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Höchste Corona-Warnstufe im Kreis Limburg-Weilburg: Zwei Schulen geschlossen

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Von: Sebastian Semrau, Sebastian Richter

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Schulklasse mit Masken
Bis Freitag müssen im Kreis Limburg-Weilburg zwei Schulen geschlossen bleiben (Symbolbild). © Daniel Bockwoldt/dpa

Im Kreis Limburg-Weilburg gelten ab Mittwoch verschärfte Corona-Regeln. Bis Ende der Woche müssen zwei Schulen sogar geschlossen bleiben.

Update vom Mittwoch, 28.10.2020, 14.30 Uhr: Im Kreis Limburg-Weilburg müssen aufgrund einer Vielzahl von Corona-Verdachtsfällen zwei Schulen bis Freitag (30.10.2020) in den Distanzunterricht gehen. Betroffen sind die Schüler der Fürst-Johann-Ludwig-Schule in Hadamar sowie der Freiherr-von-Schütz-Schule für Hörgeschädigte in Bad Camberg.

Das Staatliche Schulamt hatte gemeinsam mit dem Gesundheitsamt am Dienstagabend (27.10.2020) beschlossen, dass die Fortführung des regulären Präsenzunterrichts an den beiden Schulen im Kreis Limburg-Weilburg angesichts der Vielzahl von neuen Corona-Verdachtsfällen unmöglich sei.

Höchste Warnstufe im Kreis Limburg-Weilburg: Ab Mittwoch gelten verschärfte Corona-Regeln

Update vom Dienstag, 27.10.2020, 11.00 Uhr: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen liegt im Kreis Limburg-Weilburg am Dienstag (27.10.2020) bei 79,1. Der Kreis erreichte mit einer 7-Tage-Inzidenz von 76 bereits am Montag (26.10.2020) die höchste Warnstufe des hessischen Eskalationskonzeptes. Daher hat der Landkreis nun eine weitere Allgemeinverfügung mit Einschränkungen erlassen, die am Mittwoch (28.10.2020) in Kraft tritt und zunächst bis einschließlich 16. November gültig sein wird.

Auch die Nachbarkreise, der Westerwaldkreis und der Rhein-Lahn-Kreis, verschärfen die Regeln. Limburg-Weilburgs Landrat Michael Köberle (CDU) wendet sich noch einmal an die Vernunft der Bürger, den beschlossenen Einschränkungen zu folgen: „Ich appelliere weiterhin an die Bürgerinnen und Bürger, sich an die geltenden Regeln zu halten. Ich bin sicher, dass wir es dann auch gemeinsam schaffen werden, diese Krise zu meistern.“

Die Allgemeinverfügung vom 20. Oktober hinsichtlich der Schulen im Landkreis, die insbesondere eine Maskenpflicht ab der Jahrgangsstufe 5 auch im Präsenzunterricht und kontaktlosen Schulsport vorsieht, behält weiterhin Gültigkeit. Die neuen Corona-Regeln im Landkreis Limburg-Weilburg sehen vor allem strengere Kontaktbeschränkungen, eine Sperrstunde in der Gastronomie und eine Erweiterung der Maskenpflicht vor.

Kreis Limburg-Weilburg vor finaler Warnstufe – Schärfere Einschränkungen drohen

Update vom Sonntag, 25.10.2020, 17.29 Uhr: Nachdem Eintritt in die vierte Corona-Warnstufe arbeitet die Verwaltung im Kreis Limburg-Weilburg aktuell an einer neuen Allgemeinverfügung. Möglicherweise könnte diese noch strengere Regeln enthalten, als zunächst anzunehmen war. Denn der Landkreis steuert geradewegs auf die finale Warnstufe zu, die ab einer 7-Tage-Inzidenz von 75 gilt. Nachdem das Gesundheitsamt jüngst 17 Neuinfektionen registrierte und die Zahl der aktiven Fälle auf 174 stieg, kletterte auch die Inzidenz auf mittlerweile 70,2. Am morgigen Montag will der Katastrophenschutz-Verwaltungsstab über neue Maßnahmen entscheiden, die dann ab Mittwoch (28.10.2020) in Kraft treten sollen.

Kreis Limburg-Weilburg erreicht Corona-Warnstufe 4: Einschränkungen dürften folgen

Update vom Stamstag, 24.10.2020, 16:30 Uhr: Der Landkreis Limburg-Weilburg hat inzwischen eine wichtige Marke deutlich überschritten: Die 7-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 66,7 und damit über der Grenze von 50. Nach den hessischen Eskalationsstufen ist damit auch dieser Kreis in die vorletzte Stufe 4 eingetreten.

