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Kreiskrankenhaus in Weilburg soll neu gebaut werden

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CDU-Fraktionsvorsitzender Christian Wendel (von links), Landrat Michael Köberle (CDU), Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer (SPD) und SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Frank Schmidt (SPD) plädieren für einen Neubau des Kreiskrankenhauses Weilburg zusammen mit Vitos Weil-Lahn.
CDU-Fraktionsvorsitzender Christian Wendel (von links), Landrat Michael Köberle (CDU), Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer (SPD) und SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Frank Schmidt (SPD) plädieren für einen Neubau des Kreiskrankenhauses Weilburg zusammen mit Vitos Weil-Lahn. © Privat

CDU und SPD wollen Ansiedlung von Vitos mit einer komplett neuen Klinik verbinden.

Weilburg -Es ist ein überraschender Vorschlag aus dem Limburger Kreishaus, übereinstimmend getragen von CDU und SPD: Die Verlagerung der am Klinikstandort Weilmünster angesiedelten Neurologie zum Kreiskrankenhaus in Weilburg soll mit einem kompletten Neubau des Kreiskrankenhauses verbunden werden. Sowohl Landrat Michael Köberle (CDU) als auch der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer (SPD) sowie die Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, Christian Wendel (CDU)und Dr. Frank Schmidt (SPD), haben gestern eine klare Zielvorgabe verkündet: "Wir wollen mit einem Neubau des Kreiskrankenhauses in Weilburg einen entscheidenden Beitrag für die langfristige Sicherung der medizinischen Versorgung im Landkreis Limburg-Weilburg leisten."

Es bestehe

Handlungsbedarf

Nach rund 50 Jahren sei die Bausubstanz des Kreiskrankenhauses in die Jahre gekommen und es bestehe Handlungsbedarf. Bereits in der Vergangenheit seien Überlegungen angestellt worden, wie der Gebäudebestand saniert und zukunftsfähig gemacht werden könne. Zu diesen Überlegungen sei das Interesse von Vitos Weil-Lahn hinzugekommen, den Klinikstandort von Weilmünster, insbesondere die dort angesiedelte Neurologie, in die unmittelbare Nähe des Kreiskrankenhauses nach Weilburg zu verlagern. Weiterhin wird in einer gemeinsamen Presseerklärung von CDU und SPD auf die bereits im Oktober des vergangenen Jahres vorgenommene Verlagerung der Psychiatrie vom Standort Weilmünster nach Hadamar verwiesen. Bei der Neurologie der Vitos handele es sich um eine der führendsten Fachkliniken Deutschlands, die es unbedingt im Landkreis Limburg-Weilburg zu halten gelte.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen seien in den vergangenen Wochen und Monaten intensive Gespräche mit dem Landeswohlfahrtsverband Hessen, Vitos sowie den zuständigen Stellen des Landes, insbesondere mit dem hessischen Sozialministerium, geführt worden. Auf die Frage, wie eine sinnvolle Umsetzung des Gesamtprojektes ausgestaltet werden könne, erscheine ein möglichst paralleler Komplettneubau des Kreiskrankenhauses einerseits sowie der Vitos-Neurologie andererseits, in wirtschaftlicher und funktionaler Hinsicht die optimale Lösung zu sein, heißt es von den beiden Parteien, die zusammen eine klare Mehrheit im Kreistag haben.

Eines der größten

Infrastrukturprojekte

Diesen Vorschlag hat Landrat Michael Köberle daher nun ins Gespräch gebracht und wird hierbei von den Kreistagsfraktionen von CDU und SPD einmütig unterstützt. Wendel und Schmidt bezeichnen das Vorhaben als eines der größten und wichtigsten Infrastrukturprojekte in der Geschichte des Landkreises und sind von den positiven Auswirkungen für die Menschen im Landkreis überzeugt. Der Standort Weilburg werde gemeinsam mit den anderen wichtigen Klinikstandorten in der Region weiterhin und langfristig für eine bestmögliche Gesundheitsversorgung stehen.

