Grundsteinlegung für muslimisches Kulturzentrum

Im Dietkircher Gewerbegebiet entsteht ein Islamisches Kulturzentrum mit Moschee. Die Vertreter der Gemeinde des Vereins Islamische Gemeinschaft der Bosniaken Limburg wollen dort den Austausch mit anderen Religionen pflegen und zu einem friedlichen Miteinander verschiedener Religionen beitragen.
Der symbolische Grundstein des Islamischen Kulturzentrums mit Moschee in Limburg ist gelegt. Die Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Limburg hatte dazu ins Gewerbegebiet nach Dietkirchen eingeladen. Auf einer Fläche von 4200 Quadratmetern entstehen neben Gebetsräumen für Frauen und Männer bis Ende nächsten Jahres für eine Million Euro auch Gemeinschafts- und Schulungsräume der 2016 gegründeten Gemeinde mit 130 Mitgliedern.
Die Bosniaken – Muslime, vor allem aus Bosnien und Serbien – wollen kein Gegeneinander der christlich geprägten Ur-Limburger und Migranten, sondern ein freundschaftliches Miteinander. Mersad Alickovic, Vorsitzender der Limburger Gemeinde, stellte klar, dass das Gemeindezentrum ein Treffpunkt verschiedener Religionen zum Gedankenaustausch werden solle. Moderatorin Warisa Ramcilovic machte deutlich, dass viele Bosniaken in Limburg keine Fremden, sondern teilweise hier geboren seien. Manche Jüngeren würden nicht mal mehr Bosnisch, sondern nur noch Deutsch sprechen.
Respektvoller Umgang
Imam Sead Secovic findet es für die Glaubensgemeinschaft wichtig, dass sie eine eigene Moschee bekommt. Denn viele Menschen würden sich in der heutigen Zeit vom Glauben abwenden, nur noch an den eigenen Nutzen denken. Was die Gemeinde von ihren Mitgliedern erwarte, seien gute Taten und respektvoller Umgang mit allen Menschen. Das Gemeindezentrum solle, wie Secovic sagte, Menschen aller Kulturen und Religionen offenstehen. „Wir möchten zur Offenheit in Limburg beitragen“, versicherte der Imam. Die heimisch gewordenen Bosniaken seien in Deutschland voll integriert und gegen jede Form des Extremismus.
Gemeinde-Präsident Alickovic sieht das Projekt als eine Bereicherung des Limburger Lebens. Und er dankte den Verantwortlichen der Kreisstadt, dass sie den Plänen der Bosniaken so positiv gegenüberstehen. Sein Verein kämpfe, so Alickovic, für religiösen Frieden, Toleranz und ein friedliches Miteinander. „Deutschland ist unsere zweite Heimat und Heimat für unsere Kinder, die hier aufwachsen“, stellte der Präsident klar.
Viele muslimische Freunde
Markus Wirth (CDU), der nicht nur als Architekt des Projektes, sondern auch als Dietkircher Ortsvorsteher sprach, findet es gut, dass das muslimische Gemeindezentrum gerade in Dietkirchen, dem Ort entstehe, wo das Christentum in der heimischen Region seinen Ursprung habe. Er selbst habe viele muslimische Freunde. „Lassen sie uns Freunde und gute Nachbarn sein“, sagte Wirth.
Dr. Frank van der Velden, beim Bistum Limburg zuständiger Dezernent für den Dialog zwischen Christen und Muslimen, machte deutlich, dass die Bosniaken in Deutschland längst keine Fremden mehr seien. Schon in seiner Grundschulzeit in Duisburg habe er bosnische Mitschüler gehabt. „Deutschland ist unser gemeinsames Haus, das wir zusammen gestalten sollen“, sagte van der Velden. In sechs Wochen fliege er mit Bischof Georg Bätzing nach Sarajevo, um die Kontakte zu den Bosniaken zu vertiefen.