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Klimawandel bereitet Bauern Sorgen

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Der neue Erste Vorsitzende des Kreisbauernverbandes, Marco Hepp, freut sich auf die kommende Zusammenarbeit mit dem Vorstand.
Der neue Erste Vorsitzende des Kreisbauernverbandes, Marco Hepp, freut sich auf die kommende Zusammenarbeit mit dem Vorstand. © Tobias Ketter

Der neue Vorsitzende des Kreisbauernverbandes, Marco Hepp, blickt auf spannende Herausforderungen, die ihn in Zukunft erwarten. Er will die Mitglieder der Organisation möglichst optimal beraten, um die Landwirtschaft in der Region zu stärken.

Limburg-Weilburg – Der Kreisbauernverband hat einen neuen ersten Vorsitzenden: Marco Hepp aus Dauborn wurde auf der Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit gewählt. Der Landwirt setzte sich mit 43 Stimmen gegen Bernd Schäfer durch. Für ihn stimmten 23 Landwirte. "Das Verhältnis zwischen mir und meinem Gegenkandidaten ist auch nach der Wahl gut. Er bleibt als einer meiner Stellvertreter im Vorstand, sodass ich auf eine produktive Zusammenarbeit hoffe", sagte Hepp.

Der neue Vorsitzende wurde vor der Wahl von Mitgliedern angesprochen, ob er es sich vorstelle könne, das Amt zu übernehmen, da der ehemalige Kreisbauernverbandsvorsitzende Armin Müller nicht mehr antreten durfte. Der Grund dafür war die Überschreitung der festgelegten Altersgrenze, die Müller bereits vor drei Jahren erreicht hatte. Nachdem der 40-jährige Dauborner viel Zuspruch durch den Vorstand halten hatte, entschloss er sich, zur Wahl anzutreten.

Doch wer ist eigentlich der neue Vorsitzende? Welche Aufgaben muss er im Kreisbauernverband bewältigen? Und wie stellt er sich die landwirtschaftliche Zukunft im Kreis vor?

450 Zuchtsauen

Hepp betreibt den Wirtshäuser Hof in Dauborn. Dort hat er etwa 450 Zuchtsauen und viele Ferkel. Zusätzlich ist der 40-jährige Familienvater auch noch als Ackerbauer aktiv. In seinem Betrieb arbeiten ein Festangestellter und drei Auszubildende. Außerdem wirken seine Eltern noch auf dem Hof mit.

Seitdem er 2002 in den Betrieb eingestiegen war, ist er auch Mitglied des Kreisbauernverbandes. In den vergangenen Jahren war er als Beisitzer im Vorstand tätig und hat bereits einige überregionale Fortbildungen besucht. "Der Vorstand des Kreisbauernverbandes ist hauptsächlich Ansprechpartner für alle Mitglieder. Wir beraten bei Rechtsfragen und stellen Kontakt zu Behörden sowie Kommunen her", erklärt Hepp. Außerdem gehört Öffentlichkeitsarbeit zum Aufgabenspektrum. Besonders am Kreis-Erntedankfest und am Tag der Landwirte ist es auch für Nicht-Mitglieder möglich, den Verband und seine Pläne kennenzulernen. "Außerdem sind wir die Schnittstelle zwischen den Landwirten im Kreis und dem Hessischen Bauernverband", erklärt Hepp.

Große Zukunftsziele 

Der Dauborner verfolgt einige große Zukunftsziele: "Zunächst muss die Außendarstellung der Landwirtschaft verbessert werden. Die Bevölkerung soll wissen, was wir tun und in welcher Form dies umgesetzt wird." Dadurch soll der Ruf der Landwirte verbessert werden. Dem Dauborner ist bewusst, dass sowohl bei der Tierhaltung, als auch beim Pflanzenanbau ein Umbruch stattfinden muss, um die Umwelt zu schonen. "Dieser Umbruch sollte jedoch praxistauglich sein. Die deutsche Landwirtschaft muss unbedingt konkurrenzfähig bleiben", merkte er an. Um dieses Ziel zu erreichen, steht der Kreisbauernverband in engem Kontakt mit der Lokalpolitik. Hepp erläutert, dass auch die Rechts- und Produktionsberatung in Zukunft noch weiter verbessert werden soll. "Diese beiden Schwerpunkte sind das Kerngeschäft des Verbandes, deshalb sollten sie keinesfalls außer Acht gelassen werden". Die Mitglieder kommen auch mit ihren Sorgen und Perspektivängsten auf den Vorstand zu und suchen Rat. Meist geht es dabei um politische Entscheidungen, die die Arbeit der Landwirte beeinflussen. "Durch die neue Düngeverordnung wird die Produktion erschwert. Auch die Kastrationsgesetze für Schweine bereiten einigen Mitgliedern Probleme", sagt Hepp.

Nicht zuletzt ist der Klimawandel und das damit verbundene extremere Wetter ein Thema, dass der Kreisbauernverband debattiert. "Besonders lange Wetterperioden sind nachteilig für uns. Zu viel Regen und auch zu große Hitze beeinflussen beispielsweise die Ernte negativ", erklärt der Vorsitzende. Viele Landwirte sind bisher aber noch in der Lage, sich auf die neue Situation einzustellen.

Bis zu zwei Stunden täglich bringt das neue Amt

Marco Hepp ist sich bewusst, dass neue Herausforderungen auf ihn warten, die viel Zeit in Anspruch nehmen. Der Landwirt befasst sich durchschnittlich ein bis zwei Stunden pro Tag mit den Aufgaben, die als Vorsitzender des Kreisbauernverbandes anfallen. "Trotz der vielen zusätzlichen Arbeitsstunden macht mir die ehrenamtliche Tätigkeit Spaß und ich hoffe, dass ich meine Ziele möglichst alle erreichen werde", betont er.

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