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Ortsvorsteher Georg Minde (CDU) vor der Kirche St. Ferrutius in Würges.
Ortsvorsteher Georg Minde (CDU) vor der Kirche St. Ferrutius in Würges. © sinn

Ortsvorsteher Georg Minde ist optimistisch vor dem Wettkampf

Würges -Die sechs Bad Camberger Stadtteile treten am Samstag, 27. August, unter dem Motto "Gemeinsam gewinnt!" in einem spielerischen Wettbewerb gegeneinander an. Im Vordergrund dieser Aktion, die im Rahmen des Förderprogramms "Ab in die Mitte!" von der Stadt Bad Camberg durchgeführt wird, steht der Spaß und das Miteinander. Aus diesem Grund steht schon fest: Es wird keine Verlierer geben. Dies tut dem Ehrgeiz der Ortsteile aber keinen Abbruch, denn natürlich möchte an diesem Tag jeder der Erste sein. Grund genug, sich die Ortsteile etwas genauer anzusehen. Wir beginnen mit Würges.

Würges kann sein zwölfköpfiges Team für den Wettstreit aus mehr als 2600 Einwohnern rekrutieren. Damit ist Würges der drittgrößte Stadtteil Bad Cambergs. Flächenmäßig liegt Würges mit rund 1380 Hektar, wovon 628 Waldfläche sind, sogar auf Rang zwei.

Der Ortsname leitet sich von "Widergisa", "Widergis" und "Wydergis" ab. Der genaue Ursprung des Namens ist unklar. Es wird vermutet, dass der Name entweder von der alemannischen Besiedelung übernommen wurde oder aus der Zeit der fränkischen Besitznahmen um 520 stammt. Von den Bad Camberger Stadtteilen kann Würges, zusammen mit Erbach, auf die älteste verbürgte Geschichte zurückblicken. Beide Stadtteile wurden 768 erstmals urkundlich erwähnt, als die Hofstätte Widergisa (Würges) und die Mark von Arilbach (Erbach) an das Kloster Lorsch verschenkt wurden. Aufzeichnungen über Schenkungen aus der "Widigiser Mark" sind schon früher datiert, was darauf schließen lässt, dass die Ansiedlung älter ist. Die Gründung des Ortes dürfte bereits in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts durch die Franken stattgefunden haben. Das Gebiet war aber bereits lange davor schon besiedelt, wie 5000 Jahre alte Funde aus der Bandkeramikzeit zeigen. In der jüngeren Geschichte ist vor allem ein Datum von großer Bedeutung: der 1. Juli 1974. An diesem Tag wurde Würges zur Stadt Bad Camberg eingemeindet.

Seit der Eingemeindung gibt es einen Ortsbeirat. Der aktuelle Ortvorsteher Georg Minde (CDU) empfiehlt den Gästen seines Ortsteils vor allem den Besuch der Kirche St. Ferrutius. Die zwischen 1835 und 1838 im klassizistischen Stil erbaute Kirche steht unter Denkmalschutz und besteht aus kleinteiligem Bruchstein unter Verwendung von Klinkern und Werksteinen. Von großer Bedeutung ist die Walsdorfer Madonna, die sich in St. Ferrutius befindet.

Der dazugehörende Kirchplatz bildet den Ortsmittelpunkt und liegt auf einer Höhe von 202 Metern. Der höchste Punkt auf Würgeser Gebiet liegt bei 413 Metern und befindet sich im Waldgebiet "Todtenkopf" in der Nähe von Steinfischbach. Georg Minde (CDU) nennt auch den landschaftlich schön gelegenen Alsdorfer Weiher als weiteren Tipp für einen Besuch in Würges.

Der Bruder von

Kaiser Franz I.

Gäste sind in Würges immer sehr willkommen, und ein Ausflug dorthin lohnt sich allemal. Dabei befindet man sich in bester Gesellschaft. Im Gasthaus "Zum schwarzen Ross" übernachtete 1764 schon Prinz Karl Alexander Stephan von Lothringen, ein Bruder von Kaiser Franz I. Ludwig van Beethoven verbrachte 1792 auf seiner Reise von Bonn nach Wien ebenfalls eine Nacht in diesem Gasthaus, das einst Teil einer Poststation war, die am 10. Januar 1801 durch den Räuberhauptmann Schinderhannes überfallen wurde. Von der Geschichte des Ortes zeugt auch das älteste noch erhaltene Fachwerkhaus, das aus dem Jahr 1568 stammt.

"Eintracht 1852"

ist der älteste Verein

Das heutige Leben im Ort wird auch von den zahlreichen Festen geprägt, die jährlich ein Höhepunkt des Miteinanders sind. Gerade jetzt, nachdem in den letzten beiden Jahren viele Veranstaltungen aufgrund der pandemischen Lage nicht stattfinden konnten, freuen sich viele wieder umso mehr darauf. Auf die Frage, was die schönsten Feste in Würges sind, muss Georg Minde (CDU) nicht lange nachdenken: "Die Kerb, die Fassenacht mit den Kappensitzungen des RSV und das Pfarrfest der katholischen Kirche", nennt der Ortsvorsteher seine Favoriten.

Beeindruckend ist auch das lebendige Miteinander, dass sich in den vielen Vereinen in Würges abspielt. Der älteste Verein ist der Gesangverein "Eintracht 1852", der auch eine Theatergruppe und die "Junge Bühne Würges" umfasst. Der größte Verein ist der 1904 gegründete Turnverein mit rund 820 Mitgliedern. Über die Stadtgrenzen bekannt ist auch der Fußballverein RSV Würges als langjähriger Hessenligist. Mit dem FSV Würges gibt es noch einen zweiten Fußballverein. Weitere Vereine sind der Angelverein, die Jagdhornbläsergruppe Goldener Grund, die VdK-Ortsgruppe, die Kyffhäuser Kameradschaft, der Brieftaubenverein Fortuna und die Kerbeinteressengemeinschaft. Die Freiwillige Feuerwehr Würges trägt ebenfalls zum regen Vereinsleben in Würges bei. Darauf ist Georg Minde auch besonders stolz. Der große Zusammenhalt in Würges und ein intaktes Vereinsleben sind ihm als Ortsvorsteher sehr wichtig.

Ein großer Zusammenhalt ist auch eine gute Voraussetzung, um am 27. August beim gemeinsamen Wettkampf gegen die anderen Stadtteile zu bestehen. Der Ortsvorsteher sieht dabei für seinen Ortsteil gute Chancen. Warum? "Weil die Würgeser für Würges antreten. Einer für alle und alle für einen", gibt sich Georg Minde (CDU) optimistisch.

Egal, wie der Wettbewerb am 27. August ausgehen wird: In jedem Fall hat Würges die Stadt in der Vergangenheit schon sehr bereichert und wird dies auch zukünftig tun. Und was können die anderen Bad Camberger Ortsteile von Würges lernen? Georg Minde (CDU) lacht zunächst und sagt dann: "Die Würgeser reden nicht lange, sie machen einfach." og

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