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Der Chef des Bauhofs und seine starken Männer

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Von: Anken Bohnhorst

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Im Frühjahr müssen die Flutgräben gereinigt werden.
Im Frühjahr müssen die Flutgräben gereinigt werden. © Bohnhorst-Vollmer, Anken

Die Männer vom Bauhof sind Multitalente, sagt deren Leiter Ralf Schäfer. Tatsächlich sind sie dafür zuständig, dass die Vitalfunktionen der Gemeinde erhalten bleiben. Und sie leisten noch viel mehr.

In ein paar Wochen ist es wieder so weit, sagt Ralf Schäfer. Ein Teil der Rathausstraße wird zur Food-Truck-Meile. À la minute zubereitetes Essen, heiße oder gekühlte Getränke, geselliges Beisammenstehen und -sitzen – und zwar dort, wo es schön ist. Für die Gäste des Festes ist das völlig normal. Für Ralf Schäfer und sein Team ist es eine logistische Herausforderung und eine Kraftanstrengung. Wenn die nicht reicht, klappt nichts. Ralf Schäfer weiß das. Er ist der Leiter des Bauhofes. Er und seine Leute sorgen dafür, dass die Vitalfunktionen der Gemeinde funktionieren und die Aktivitäten der Vereine florieren. Immer und überall und nicht nur bei Feiern, betont Schäfer.

Zu den Aufgaben, für die die 13 Männer vom Bauhof zuständig sind, zählen die Wasserversorgung, die Friedhofs-, Grünflächen- und Spielplatzpflege sowie der Winterdienst. Und die Beseitigung von Müll, der beinahe überall in der Gemarkung von Elz unerlaubt entsorgt wird. Das ist das Schlimmste, sagt Ralf Schäfer. Und es ist für ihn das Unbegreiflichste, dass Hausmüll, Bauschutt und Elektroschrott in Bachläufe und auf Waldlichtungen abgekippt werden.

Tatsächlich ist die illegale Müllentsorgung nicht nur ärgerlich, sondern für die Gemeinde auch ein enormer Kostenfaktor, bestätigt Bürgermeister Horst Kaiser (CDU). Auf rund 67 000 Euro belaufen sich die jährlichen Kosten, teilt er mit.

Winterdienst

Dabei leiden die Männer nicht gerade an Unterbeschäftigung, macht deren Chef deutlich. Allein die gemeindeeigenen Gehsteige, die regelmäßig gereinigt und im Winter geräumt werden müssen, erstrecken sich auf fünf Kilometer Länge. Die Grünanlagen, die geschnitten und durch Bepflanzungen aufgehübscht werden, sind zwischen 70 000 und 80 000 Quadratmeter groß. Davon entfallen allein 20 000 Quadratmeter auf das Schwimmbad. Dazu kommen 250 Parkbänke und öffentlich zugängliche Spielgeräte auf insgesamt 17 Spielplätzen, die instand gehalten und regelmäßig gestrichen werden müssen. Parkplatzflächen und Straßenbankette müssen aufgefüllt, Wege ausgebessert und kleinere Straßenreparaturen vorgenommen werden. Außerdem richten die Männer umgefahrene Straßenschilder wieder auf oder justieren lädierte Pfosten.

Besonderes Augenmerk gilt nach den Wintermonaten den Flutgräben entlang der Felder und den Drainagen. Wenn die von Gestrüpp und Schlamm verstopft seien, komme es zu Überschwemmungen, berichtet Schäfer. Also ziehen seine Bauhof-Männer aus und räumen die Vorfluter frei. Und weil sie dann schon mal draußen sind, kontrollieren sie auch gleich die Bäume an Straßen- und Wegrändern. Dass von denen keine Gefahr ausgeht, dafür sorgen Fachleute eines externen Unternehmens, erklärt der Bauhof-Leiter. In Elz gibt es ein Baum-Kataster, das zweimal jährlich kontrolliert wird. Wenn ein Ast herabzustürzen droht oder eine Wurzel die Straße beschädigen könnte, „dann müssen wir ran“. Dann wird gesägt, geschnitten oder gefällt und ein neuer Baum gepflanzt.

Idealisten

Seine Männer sind Idealisten, sagt Ralf Schäfer. Morgens um sieben Uhr treten sie ihren Dienst an. Wenn nötig, kommen sie früher oder gehen später. Sie arbeiten auch sonn- und feiertags, und sie können fast alles. Es sind Multitalente, sagt Ralf Schäfer. Schreiner, Installateure, Maurer, Gärtner oder Elektriker – nicht alles in einer Person. Aber „wir haben alle Handwerksberufe dabei“, und er stelle die Teams so zusammen, dass jeder Einsatzort optimal betreut wird. Zum Beispiel bei der Wartung der vier Brunnen und Pumpstationen. Es sei eine der wichtigsten Aufgaben des Bauhofs, die Wasserversorgung sicherzustellen, sagt Schäfer. Dass der Bauhof bei bestimmten Spezialaufgaben von externen Firmen unterstützt wird, ist Schäfer zufolge eine optimale Lösung. Für die 13 Männer vom Bauhof bleibt trotzdem genug Arbeit, die erledigt werden muss. Zum Beispiel am 14. und 15. April bei der Food-Truck-Meile in der Rathausstraße.

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