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Alte Turnhalle in Hadamar: Wer Signale hört, soll reden

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Von: Anken Bohnhorst

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Zankapfel Alte Schulturnhalle: Der Haupt- und Finanzausschuss empfiehlt nun ein gerichtliches Klageverfahren.
Zankapfel Alte Schulturnhalle: Der Haupt- und Finanzausschuss empfiehlt nun ein gerichtliches Klageverfahren. © Eva Jung

Seit Monaten haben sich die Fronten verhärtet. Die Bürgerinitiative WfH setzt dennoch weiterhin auf Vermittlung und fordert, der Landrat solle ein Gespräch moderieren.

Hadamar -"Unsere Befürchtungen haben sich bestätigt", stellte Hans Reichwein, Vorsitzender der Bürgerinitiative WfH ("Wir für Hadamar") in der letzten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses fest. Die zuletzt gerichtlich ausgetragene Auseinandersetzung mit Investor Alfred Enk und dessen Partner Thomas Wagner hätte zu keiner Einigung geführt: Die Stadt besteht weiterhin auf Rückübertragung der Immobilie Alte Schulturnhalle. Enk und Wagner lehnen das ab.

Um die Situation zu entschärfen, sei die WfH nach wie vor "an einer außergerichtlichen Lösung interessiert", betonte Reichwein. Die könnte nach seiner Einschätzung Landrat Michael Köberle (CDU) herbeiführen. Er solle ein Gespräch zwischen den an diesem Verfahren Beteiligten moderieren. Dass noch immer eine gütliche Lösung möglich ist, hält Reichwein durchaus für realistisch. "Wir haben Signale dafür bekommen."

Die sind den Fraktionen von CDU, SPD und FWG indes nicht bekannt. FWG-Fraktionssprecherin Susanne Langel erklärte, ihre Partei habe das Projekt Alte Schulturnhalle lange und mit viel Euphorie begleitet und sei über dessen Scheitern tief enttäuscht. Dennoch: "Wir haben von Anfang an den Weg der Einigung verfolgt." Dazu sei es nicht gekommen, und wenn die WfH jetzt "Signale von Herrn Enk" empfangen habe, dann "sollten sich vielleicht die Kollegen von der WfH mit Herrn Enk an einen Tisch setzen und die Sache klären", formulierte Langel.

Mehrfach um

Einigung bemüht

Allerdings sind sämtliche Einladungen zu gemeinsamen Gesprächen mit den Investoren Enk und Wagner in den zurückliegenden Monaten nicht angenommen worden, berichtete auch Stephan Schumm, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands. Mehrfach habe man sich um einen Kontakt zur Einigung bemüht. Ohne Erfolg. Tatsächlich nehme Alfred Enk bereits seit Monaten auch sein Amt als Magistrat der Stadt nicht mehr wahr. Ähnlich kritisch reagierte Bürgermeister Michael Ruoff (CDU) auf die Anmerkung von WfH-Chef Reichwein. Man könne nicht so tun, als habe sich der Magistrat nicht monatelang um Alfred Enk bemüht. stellt Ruoff klar. Enk habe jedoch keine Gesprächsbereitschaft erkennen lassen. Jetzt müsse gehandelt werden. Das entspricht auch dem Mehrheitsbeschluss des Haupt- und Finanzausschusses, der der Stadtverordnetenversammlung "die Einleitung und Durchführung des gerichtlichen Klageverfahrens gegen die Herren Alfred Enk und Thomas Wagner vor dem Landgericht Limburg" empfiehlt. Zu einer Stellungnahme gegenüber dieser Zeitung war Alfred Enk bis Redaktionsschluss nicht bereit.

Das Stadtparlament tagt am Donnerstag kommender Woche, 2. Juli, um 19 Uhr in der Stadthalle. Die Sitzung ist öffentlich. Hygiene- und Abstandsregeln müssen eingehalten werden.

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