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, plant der Kreis laut der Pressestelle eine neue Allgemeinverfügung. Der genaue Inhalt steht noch nicht fest, die Maßnahmen sollen Anfang der nächsten Woche bekannt gegeben werden.

Momentan sind im Landkreis Limburg-Weilburg laut einem Pressesprecher 163 Personen aktiv mit dem Corona-Virus infiziert. Insgesamt stieg die Zahl der bestätigten Fälle um 39 auf 705. Zehn Personen, die sich mit dem Virus infiziert haben, werden in Krankenhaus behandelt, zwei davon auf Intensivstationen. 941 Menschen befinden sich im Kreis in Quarantäne.

Corona in Limburg: Gesundheitsamt stellt Anfrage an Bundeswehr

Erstmeldung vom 24.10.2020: Limburg - Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen im Landkreis ist gestern leicht auf 48,2 gesunken. Damit liegt die Inzidenz weiter unter dem nächsten kritischen Wert von 50. Der Landkreis hat daher gestern auch darauf verzichtet, zwei Allgemeinverfügungen für den Fall, dass der Wert diese Eskalationsstufe erreicht, zu veröffentlichen. Dies wird aber dennoch für die nächsten Tage befürchtet. Dann wird es weitere Einschränkungen geben.

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Noch gibt es keine Sperrstunde im Landkreis Limburg-Weilburg. Das könnte sich aber nächste Woche ändern, wenn die Inzidenz über 50 steigen sollte. © Sebastian Gollnow/dpa

Ob Bundeswehr-Soldaten zur Unterstützung des Gesundheitsamts in den Kreis Limburg-Weilburg kommen, ist noch offen. Der Kreis habe bei der Bundeswehr eine Anfrage zum Verfahren hinsichtlich einer möglichen personellen Unterstützung gestellt, die dort momentan bearbeitet wird, teilt Kreissprecher Jan Kieserg auf Anfrage mit.

Corona in Limburg: Alten- und Pflegeheime in Sorge

Corona-Fälle gibt es derzeit in drei Alten- und Pflegeeinrichtungen im Kreis. Im Senioren-Zentrum St Georg in Limburg sind im Wohnbereich 2 ein Mitarbeiter und ein Bewohner infiziert. Dieser wurde daher isoliert, was bedeutet, dass die Bewohnerinnen und Bewohner vorerst auf ihren Zimmern versorgt werden. Auch die Bewohner der anderen Wohnbereiche sind angehalten, sich entsprechend zu verhalten, heißt es in einem Schreiben der Einrichtungsleitung an Angehörige, Betreuer und Bewohner. Für Besucher sei das Haus vorerst geschlossen.

Getestet werden die Mitarbeiter und Bewohner von St. Georg am morgigen Sonntag. "Leider ist durch das aktuelle sehr hohe Infektionsgeschehen eine frühere Testung für unser Haus nicht möglich", so die Einrichtungsleitung. Dieses Vorgehen kritisieren auch Angehörige. Der Sohn einer "Hochrisiko-Patientin" berichtet etwa, dass ihm das Gesundheitsamt erklärt habe, dass aktuell Testungen an Schulen priorisiert würden. Außerdem fehle es an Personal für die Abstrichnahme von über 100 Heimbewohnern. Wenig nachvollziehbar ist für ihn, dass "die Testung von Schulkindern offenbar eine höhere Priorität genießt als die Versorgung von Hochrisiko-Patienten".

Corona in Limburg: Kreissprecher kontert Kritik an Corona-Maßnahmen

Kreissprecher Kieserg sagt zu dieser Kritik: "Die Testungen im Seniorenzentrum werden deshalb am Sonntag stattfinden, da die meisten Menschen in den Tagen fünf bis acht nach dem Kontakt mit einer infizierten Person an Covid-19 erkranken. Daher ist es sinnvoll, auch in diesem Zeitraum zu testen, so wie es in dem Seniorenzentrum auch durchgeführt wird. Dieser zeitliche Ablauf ist bei solchen Testungen auch die Regel."

