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Den Limburger Bischofsplatz neu gestalten

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Von: Robin Klöppel

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Die Planungen der Bischofsplatz-Umgestaltung sorgten im Ortsbeirat für Kritik. © Robin Klöppel

Stadt präsentiert Vorplanung. Kritik aus dem Ortsbeirat.

Limburg -Das Limburger Stadtbauamt hat eine Vorplanung für die Umgestaltung des Bischofsplatzes erstellt. Der Magistrat hat diese zudem an den Ortsbeirat Kernstadt zur Beratung weitergeleitet, wo es am Dienstagabend erste kritischen Stimmen gab.

"Mit den nun vorgelegten Planungen erfüllen wir den Wunsch des Ortsbeirats", sagt allerdings der Erste Stadtrat Michael Stanke (CDU). Die Vorplanung, die neue Sitzmöglichkeiten ebenso vorsieht wie einen neu gestalteten Eingangsbereich zur Stadtkirche oder einen Komfortstreifen aus gesägtem und geflammten Basalt-Großpflaster als umlaufenden Belag für den Platz, seien auch dem Denkmalbeirat bereits vorgestellt worden. Die Baukosten für die Neugestaltung werden auf rund 530 000 Euro geschätzt. Das Bauamt weist darauf hin, dass die Erneuerung des alten Kanals und der Hausanschlüsse vor einer Neugestaltung des Platzes sinnvoll seien. Die Kosten für diese Arbeiten sind aber in der Schätzung nicht enthalten.

Blick auf Haus Byron

ermöglichen

Die Westseite des Bischofsplatzes sieht auch in den nun vorgelegten Vorplanungen eine Fläche für die Außengastronomie vor, die von Schirmen beschattet und von Pflanzkübeln gegliedert wird. Direkt vor dem Haus Bischofsplatz 1 ist nach den Plänen eine Fahrradabstellanlage vorgesehen. Ziel in den Vorplanungen ist es, das Haus Byron (Übergang Bischofsplatz in die Barfüßergasse) von einer "Verschattungsanlage" freizuhalten. Damit wäre ein Blick aus das Haus das ganze Jahr über möglich, zugleich würde aus der Barfüßergasse ein Blick auf das Eingangsportal der Stadtkirche ungehindert ermöglicht.

Auf der Ostseite soll unter den Bäumen vor dem ehemaligen Franziskanerkloster ein Sitzplateau angelegt werden. Aufgrund des Platzgefälles sowie des Wurzelwuchses der Bäume soll dies mit Stufen und Sitzstufen gestaffelt werden. Neu gestaltet werden soll der Eingangsbereich vor der Stadtkirche. Bänke sollen zum Verweilen einladen, zwei Bäume den Eingang betonen. Der Astansatz an den Bäumen sollte dabei sehr hoch sein, damit die Kreuzigungsgruppe sichtbar bleibt.

Entlang der Gebäude ist als Belag ein 80 bis 100 Zentimeter breiter Streifen aus Basalt-Kleinpflaster vorgesehen. Dieser soll den Geschäften als Begrenzung für Auslagen dienen. Für den Platz ist rundum ein Komfortstreifen aus gesägten und geflammten Basalt-Großpflaster vorgesehen, wie er schon in der Nonnenmauer zum Dom verlegt ist. Die Sitz- und Treppenstufen sowie die Fläche des Sitzplateaus sollen aus Beton geschaffen werden, wobei die Platten auf Pfahlstützen ruhen werden, so dass die Wurzeln der Bäume nicht geschädigt werden.

Die Bäume auf der Ostseite sollen durch Lampen von unten ausgeleuchtet werden. Gegenüberliegend sind vier Mastenleuchten vorgesehen, wie sie bereits in der Altstadt stehen. Der Denkmalbeirat aber gibt zu bedenken, dass die am Stadtkircheneingang vorgesehenen Bäume das Portal zu sehr verdecken, selbst wenn der Astansatz sehr hoch ist.

Ortsbeirat will

einen Ortsbegang

Der Ortsbeirat will, um sich ein abschließendes Bild machen zu können, noch einmal am Bischofsplatz mit einem kompetenten Vertreter der Stadt treffen, um noch offene Fragen zu klären. Barbara Sylla-Belok (Grüne) kritisierte, dass man den Nutzern der Gaststätte "Schlösschen" durch die Umgestaltung jeglichen Sonnenschutz nehmen würde. Es könne aber nicht sein, dass die Besucher in der prallen Sonne sitzen müssten. Ebenfalls werde dem Café "Kosmol" ein Teil seiner Fläche für die Außenbewirtschaftung weggenommen.

Sylla-Belok betonte zwar, prinzipiell für viel Grün in der Stadt zu sein. Jedoch würde sie es schlecht finden, wenn Bäume auf dem Bischofsplatz so gepflanzt würden, dass sie von der Barfüßergasse aus den Blick auf die Stadtkirche verbauten.

Ortsvorsteher Sascha Schermert (CDU) sagte, dass die Bäume so groß sein sollten, dass der direkte Blick auf die Kirche gewahrt bleibe. Jochem Holzhäuser (SPD) kritisierte ebenfalls den fehlenden Schatten vor der Gaststätte "Schlösschen". Vor der Stadtkirche sei zu überlegen, ob man statt der Bäume nicht niedrigeres Grün anlegen könne. Auf jeden Fall wolle die SPD einen schnellen Fortschritt und keine Verzögerung durch eine zweite Beratung.

Birgid Eisenbach (CDU) kritisierte, dass 530 000 Euro in die Umgestaltung des Bischofsplatzes gesteckt werden sollten, ohne dass vorher die Kanäle neu gemacht würden. Es ergebe wenig Sinn, soviel Geld auszugeben, um dann den Platz später noch mal aufreißen zu müssen. Volker Höhler (CDU) regte an, über eine Grüngestaltung in der Platzmitte wie früher nachzudenken, die historische Aufnahme belegten. Holzhäuser hält es für gerechtfertigt, das Projekt umzusetzen, da es sich um einen zentralen Platz handele, den viele auf dem Weg zur Stadtkirche und Domtreppe nutzten. Nicola Bischof (CDU) meinte, mit der Maßnahme werde es eh nicht sofort losgehen, so dass ein Ortstermin in der nächsten Sitzung die Umgestaltung nicht verzögere.

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