Wieder in einem ruhigen Fahrwasser

Zahlreiche Mitglieder für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet
Bad Camberg -Aus dem einstigen Mono-Fußballklub ist ein moderner Mehrspartenverein geworden. Derzeit gehören dem Sportverein Bad Camberg (SVC) Verein die zwei gleichberechtigte Abteilungen Fußball und Handball mit nahezu 650 Mitgliedern an.
Die Corona-Zwangspause hat der SVC durch kluges Handeln sportlich und auch finanziell relativ gut gemeistert. „Es ist uns gelungen die Spannung hochzuhalten“, meinte der SVC-Vorsitzende Herbert Falkenbach Senior. Der „Herbie“, führt den Traditionsverein seit 2006 an. Falkenbach ist somit im Ranking der SVC-Chefs mit weitem Abstand die Nummer eins. Seine Amtsübernahme war freilich von Tristesse geprägt.
Die Tischtennisabteilung war nicht mehr an Bord. Sie hatte sich bereits abgenabelt und 1987 mit dem TTC einen eigenen Verein gegründet. Die Fußballer waren nach einer sportlichen Talfahrt in der Kreisliga C Limburg-Weilburg gelandet. Unstimmigkeiten im Team veranlassten die SVC-Führung die Seniorenmannschaften aus dem Wettbewerb abzumelden. In wirtschaftlicher Hinsicht klemmte es gewaltig. Verbindlichkeiten bei den Banken und auch beim Finanzamt stellten die neue SVC-Führungscrew vor eine immense Herausforderung. Falkenbach und seine engagierten Mitstreiter gelang es nach intensiven Gesprächen mit den Gläubigern den SVC-Dampfer wieder in ein ruhiges Fahrwasser zu navigieren.
Zwei gepflegte Sportplätze
Die Bälle im Handball und Fußball rollen jetzt wieder unbeschwert. Der Verein kann für die zwei Ballsportarten zwei gepflegte Sportplätze (Naturrasen und seit diesem Sommer Kunstrasen), zwei Sporthallen im Sportzentrum an der Pommernstraße nutzen. Die Handballteams spielen weiterhin unter eigener Flagge. Sportliches Flaggschiff ist die Bezirksoberligamannschaft der Frauen. Die Handballer richten seit über 30 Jahren das Bürgerhandballturnier aus. Für das Bürgerfußballturnier, einst mit über 40 Teams das größte in Fußball-Hessen, bedeutete der Umzug in die neue Sportstätte das „schleichende Aus“.
Vater und Sohn moderieren
Das Moderatorenduo Johannes Liefke im Turnanzug-Outfit einer „Cindy aus der Röntgenstraße“ und sein rhetorisch brillierender Sohn Dr. Mirco Liefke führten das Auditorium informativ und unterhaltsam durch die dreistündige Veranstaltung.
Die Stadtverordnetenvorsteherin Andreas Reusch-Demel (CDU) bedachte den SVC mit dem Prädikaten „modern, innovativ und sympathisch“. Für den verhinderten Schirmherrn Innenminister Peter Beuth (CDU) war dessen Staatssekretär Stefan Sauer in die Badestadt gereist. Der Hobby-Jogger und auch der CDU-Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat Daniel Rühl zeigten sich von der Jubiläums-Festschrift sichtlich angetan. Landrat Michael Köberle (CDU) überreichte dem SVC-Vorstand die Silberne Ehrentafel des Kreises Limburg-Weilburg. Mit Blick auf die Energiekrise betonte Köberle: „Es wird für die Vereine nicht einfacher werden. Wir müssen enger zusammen rücken“.
Die Landespolitiker Andreas Hofmeister (CDU) und Tobias Eckert (SPD) animierten den Verein, den Rückenwind aus dem Jubiläum für die kommende Aufgabe mitzunehmen. Bürgermeister Jens-Peter Vogel (SPD) und auch die sportaffine dreifache Fußballmutter Susanne Wenz-Erk (SPD) verwiesen auf den ehrenamtlichen Einsatz der Mitglieder und das stetig gewachsene Sportangebot des SVC.
Glückwünsche am Mikrofon übermittelten die Vertreter des SV Oberselters, SC Dombach, TG Camberg, SG Bad Sulza und danach in lockerer Form die frühere Handballerin Rosi Liefke.
Manfred disper