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Dornburg: Eine Chance für "Problem-Immobilien"

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Von: Anken Bohnhorst

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Der Waldbrunner Unternehmer Jens Schäfer will die Problem-Immobilie Egenolstraße 34 in Dornburg-Frickhofen sanieren und in Wohnungen umbauen. Verkauft werden soll das Objekt nicht. Seine Mitarbeiterin Kerstin Errejouai betreut das Bauvorhaben.
Der Waldbrunner Unternehmer Jens Schäfer will die Problem-Immobilie Egenolstraße 34 in Dornburg-Frickhofen sanieren und in Wohnungen umbauen. Verkauft werden soll das Objekt nicht. Seine Mitarbeiterin Kerstin Errejouai betreut das Bauvorhaben. © Anken Bohnhorst

Waldbrunner Unternehmer will Wohnraum schaffen

Frickhofen -Knapp 40 Häuser stehen derzeit im größten Ortsteil der Gemeinde Dornburg leer. Dazu kommen ebenso viele Baulücken und ein gutes Dutzend unbewohnte landwirtschaftliche Gebäude. Das ist das Ergebnis des Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzepts (IKEK). "Viel Leerstand", fasst Jens Schäfer zusammen, "aber es passiert auch einiges". Schäfer, Bauunternehmer aus der Nachbarkommune Waldbrunn, ist auf die Sanierung und Vermietung von "Problem-Immobilien" spezialisiert, Gebäuden, die beschädigt sind oder die lange Zeit als unvermittelbar galten. Der Geschäftsmann will dazu beitragen, dass sich Leerstände in Frickhofen verringern und mehr Wohnräume entstehen. Allein in der Ortsdurchfahrt, der Egenolfstraße, besitzt er seinen Angaben zufolge mehrere Objekte.

Innerhalb des IKEK-Fördergebiets

Zum Beispiel die Problem-Immobilie in Nummer 34, das "Brandhaus", das seinen Namen wegen eines Feuers trägt. Die Flammen hatten Teile der Immobilie zerstört, gerade als der damalige Besitzer die Instandsetzung abgeschlossen hatte, berichtet Schäfer. Zweimal hat das Haus seither seinen Besitzer gewechselt. Im vergangenen Jahr hat Schäfer es ersteigert. Die Summe, die er für das Gebäude mit rund 230 Quadratmeter Wohnfläche bezahlt hat, nennt er nicht. Nur so viel: Das Haus fällt in das IKEK-Fördergebiet, das das IKEK-Planungsbüro über Teile des Ortskerns gelegt hat. Das bedeutet, Maßnahmen innerhalb dieses Bereichs werden vom Land finanziell gefördert, wenn sie zur Attraktivitätssteigerung des Dorfkerns und zu dessen Belebung beitragen.

Für Schäfer ist das ein positives Signal. Förderanträge sollen im Frühjahr gestellt werden können, gibt er wieder, was ihm aus dem Rathaus mitgeteilt wurde. Sobald die Anträge gestellt und bewilligt sind, will er mit den Bauarbeiten beginnen. Das dürfte im Sommer sein, schätzt er. Einstweilen hat er Maßnahmen zur Verkehrssicherheit vornehmen lassen. Fest steht aber in jedem Fall, dass Schäfer das Haus nach dessen Wiederherstellung im Bestand halten wird. Er sei kein Investor, betont er. Sein Geschäftsmodell sehe nicht vor, Immobilien zu erwerben oder zu errichten, um sie anschließend wieder zu verkaufen.

Für rund 200 000 Euro will er das Brandhaus in der Egenolfstraße, ein großes Wohnhaus mit einem kleinen Hof davor und einem Balkon an der Rückseite, sanieren und den Wohnraum anschließend "zu dem marktüblichen Preis" vermieten. Der liegt in Frickhofen derzeit bei 6 bis 7 Euro, sagt Schäfers Mitarbeiterin Kerstin Errejouai, die das Projekt in Frickhofen betreut. Geplant ist, in dem ehemaligen Zweifamilienhaus mit Anbau drei Wohnungen von unterschiedlicher Größe und solider Ausstattung zu schaffen. Sollten alle Genehmigungen vorliegen, könnte das Projekt im Laufe des Jahres abgeschlossen werden, sagt Schäfer. Sein Unternehmen beschäftigt eigene Handwerker, wodurch die Auftragsabwicklung am Bau planbar bleibe.

Gaststätten zu Wohnungen

Als weiteres Beispiel, um im Ort Wohnraum zu schaffen, nennt der Unternehmer leerstehende Gaststätten, beispielsweise das Gasthaus Schüller. Seit mehr als drei Jahren sei er mit den Eigentümern in Gesprächen. Der Vorteil bei der Umwandlung von ehemals gastronomisch genutzten Gebäuden in Wohneinheiten liegt Schäfer zufolge auf der Hand. Die vorhandene Nutzfläche, die für Wohnraum zur Verfügung steht, ist häufig groß; 400 bis 600 Quadratmeter sind hier durchaus normal, und die Neugestaltung ist, sobald die Umnutzung genehmigt wurde, zügig zu realisieren, sagt der Unternehmer.

Zudem ist die Lage früherer Gasthäuser meist gut, weil sie in der Dorfmitte stehen, sagt der Waldbrunner Unternehmer. Dort Wohnraum zu schaffen würde den innerörtlichen Bereich beleben, und das täte dem gesamten Ort gut.

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