Eine Insel der Begegnung schaffen

Marius Hahn will die Schleuseninsel aus ihrem Dornröschenschlaf wecken
"Kreuzweg und Schleuseninsel!" So antwortet Bürgermeister Dr. Marius Hahn (SPD) auf die Frage, was in Limburg aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst werden kann. Der Kreuzweg wird gerade aufgeweckt. In Zusammenarbeit mit HessenForst wird der Hang durchforstet, dort steht viel totes Holz. Und die Arbeiten werden in Absprache mit der Stadt auch die Zukunft des Kreuzwegs in den Blick nehmen und zu einer Aufwertung beitragen, so Dr. Rainer Jüngst, Vorsitzender der Wählerinitiative Dr. Marius Hahn, der bei der Bürgermeisterwahl am 14. März im Amt bestätigt werden möchte.
.Die Schleuseninsel ist dagegen noch tief im Dornröschenschlaf. "Das letzte Mal hatten wir eine Umgestaltung der Schleuseninsel im Rahmen der Verlegung der Busempfangsstation diskutiert, aber das wurde verworfen", sagt der Bürgermeister. Schade, findet Hahn, der auf und mit der Insel viele gute Ideen verknüpft. Seit den 1990er Jahren wird in Limburg mit unterschiedlicher Intensität immer wieder über einen Stadtpark Lahn diskutiert. Einen solchen hatte auch der von der CDU unterstützte Bürgermeisterkandidat Stefan Laux bereits im vergangenen Jahr gefordert.
Es gibt schon verschiedene Entwürfe, sogar eine Bachelor-Arbeit, die sich sehr intensiv mit den Möglichkeiten auseinandersetzt, die die Schleuseninsel bietet. Was an unterschiedlichen Plänen und Ideen bereits vorliegt, will Hahn nun zusammenfassen mit dem Ziel, aus der Schleuseninsel einen Ort der Begegnung zu machen. "Wir müssen dabei nicht bei Null anfangen, sondern können auf Voruntersuchungen zurückgreifen, die allerdings auch Grenzen einer Umgestaltung aufzeigen", sagt er.
Eine Insel der Begegnung deshalb, weil Hahn wie viele andere Menschen gerade in der Corona-Pandemie mit ihren vielen Beschränkungen und Auflagen gemerkt hat, wie wichtig Begegnungen mit anderen Menschen sind. Und da liege es doch nahe, mitten in der Stadt an einem wunderschönen Ort ein entsprechendes Angebot zu schaffen.
Bedacht werden müssen dabei denkmalschutz- und naturschutzrechtliche Belange. "Aus meinen fünfeinhalb Jahren als Bürgermeister weiß ich, wie komplex solche Planungen sein können. Das Lahnufer lässt sich nicht durchgehend mit Stufen gestalten und erschließen, wenn sich dort ein schützenswerter Baumbestand befindet", so Hahn. Die von ihm vorgeschlagenen Eingriffe für eine Bühne oder Sitzgelegenheiten am Lahnufer fallen daher sehr gering aus, nur ganz wenige Bäume sind dafür zu entfernen. Der dafür notwendige naturschutzrechtliche Ausgleich ist nach seinen Plänen komplett auf der Insel möglich.
"Dort an einem schönen Sommerabend der Musik auf der Bühne zu lauschen, den wunderbaren Domblick zu genießen und bei einem kühlen Getränk mit netten Menschen zu reden, das hat schon was", schwärmt Hahn. Er hat schon einmal Gespräche mit gemeinnützigen Vereinen aufgenommen, die die Gastronomie stemmen und kulturelle Veranstaltungen organisieren könnten. "Ich will daraus nicht einen profitorientierten Betrieb machen, sondern hier sollen sich Limburger für Limburger engagieren", betont Hahn. Auch auf der Schleuseninsel sind bereits Vereine und Kleingärtner engagiert. "Die will ich auf jeden Fall mitnehmen bei unserem gemeinsamen Projekt", unterstreicht der Bürgermeister. Er weiß aus Erfahrung, dass "die schönsten Pläne nichts taugen, wenn es an der Umsetzung dann hapert". Und die Umsetzung will er möglichst schnell anpacken.