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Limburg: Demonstration gegen Maßnahmen trotz Corona-Lockerungen

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Demo auf dem Neumarkt: Teilnehmer Patrick (links) war mit einem Kumpel extra aus Berlin in die alte Heimat Limburg gekommen.
Demo auf dem Neumarkt: Teilnehmer Patrick (links) war mit einem Kumpel extra aus Berlin in die alte Heimat Limburg gekommen. © Robin Klöppel

In Limburg wurde trotz Corona-Lockerungen gegen bestehende Maßnahmen demonstriert. Teilnehmer wehren sich gegen den Begriff „Verschwörungstheoretiker“.

Limburg - Rund 80 Bürger haben sich am Georgsbrunnen auf dem Limburger Neumarkt zu einer „Meditation für den Frieden“ getroffen. Die Aktion fand am Samstag (23.05.2020) bereits zum dritten Mal dort statt. Einige Teilnehmer meditierten, andere sangen gemeinsam mit Bettina Schweer Lieder. Alle gemeinsam ist eine große Skepsis gegenüber den Corona-Entscheidungen der Bundesregierung.

Demonstranten in Limburg wollen keine Verschwörungstheoretiker sein

Auch Silvia Gilberg, Beschickerin des Limburger Wochenmarkts, beteiligt sich an der wöchentlichen Aktion. Wie sie sagt, wollen die Teilnehmer nicht in die Schublade „Spinner“ oder „Verschwörungstheoretiker“ gesteckt werden. In der Corona-Zeit gehe es der Gruppe darum, dass vor politischen Entscheidungen nicht nur ein kleiner Kreis zu Wort komme, sondern jeder, der etwas dazu beitragen könne.

Silvia Gilberg kritisiert, die Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen sei finanziell nicht unabhängig. „Da ist dann die Frage, ob Entscheidungen noch wirklich zum Wohle von Menschen getroffen werden“, sagt sie. Sie wünscht sich, dass sich die Bundesregierung von „unabhängigen“ Fachleuten in Sachen Corona beraten lasse und vor Entscheidungen auch mal konträre Meinungen ebenfalls anerkannter Experten einhole. Gilberg sagt, obwohl es in Deutschland 2020 nicht extrem mehr Tote als in den Vorjahren gegeben habe, seien die Menschen trotzdem in ihrer Handlungsfreiheit stark eingeschränkt worden.

Demonstration in Limburg für Impffreiheit in Corona-Zeiten

Ulrike aus Holzappel, die ihren Nachnamen nicht nennen möchte, erklärt: „Die Angst in der Bevölkerung ist aktuell groß, die Bundesregierung hat diese bewusst geschürt.“ Sie findet es unakzeptabel, dass jeder anerkannte Wissenschaftler, der nicht die Meinung der Führungsriege vertrete, als „Verschwörungstheoretiker“ abgestempelt und „mundtot“ gemacht werde.

„Ich bin hier für die Grundrechte und die Impffreiheit“, sagt Bettina Geigl. Sie kritisiert, dass es Arbeitgeber gebe, die keine ungeimpften Bewerber mehr einstellen wollten, wenn es eine Corona-Impfung geben werde. Es könne aber nicht sein, dass jemandem Nachteile entstehen, der sich bewusst und aus guten Gründen gegen eine solche Impfung entscheide, betont sie.

Demonstranten vertreten eigene Thesen zur Corona-Pandemie in Limburg

Bettina Geigl glaubt, dass in der Corona-Diskussion viele Argumente bewusst totgeschwiegen würden. So sei in Italien jeder Tote als Corona-Tote verbucht worden, selbst wenn er bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei, behauptet sie. In Italien hätten auch andere Faktoren eine Rolle gespielt: Luftverschmutzung und ein sowieso schon marodes Gesundheitssystem.

Kritik an „einseitigen“ Meinungen zu Corona-Pandemie auf Demonstration in Limburg

Auch Maike Gadow kann Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht verstehen. Es würden lediglich die „einseitigen“ Meinungen von zwei Organisationen gehört, während die anderslautenden Aussagen von mittlerweile mehr als 100 anderen Experten weltweit ignoriert würden. Die Corona-Maßnahmen würden im Vergleich zur geringen Verbreitung der Krankheit in Deutschland in keinem Verhältnis stehen.

Teilnehmer Patrick ist aus Berlin wieder mal in seine alte Heimat Limburg gekommen und meint: „Ich habe mich weit über Mainstream-Medien hinaus mit Corona befasst.“ Er hat dabei die Erkenntnis gewonnen, dass eine solche Corona-Pandemie „automatisch“ nach sechs Wochen abflache, weil eine Herdenimmunität entstehe. Trotzdem würden einschneidende Maßnahmen beschlossen.

Die Kundgebung war nicht die erste zu dem Thema in Limburg. Bereits Anfang Mai gab es in Limburg eine Demonstration zum Thema Corona.

Von Robin Klöppel

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