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Verspätungen, Ausfälle, Umleitungen: Die Beschwerden beim RMV häufen sich

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Symbolbild © Hans-Peter Günther

Die Zugverspätungen und auch -ausfälle im Landkreis haben sich in den vergangenen Monaten gehäuft. Weitere Beschwerdestellen für die Nahverkehrskunden wird es aber dennoch nicht geben.

Immer häufiger kommt es im Kreis Limburg-Weilburg zu Zugverspätungen und sogar kompletten Ausfällen. Damit die Bürger auf diese Problematik aufmerksam machen können, befinden sich in den Mobilitätszentralen in Limburg und Weilburg Beschwerdestellen

Diese werden aber kaum genutzt. „Im Regelbetrieb gehen bei der RMV-Mobilitätszentrale in Limburg bezüglich Zugausfällen und Verspätungen kaum Beschwerden ein“, erklärt Johannes Laubach, Sprecher der Stadt Limburg.

Auch die Mitarbeiter der Beschwerdestellen selbst verweisen darauf, dass verärgerte Bürger sich primär direkt an den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) wenden würden. Um dies zu ermöglichen hat das Unternehmen eine Hotline eingerichtet, die deutlich häufiger genutzt werde als die Beschwerdestellen selbst.

Zahlen gestiegen

Vanessa Rehermann, stellvertretende RMV-Sprecherin bestätigt diese Aussage. „Seit 1. Juli 2018 haben wir insgesamt 551 Anliegen verzeichnet, die den regionalen Schienenverkehr im Landkreis Limburg-Weilburg betreffen“, sagt sie. Die Anzahl der Beschwerden sei, im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018, gestiegen. 

Hauptgründe für Ausfälle und Verspätungen seien vor allem Störungen an der Infrastruktur, wie beispielsweise an Weichen, Stellwerken und Oberleitungen, sowie externe Ursachen, wie Streik und Unwetterfolgen, die im vergangenen halben Jahr vermehrt auftraten. „Insbesondere auf dem Streckenabschnitt Frankfurt-Limburg kam es in den vergangenen Monaten zu vermehrten Zugausfällen und Verspätungen“, sagt Rehermann.

Immer wieder Probleme bei der Hessischen Landesbahn

Der Kreistagsabgeordnete Wolfgang Lippe (Grüne) sieht ein Problem bei der Hessischen Landesbahn. Der 4. Februar auf der Linie RB 90 von Limburg nach Westerburg und umgekehrt sei dafür ein abschreckendes Beispiel. Acht Verbindungen seien dort an diesem Tag ausgefallen. Zunächst mit der Störungsursache „Personalmangel“, später „technische Störung am Zug“. Fahrgästen an den Stationen Frickhofen, Niederzeuzheim, Hadamar und Elz haben laut Aussage von Wolfgang Lippe von April 2018 bis zum Januar 2019 19 Zugausfälle und 41 Verspätungen von mehr als 15 Minuten gezählt.

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Auch der Bahnhof in Niedernhausen, der zwar nicht im Kreis liegt, aber von vielen Pendlern genutzt wird, sorge beim Umsteigen laut Lippe immer wieder für Probleme. Anschlusszüge von oder nach Wiesbaden könnten dort oft nicht erreicht werden.

Lippe forderte daher kürzlich im Kreistag, zwei weitere Beschwerdestellen einzurichten, um vermehrt auf Verspätungen und Ausfälle hinweisen zu können und somit dem Problem besser entgegenzuwirken.

Landrat Michael Köberle spricht sich klar gegen dieses Vorhaben aus. „Wir müssen verbessern, was wir bereits haben“, sagt der CDU-Politiker. Die Arbeit in den vorhanden Einrichtungen müsse transparenter gemacht werden.

Eilzüge sollen in Eschhofen halten

Valentin Bleul von den Freien Wählern setzt auf eine engere Zusammenarbeit mit dem RMV. Man müsse in Kooperation mit dem Unternehmen bei der Fahrplanumgestaltung für Verbesserungen sorgen. Den Grünen gab Bleul den Rat, sich einmal bei ihrem grünen Verkehrsminister in Wiesbaden zu beschweren. Seit Jahren übten Reisende Kritik, weil am Bahnhof Eschhofen auf der Strecke Limburg – Gießen keine Eilzüge halten. Geschehen sei bisher nichts.

Sowohl Andreas Hofmeister (CDU) als auch Christian Radkovsky (SPD) sagten, dass die Probleme bekannt seien, jedoch sprachen sich beide gegen den Antrag der Grünen aus, weitere Beschwerdestellen im Kreis einzurichten. „Es ist gut, wenn die Grünen das Thema benennen. Aber es muss nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen werden, zumal Beschwerdestellen vorhanden sind“, sagt Radkovsky.

Keine Beschwerdestellen beim RVM - dafür Gespräche

Dennoch wurde das Thema angesichts der Probleme nicht zu den Akten gelegt. Daher bleibt es auf der auf der Tagesordnung für den Ausschuss Raumordnung, Wirtschaft und Verkehr des Kreistags. Weitere Beschwerdestellen wird es aber wohl nicht geben, dafür Gespräche zwischen Kreis und RMV, um Lösungsansätze zu erarbeiten.

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(bl,tob)

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