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Mensfelden: TuS fühlt sich von der Gemeinde im Stich gelassen

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Von: Robin Klöppel

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Josef Spruch (rechts) wurde vom TuS-Chef Holger Schmidt zum Ehrenmitglied ernannt.
Josef Spruch (rechts) wurde vom TuS-Chef Holger Schmidt zum Ehrenmitglied ernannt. © Robin Klöppel

Sportverein will Nutzungsvertrag für Sportanlage zum 1. August 2021 kündigen

Mensfelden -In der Mitgliederversammlung des 946 Mitglieder starken TuS Mensfelden in der Erich-Valeske-Halle wurde einstimmig beschlossen, dem Vorstand die Freiheit zu geben, den Nutzungsvertrag über die Sportanlage auf dem Mensfelder Kopf mit der Gemeinde zum 1. August 2021 zu kündigen. Der TuS möchte, laut seinem Vorsitzenden Holger Schmidt, auf dem Mensfelder Kopf weiter Sport treiben und die Anlage pflegen. Der Verein fühlt sich dabei von der Gemeinde aber nicht ausreichend unterstützt.

Wie Schmidt ausführte, könne der TuS bei der extrem trockenen Witterung nicht alleine mit Ehrenamtlern zwei Naturrasenspielflächen spielfähig halten. Der TuS-Vorstand wünscht sich Gespräche mit der Gemeinde, in der diese dem Verein mitteilt, wie ihrer Unterstützung bei der Instandhaltung der Sportanlage aussehen könnte. Da der Vorstand aktuell nicht sieht, dass sich bei der Gemeinde in der Sache Entscheidendes tut, möchte er die Verantwortlichen durch die Kündigung des Vertrages zu Kooperationsgesprächen an den Tisch zwingen.

Auch auf die Gefahr hin, dass die Fußballteams während der Übergangszeit für ihre Punktspiele auf andere Plätze ausweichen müssen. "Wir fordern seit zweieinhalb Jahren einen Konzeptentwurf, aber bisher hat sich nichts getan", sagte Schmidt. Schatzmeister Volker Dietrich ergänzte, er hab den Eindruck, die Gemeinde schaue weg. Doch sie müsse realisieren, dass es sich um eine gemeindeeigene Sportanlage handele.

In der Versammlung wurde auch mehrheitlich eine Betragserhöhung zum 1. Januar 2021 beschlossen. Erwachsene zahlen demnach künftig 5 statt 4 Euro im Monat, Kinder 3 statt 2,50, Jugendliche 4 statt 3 und Senioren 2,50 statt 2 Euro. Der Familienbeitrag erhöht sich von 108 auf 144 Euro im Jahr. Der Vorstand diskutierte lange darüber, ob es ausgerechnet in Corona-Zeiten das richtige Signal sei, die Beiträge anzuheben. Er befürchtet, dass eine solche Entscheidung den Verein Mitglieder kosten könnte.

Mitglieder stimmen Betragserhöhung zu

Daher wurde der Vorschlag gemacht, die Entscheidung um ein Jahr zu verschieben und bis dahin die finanzielle Entwicklung des Vereins abzuwarten. Solange könnten ja auch Neuanschaffungen von sportlichen Geräten zurückgestellt werden. Die Mehrheit der anwesenden Mitglieder sah es aber anders und hält den angehobenen Beitrag auch in Corona-Zeiten für erschwinglich. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass Mitglieder mit finanziellen Problemen sich jederzeit an den Vorstand wenden könnten, um eine Lösung zu finden.

Die Erhöhung wurde mit 25 Ja-Stimmen bei je vier Gegenstimmen und Enthaltungen beschlossen. Schatzmeister Dietrich sagte, dass die Beiträge seit 2015 nicht mehr angepasst worden seien. Seitdem habe sich auf der Ausgabenseite aber einiges verändert. Laut Dietrich brauche der Verein die Mehreinnahmen als finanzielle Basis, wenn der TuS weiterhin ein moderner Verein mit attraktivem Sportangebot bleiben wolle.

Der Schatzmeister berichtete, dass andere Sportvereine der Region teilweise einen Beitrag von 7 Euro im Monat für aktive Mitglieder erheben würden. Dietrich gab außerdem zu bedenken, dass der Verein zwar aktuell mit einem fünfstelligen Betrag im Plus sei, jedoch alleine die geplante Anschaffung eines Rasentraktors für 25 000 Euro diese Rücklagen übersteige.

Der Vorsitzender ging noch einmal auf die gelungene 25-Jahr-Feier des Vereins ein, bei der unter anderem vor 3000 Zuschauern das Bundesligateam der Frankfurter Eintracht auf dem Mensfelder Kopf zu Gast war. Er findet es toll, dass trotz der hohen Arbeitsbelastung im Jubiläumsjahr Thomas Fischer und sein Team noch eine neue Küche im Sportlerheim eingebaut hätten. Die sportliche Arbeit im TuS mit über 40 Gruppen sei im Kinder- und Jugend- sowie Seniorenbereich beispielhaft, so Schmidt.

Der Verein bietet Sportarten, die nicht jeder Sportverein der Region im Angebot hat. Dazu gehören unter anderem American Football, Taekwondo und Rhönradturnen. Im TuS können aber auch Fußball, Volleyball, Badminton, Leichtathletik, Schießsport, Turnen, Tennis, Gymnastik und Fitness betrieben werden. Leider hat die Corona-Pandemie auch in Mensfelden dafür gesorgt, dass ab Mitte März zweieinhalb Monate kein Trainingsbetrieb möglich war, sagte Schmidt. Und größer Veranstaltungen wie das Volleyballturnier mussten abgesagt werden.

Zum Ehrenmitglied ernannt wurde nach 50-jähriger Mitgliedschaft Josef Spruch. Edith Narewski-Kegel, Christine und Friedhelm Schäfer (alle 50 Jahre) fehlten, ebenso wie Stephan Blödel, Karl-Josef Schneider, Doron Ben-Yehoshua, Birgit Schwenk und Heike De Jesus.

robin klöppel

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