Familienleben durch - damit immer genug Zeit übrig bleibt für sie und die Jungs. Dennoch: Stadtpolitik ist für ihn auch eine Möglichkeit, das eigene Umfeld zu gestalten, sagt er. Und gerade deshalb möchte er das, was er ehrenamtlich tut, bald zum Hauptamt machen. Als Bürgermeister gestalten und Anstöße geben. Einen Teil dieser Arbeit kennt Daniel Rühl bereits durch die ehrenamtliche Politik, einen anderen Teil durch seinen Beruf. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler hatte vier Jahre bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Limburg gearbeitet, wechselte zum Kreis Limburg-Weilburg und schließlich zum Hessischen Landkreistag in Wiesbaden. Dort ist er Referatsleiter für Finanzen.

Seine Tätigkeit beschreibt er so: „Wir äußern uns zu Fragen, die die Summe der Landkreise betreffen und werden als Verband aktiv. Wir versuchen, bei Gesetzgebungsverfahren relativ frühzeitig die Interessen der Landkreise zu vertreten.“ Zu seinen Aufgaben gehöre es beispielsweise, die Landkreise bei Anhörungen im Haushaltsausschuss des Landtages zu vertreten oder diese bei fachlichen Fragen zu beraten - unter anderem.

Hausbesuche und sehr viele Treffen

Zu Hause wechselt er dann wieder in die ehrenamtliche Politik, sucht die Freiräume für die Familie, ist bereits seit Mai ständig unterwegs und macht Hausbesuche, um sich als Bürgermeisterkandidat vorzustellen. Abgesehen von den Angeboten zu den Treffen in allen Stadtteilen. Das Pensum ist enorm.

Aber: „Alles, was ich mache, macht mir Spaß“, sagt der 41-Jährige. Seine Frau Sina ergänzt: „Es beeindruckt mich, wie er das alles mit so viel Freude und Enthusiasmus betreibt, sei es in der Politik oder im Job.“ Sie steht hinter der Bürgermeisterkandidatur, stellt sie fest, will ihrem Mann den Rücken stärken und ihren Teil dazu beitragen, dass alles klappt. Sein Tagespensum sei tatsächlich enorm. Daniel Rühl erklärt das so: „Ich arbeite einfach gern.“

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