Babyleiche lag jahrelang im Keller: Jetzt ist das Urteil gefallen

Nach dem Fund des toten Säuglings muss sich die 34-jährige Mutter vor Gericht verantworten. Der Vorwurf: Kindstötung.
Limburg - Nach dem Fund einer verwesten Babyleiche in einer Plastiktüte ist die Mutter vom Tatvorwurf der versuchten Kindstötung freigesprochen worden. Das teilte das Landgericht Limburg am Montag mit.
Der heute 34-Jährigen war vorgeworfen worden, die Schwangerschaft zunächst verheimlicht und bei der anschließenden Wassergeburt den Tod des Kindes zumindest billigend in Kauf genommen zu haben, indem sie das Baby bewusst ins Wasser gleiten ließ. Weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass das Kind bereits tot zur Welt kam, lautete die Anklage auf versuchten Totschlag (Aktenzeichen: 3 Js 4580/18 -2 Ks).
Limburg: Frau war nicht vernehmungsfähig
Die Angeklagte habe am Montag ausgesagt, dass der Säugling bereits tot zur Welt gekommen sei, teilte das Gericht weiter mit. Dies habe nicht widerlegt werden können.
Die Schwurgerichtskammer stellte demnach zudem fest, dass die Frau zum Zeitpunkt ihrer Vernehmung, bei der sie eine mehrdeutige Aussage gemacht habe, gar nicht vernehmungsfähig gewesen sei. Grund dafür war, dass sie vor der Vernehmung ein bewusstseinsbeeinträchtigendes Medikament eingenommen hatte.
Limburg: Kinderleiche steckt in einer Plastiktüte
Die Leiche des im Oktober 2015 geborenen Kindes war Anfang 2018 beim Entrümpeln eines Kellers entdeckt worden. Sie steckte in einer Plastiktüte, die sich wiederum in einem Rucksack befand.
Handgreiflich endete vor einigen Tagen ein Streit am St. Vincenz-Krankenhaus zwischen einem SUV-Fahrer und einem Mann im Rollstuhl. Folgen hat die Amokfahrt eines 32-Jährigen mit einem gekaperten Lkw auch für die Vermieter des Mannes. Das Ehepaar hat mit materiellen Schäden und mit Anfeindungen in den sozialen Netzwerken zu kämpfen. In Limburg hat auch ein Mann eine junge Frau zunächst in einem Lokal begrabscht. Als sie geht, folgt er ihr und schlägt plötzlich zu. Nach dem Täter wird gesucht.
dpa/tom