Hoher Besuch: Kommt ein Königspaar zum Geburtstag des Schlosses Oranienstein?

Willem-Alexander, König der Niederlande, und Königin Maxima wurden zum Geburtstag des Schlosses Oranienstein in Diez eingeladen. Jetzt wird mit Spannung erwartet, ob sie kommen.
Diez - Dürfen sich die Diezer auf royalen Besuch aus den Niederlanden freuen? Diese Frage beschäftigt aktuell Stadtbürgermeisterin Annette Wick (SPD). Anlass für den möglichen königlichen Besuch ist der 350. Geburtstag des Schlosses Oranienstein im Jahr 2022. Unterstützt wird die Stadtbürgermeisterin dabei von Landrat Frank Puchtler (SPD) und der Bundeswehr, die seit nun 58 Jahren im Schloss stationiert ist und im selben Jahr ein Jubiläum feiert.
"Ich habe durchaus überlegt, ob ich diese Einladung trotz Corona und der Entwicklung der Infektionszahlen weiter verfolgen soll", sagt Annette Wick und fährt fort: "Ich bin der festen Überzeugung, dass wir diese Pandemie sehr ernst nehmen und die Regeln und Beschränkungen unbedingt einhalten müssen. Wir dürfen uns aber nicht von der Corona-Pandemie beherrschen lassen. Außerdem wollte ich mir nicht später vorwerfen, eine solche Gelegenheit nicht ergriffen zu haben. Noch gab es kein Signal aus dem Palast in Den Haag."
Mit Unterstützung von Landrat Puchtler habe ein kleiner Kreis um die Stadtbürgermeisterin die Einladung vorbereitet. Mit dabei waren der Kommandeur und Hausherr von Schloss Oranienstein, Dr. Armin Kalinowski, sowie Dr. Alfred Meurer als Historiker und Leiter des Museums im Diezer Grafenschloss. Meurer sei auch das Bindeglied zur Stiftung Je maintiendrai Nassau, die alle drei noch bestehenden Schlösser der Oranier in Deutschland betreut.
Königspaar mit Einladung in Schloss Oranienstein: "Kleine, aber feine Feier"
Die Stadtbürgermeisterin möchte das Jubiläum des Schlosses auf jeden Fall feiern, auch wenn das niederländische Königspaar nicht kommen sollte. Dieser soll jedoch in kleinem Rahmen stattfinden, gemäß dem Motto "klein, aber fein". Das sei nicht nur dem knappen Budget der Stadt Diez geschuldet, sondern auch der Tatsache, dass die Grafenstadt 2029 ihr Stadtjubiläum feiern wird, das wiederum in einem größeren Rahmen stattfinden soll.
"Die Einladung wird von der Ministerpräsidentin Malu Dreyer ausdrücklich unterstützt. Das Bundespräsidialamt ist ebenfalls informiert und begrüßt die Diezer Initiative, auch das niederländische Generalkonsulat ist schon eingeschaltet", heißt es in einer Erklärung aus dem Rathaus.
Nun werde sich der Stadtrat zeitnah mit dem Thema beschäftigen und die Frage "Wie wollen wir dieses Jubiläum gestalten?" beantworten. Ein positives Signal wäre die Zusage von König Willem Alexander, als sechster Graf von Diez, und Königin Maxima.
Schloss Oranienstein wurde 1672 bis 1681 auf den Ruinen des ehemaligen Benediktinerinnenklosters Dierstein erbaut. Es gehörte bis 1815 den Grafen beziehungsweise Fürsten von Nassau-Dietz, von denen das niederländische Königshaus abstammt. Schloss Oranienstein ist eines von vier nach dem Hause Oranien benannten Schlössern in Deutschland. Neben Oranienstein sind dies Schloss Oranienburg in Brandenburg und Schloss Oranienbaum in Anhalt. Sie wurden für vier Schwestern errichtet, die aus diesem Hause gebürtig waren. Das vierte, Schloss Oranienhof bei Bad Kreuznach, existiert nicht mehr.
Königspaar mit Einladung in Schloss Oranienstein: Vom Witwensitz zum Bundeswehr-Standort
Der Hauptflügel des heutigen Schlosses wurde im 17. Jahrhundert von Fürstin Albertine Agnes als Witwensitz errichtet und von ihrer Schwiegertochter Fürstin Amalie von 1704 bis 1709 zu dem prächtigen Schloss umgebaut, vor dem wir heute noch staunend stehen. Von den 318 Räumen können der blau-goldene Saal, der Marschallsaal, das Gartenkabinett, die Schlosskapelle, die Gartenterrasse und das Museum Nassau-Oranien, das die Geschichte des niederländischen Königshauses dokumentiert, besichtigt werden.
Auf Initiative des Museums- und Geschichtsvereins Diez wurde das Schloss Oranienstein von der Bundeswehr übernommen. Sie führte umfangreiche Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten durch. Am 23. Mai 1962 wurde das Schloss an die Bundeswehr übergeben und gleichzeitig das "Oranien-Nassau-Museum" eröffnet. (red)