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Die Kinder "Am Meilenstein" schützen

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Die Geschwister Felix, Matilda und Lucy Horn (von links) müssen die enge Breslauer Straße im Limburger Wohngebiet "Am Meilenstein" überqueren, wenn sie von ihrem zu Hause aus auf den Spielplatz wollen.
Die Geschwister Felix, Matilda und Lucy Horn (von links) müssen die enge Breslauer Straße im Limburger Wohngebiet "Am Meilenstein" überqueren, wenn sie von ihrem zu Hause aus auf den Spielplatz wollen. © Tobias Ketter

Verkehrssituation im Wohngebiet sorgt für Gefahren. Anwohner drängen auf schnelle Lösung.

Limburg -Im Limburger Wohngebiet "Am Meilenstein" gibt es ein Verkehrsproblem. Wer dort unterwegs ist, kann mitunter Mädchen und Jungen entdecken, die in unmittelbarer Nähe zur Straße spielen. Obwohl der vermehrte Zuzug von jungen Familien mit Kindern ein gutes Zeichen für die Kreisstadt ist, führt dieser auch zu Schwierigkeiten. Denn in dem Wohngebiet, das im Südosten von Limburg liegt, müsse damit gerechnet werden, dass Kinder zwischen dort stehenden Autos herumlaufen und so durch den Verkehr gefährdet werden, sagt Anwohner Sebastian Friederichs. Deshalb haben sich nun mehrere Familien zusammengetan, um die Politik auf die Gefahren aufmerksam zu machen und auf eine Lösung zu drängen.

In dem Wohngebiet gibt es seit dem vergangenen Jahr einen neuen Spielplatz, der von vielen Heranwachsenden genutzt wird. "Damit begannen aber leider auch die Probleme", sagt Friederichs. "War der alte Spielplatz noch baulich so angelegt, dass Kinder nicht direkt auf die Straße gelangen konnten, grenzt der neue Spielplatz, der auf der ehemaligen Wiese oberhalb des alten Spielplatzes entstand, direkt an die Breslauer Straße." Der Zaun, der die Wiese zuvor von der Straße trennte, sei zunächst entfernt worden. "Wer selber Kinder hat, weiß, dass sie beim Spielen trotz Mahnungen im Eifer des Gefechts doch mal ohne zu schauen auf die Straße laufen können", sagt der besorgte Anwohner.

Im gesamten Wohngebiet ist die Geschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde beschränkt. "Schaut man sich die Begebenheiten an, erkennt man schnell, dass auch eine auf 30 Kilometer pro Stunde beschränkte Geschwindigkeit zu hoch sein kann", sagt Friederichs. Dies liege auch daran, dass die Grundstücke direkt auf die Straße führen und es keine Barrieren wie Gehwege mit Bordsteinen gebe. Auch ein farblich abgesetzter Gehweg auf einer Straßenseite sei als solcher kaum zu erkennen und werde oft als Parkfläche genutzt.

Die Stadt habe bereits auf die Probleme reagiert und einen neuen Zaun am Spielplatz errichtet sowie ein Straßenschild installiert, das auf die Gefahrenstelle hinweist. Darüber hinaus besuchten der Ortsbeirat, das Ordnungsamt und auch die Polizei das Wohngebiet, um die Situation an Ort und Stelle zu begutachten.

Flyer-Aktion an

der Breslauer Straße

Die bereits getroffenen Maßnahmen reichen den Anwohnern aber nicht aus. Sie hoffen, dass das Wohngebiet in einen Verkehrsberuhigten Bereich umgewandelt wird. Mittlerweile wurden auch Unterschriften gesammelt, um eine kurzfristige Lösung herbeizuführen. Fahrbahnschwellen seien eine mögliche Option. Außerem gab es eine Flyer-Aktion in der Breslauer Straße.

"Die verkehrliche Situation in dem Wohnquartier Meilenstein ist nicht neu", sagt Johannes Laubach, Sprecher der Stadt. Die Diskussion um Verbesserungen werde seit Jahren geführt. Auch der Ortsbeirat habe immer wieder einmal das Thema aufgegriffen. Es sei aber nie zu einem Beschluss gekommen. Während einer Ortsbegehung im vergangenen August sei dargelegt worden, dass ein Verkehrsberuhigter Bereich ein durchaus umsetzbarer Lösungsansatz sein könne. Die vorgeschlagenen Bodenschwellen befürwortet die Stadtverwaltung hingegen nicht, da diese zu Lärm- und Luftbelastungen für die Anwohner führen könnten.

Das Thema Verkehr sei sehr komplex, sagt Laubach. Deshalb habe man es mit in das Städtebauförderprogramm "Sozialer Zusammenhalt" aufgenommen. Bei den damit verbundenen weiteren Planungen sollen die Anwohner intensiv mit eingebunden werden. Am Donnerstag, 6. Mai, wird es eine digitale Veranstaltung geben, bei der auch Ideen und Vorschläge der Bürger vorgebracht werden sollen. Weitere Treffen in Präsenzform sind geplant.

Ortsvorsteher Sascha Schermert ist das Anliegen der Anwohner besonders wichtig. Er befürwortet eine Prüfung, die Aufschluss darüber geben soll, ob das Wohngebiet zu einem Verkehrsberuhigten Bereich werden kann. "Darüber hinaus wird derzeit ein Parkraumkonzept für Limburg entwickelt", sagt Schermert. Dabei solle auch die Verkehrssituation "Am Meilenstein" berücksichtigt werden.

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