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Damit mehr Menschen aufs Rad umsteigen

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Von: Robin Klöppel

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Bei der Auftaktveranstaltung in Limburg ging es auf eine 17 Kilometer-Rund nach Diez und zurück. Limburgs Erster Stadtrat Michael Stanke (rotes Dress) fährt mittlerweile täglich Rad. Die fast 20 Kilometer im Tagesschnitt merkt man ihm an.
Bei der Auftaktveranstaltung in Limburg ging es auf eine 17 Kilometer-Rund nach Diez und zurück. Limburgs Erster Stadtrat Michael Stanke (rotes Dress) fährt mittlerweile täglich Rad. Die fast 20 Kilometer im Tagesschnitt merkt man ihm an. © Robin Klöppel

Aktion "Stadtradeln" im Landkreis Limburg-Weilburg und in sieben Kommunen gestartet

Limburg-Weilburg -Im Landkreis Limburg-Weilburg und in sieben Kommunen der Region hat die Aktion "Stadtradeln "begonnen. Ziel ist es, die kommenden drei Wochen möglichst viele heimische Bürger dazu zu bewegen, vor allem bei Kurzstrecken mehr aufs Rad zu setzen. Das ist gut für die eigene Gesundheit und die Umwelt.

In Limburg starteten die Aktionswochen am Samstag mit einer Tour vom Posthof nach Diez und zurück, an der auch Bürgermeister Dr. Marius Hahn (SPD), Erster Stadtrat Michael Stanke (CDU) sowie Hünfeldens Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer (parteilos) teilnahmen. Landrat Michael Köberle (CDU) konnte wegen Folgeterminen leider nicht mit.

Dass man mit der regelmäßigen Teilnahme an der Aktion Stadtradeln in seiner Kommune etwas bewegen könne, erklärt der Bad Camberger Verwaltungschef Jens-Peter Vogel (SPD). Die Taunusstadt ist für dieses Jahr mit dem Radeln schon durch, hatte 2021 stolze 374 Teilnehmer und somit 123 mehr als im Jahr davor. Laut Vogel lag die durchschnittliche Fahrleistung der Teilnehmer bei 143 Kilometern. Insgesamt wurden 61 967 Kilometer geradelt.

2021 hätten Bürger der Jahrgänge 1937 bis 2017 teilgenommen. Vogel: "Das zeigt die breite Zustimmung und Begeisterung fürs Radfahren in der Bevölkerung." Die Aktion "Stadtradeln" wecke den sportlichen Ehrgeiz und habe sicherlich viele nachdenklich gemacht, ob für so manche Alltagsfahrt unbedingt das Auto genutzt werden müsse.

Resonanz ist

sehr unterschiedlich

Die bisherige Resonanz in den anderen Teilnehmerkommunen ist noch sehr unterschiedlich. Für den Landkreis Limburg-Weilburg haben sich bisher 478 Starter registriert, 239 und damit die Hälfte für die Stadt Limburg, 69 für Beselich, 62 für Elz und 45 für Brechen. In den anderen Kommunen kommt das "Stadtradeln" bisher nur langsam in die Gänge: 17 Personen haben sich Stand gestern für Waldbrunn eingetragen, 16 für Hünfelden, nur 13 für Villmar und sechs für Runkel.

Dabei kann Radeln alleine oder in der Gruppe doch so schön sein. Die 22 Teilnehmer der Auftaktveranstaltung in Limburg legten 17 Kilometer über Staffel, Aull und Diez zurück. Unterwegs gab es vom Limburger Rad-Stadtführer Karl Diehl auch Infos zum Diezer Schloss und Schloss Oranienstein. In Limburg wurden auch die Schulen animiert, mitzumachen. Die Marien-, die Tilemann-, die Adolf-Reichwein-, die Friedrich-Dessauer- und die Astrid-Lindgren-Schule hätten Mannschaften angemeldet.

Michael Stanke merkt man seit seinem Umstieg aufs Rad an, dass ein Umdenken hin zu mehr Bewegung dem Körper sehr gut tut. Stanke sagt, dass er seit 2016 viel aufs Rad setze, auf 7000 Kilometer im Jahr komme. Er fahre jeden Abend und wenn er wenig Termine habe auch tagsüber. "Wenn ich aber Termine im Halb-Stunden-Takt oder weiter weg habe, dann geht es nicht mit dem Rad." Er könne ja schlecht völlig verschwitzt bei offiziellen Terminen ankommen. "Prinzipiell macht mir Rad fahren aber im Gegensatz zu joggen sehr viel Spaß."

Rathauschef Hahn sagt, dass es oft schwer sei, den vollen Terminkalender mit dem Radeln zu verbinden. Er fahre aber immer mal wieder von Limburg ins Büro, mache auch gerne am Wochenende private Touren.

Landrat Köberle erzählt, dass er es immerhin immer mal wieder schaffe, mit dem Rad von seinem Wohnort Eschhofen ins Kreishaus zu fahren. "Ich wohne ja direkt am Radweg", sagt er. Gerade werde an einem neuen Radkonzept für den Landkreis gearbeitet, so der Landrat. "Die E-Bikes haben das Thema sehr vorangebracht." Dadurch seien mehr Leute aufs Rad umgestiegen.

Alexandra Blättel, die die Aktion für die Gemeinde Elz plante, betont: "Wir wollen Klimakommune werden. Da ist Stadtradeln eine gute Sache, um den Bürgern zu zeigen, dass man nicht für jede Erledigung im Dorf das Auto nehmen muss."

Ähnlich sieht es Silvia Scheu-Menzer: "Wir wollen die Menschen auf den Geschmack bringen, für kurze Strecken das Rad zu nutzen." Im ländlichen Raum seien doch viele Menschen immer noch fast nur mit dem Auto unterwegs. Neben dem Gesundheits- ist dem Beselicher Bürgermeister Michael Franz (parteilos) auch der Umweltaspekt wichtig: "Wen wir jetzt nicht umdenken und mehr für den Klimaschutz tun, dann bewegt sich gar nichts."

Waldbrunns Bürgermeister Peter Blum (parteilos) ergänzt: "Vielleicht ergeben sich aber auch Erkenntnisse über die eine oder andere Problematik, die den Umstieg auf das Fahrrad in den verschiedenen Alltagssituationen erschwert und welche Radwegeverbindungen aus Sicht der Nutzer es zu verbessern oder zu erweitern gilt."

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