Mit einer Verlagerung der Neurologie und weiterer Gesundheitsschwerpunkte nach Weilburg würde Vitos den Standort Weilmünster zwar nicht aufrechterhalten, die Arbeitsplätze blieben jedoch im Landkreis Limburg-Weilburg erhalten und dies bei einem guten öffentlichen Arbeitgeber, betonten beide Fraktionsvorsitzenden. Zudem wäre Weilburg für die Beschäftigten örtlich auch weiterhin gut zu erreichen. Dort stünden wie bisher ausreichend Parkplätze für die Beschäftigten und die Besucher zur Verfügung.

Auch an Weilmünster

soll gedacht werden

Christian Wendel und Dr. Frank Schmidt betonen wörtlich: "Für CDU und SPD ist dabei unabdingbar, dass Vitos ein tragfähiges Gesamtkonzept für den Standort Weilmünster in enger Abstimmung mit der Gemeinde erarbeitet, das für den Marktflecken nicht nur akzeptabel sein darf, sondern im Idealfall sogar einen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger in Weilmünster schaffen soll."

Landrat Köberle und Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer vertrauen ebenso wie CDU und SPD bei dem nun anstehenden Beratungsweg auf einen "konstruktiven Diskurs zu diesem ambitionierten Gesamtprojekt". Besonders konkret sind ihre Planungen bisher allerdings nicht. Auch eine Kostenschätzung liegt nicht vor. Ebenso ist unklar, ob zumindest Teile des bisherigen Kreiskrankenhauses weiter genutzt werden können. Dort war vor nicht einmal zwei Jahren ein Anbau samt neuer Intensivstation in Betrieb gegangen - für fast 6 Millionen Euro.

Vitos Weil-Lahn ist bereit, mehr als 50 Millionen Euro am Standort Weilburg zu investieren. Mit dieser Mitteilung reagiert Sprecherin Susanne Rosa auf die Ankündigung des Landkreises Limburg-Weilburg, am Standort Weilburg ein neues Kreiskrankenhaus zu bauen und dabei die Neurologie von Vitos von Weilmünster nach Weilburg zu verlagern. Vitos Weil-Lahn habe vor zweieinhalb Jahren eine Kooperation mit dem Kreiskrankenhaus Weilburg angestoßen, um medizinische und wirtschaftliche Synergien zu erzielen und die Versorgungsqualität der Bevölkerung zu erhöhen. Seitdem verfolge Vitos das Vorhaben, die neurologische und die psychosomatische Klinik von Weilmünster nach Weilburg zu verlagern. Vitos sei bereit, mehr als 50 Millionen Euro am Standort in Weilburg zur Verbesserung der Gesundheitsstruktur der Region zu investieren.

Wie die Vitos-Sprecherin weiter mitteilte, sei im Dezember 2021 die positive Nachricht seitens des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) gekommen, die Kooperation zwischen den Krankenhäusern und der damit verbundene Neubau der Vitos-Kliniken werde positiv bewertet und unterstützt. Das Land habe in Aussicht gestellt, 26 Millionen Euro für den angestrebten Vitos Klinikneubau mit unmittelbarer Anbindung an das Kreiskrankenhaus Weilburg zu finanzieren. Der Betrag setze sich zusammen aus 13 Millionen Euro aus dem Krankenhausstrukturfonds II sowie 13 Millionen Euro direkte Fördermittel des Landes Hessen.

Landrat Michael Köberle (CDU) habe Vitos nun neue Planungen vorgestellt. Vitos Geschäftsführer Reinhard Belling begrüße die Vorstellungen des Kreises: "Das veränderte Konzept kann ich gut nachvollziehen. Wir stehen als Partner auch bei möglichen neuen Planungen zur Verfügung und bringen hier gerne unsere Erfahrung ein, die wir in zahlreichen anderen Kooperationen und Großbauprojekten gemacht haben." Man müsse jedoch beachten, dass mit den Umplanungen ein neues Verfahren notwendig werde. Der Faktor Zeit sei angesichts der erheblichen Baukostensteigerungen von immenser Bedeutung.

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