Schneller ging es allerdings offenbar im Alloheim-Seniorenwohnzentrum "Haus Elz". Dort hätten bereits Mitte vergangener Woche Bewohner eines Wohnbereiches erste Symptome einer möglichen Covid-19-Erkrankung gezeigt, teilt eine Sprecherin der Alloheim Senioren-Residenzen SE mit. Diese seien direkt separiert worden. Zudem gab es am Freitag eine Testung. Dabei war ein unklares Ergebnis, so dass eine Bewohnerin am Sonntag erneut getestet wurde. Sowohl ihr positives Ergebnis als auch das einer Mitarbeiterin mit Symptomen kamen am Dienstag. Letztere ist seitdem in häuslicher Quarantäne. Die 92 Bewohner sowie die Mitarbeiter seien dann am Mittwoch getestet worden. "Wir arbeiten sehr gut und eng mit den Behörden zusammen, die in unserem Fall schnell und umgehend gehandelt haben", lobt die Sprecherin.

Corona in Limburg: 130 Personen aktiv infiziert

Im Fall einer positiv getesteten Mitarbeiterin im Wohn- und Pflegezentrum Anna Müller Haus in Bad Camberg sollen alle Mitarbeiter und die 109 Bewohner Anfang nächster Woche abgestrichen werden. Wie eine Sprecherin der Charleston Holding GmbH mitteilt, seien Besuche bis auf Weiteres abgesagt. Die Bewohner würden zwei Mal täglich auf Symptome und Fieber kontrolliert. "Die Zusammenarbeit mit Ärzten und Gesundheitsamt ist aus unserer Sicht sehr gut", so die Sprecherin.

Mittlerweile sind im Kreis Limburg-Weilburg mit Stand gestern Mittag 130 Personen aktiv mit dem Coronavirus infiziert. Sie verteilen sich auf Limburg (31), Hadamar (18), Bad Camberg (11), Weilburg (10), Waldbrunn (8), Runkel (8), Beselich (6), Elz (6), Löhnberg (6), Hünfelden (5), Villmar (5), Selters (4), Weilmünster (3), Merenberg (3), Dornburg (3), Mengerskirchen (2) und Weinbach (1). Insgesamt gab es bislang 666 bestätigte Fälle (+ 13 zum Vortag), 528 Personen sind inzwischen genesen (+ 7).

Auch die Zahl der Menschen in Quarantäne steigt weiter. Sie liegt mittlerweile bei 806, am Donnerstag hatte sie noch bei 700 gelegen. Gesunken ist die Zahl der Personen in den Krankenhäusern des Landkreises: Weiterhin befinden sich fünf Personen im Normalpflegebett aber nur noch zwei statt drei im Intensivbett.

Corona in Limburg: Es fahren weitere zusätzliche Busse

Auf Basis der angekündigten täglichen Prüfung im Hinblick auf die Schulbusse hat der Landkreis Limburg-Weilburg weitere Maßnahmen getroffen. Hinsichtlich der Beförderungssituation auf der Linie 68 zwischen Mengerskirchen und Weilburg in Verbindung mit der sich zuspitzenden Infektionslage wird die Verkehrsgesellschaft Lahn-Dill-Weil in Abstimmung mit dem Landkreis dort zusätzliche Buskapazitäten auf bereitstellen. Auf der Linie 68 von Mengerskirchen nach Weilburg wird ab Montag, 26. Oktober, ein zusätzlicher Bus um 6.25 Uhr ab Mengerskirchen nach Weilburg eingesetzt. Dieser Bus fährt im Anschluss auch an die Heinrich-von-Gagern-Schule. Weiterhin wird zur Verstärkung der Kapazität am Mittag ein zusätzlicher Bus um 13.28 Uhr ab Weilburg in Richtung Mengerskirchen verkehren.

Die Inzidenz im Rhein-Lahn-Kreis liegt mit 31,1 weiter unter der Marke von 35. Die 62 aktuell Infizierten verteilen sich auf die VG Aar-Einrich (9), VG Bad Ems-Nassau (8), VG Diez (8), Lahnstein (21), VG Loreley (6) und VG Nastätten (10). Insgesamt gab es im Kreis bisher 303 bestätigte Fälle (+ 8 zum Vortag) und 234 Genesene (+ 7).

Der Westerwaldkreis dagegen hat die Marke von 35 mittlerweile deutlich überschritten. Die Inzidenz liegt mit nach Landesangaben 48,5 nur noch knapp unter 50, also der Alarmstufe Rot. Landrat Achim Schwickert (CDU) kündigt daher schon weitere Einschränkungen für nächste Woche an. Aktive Fälle gibt es mittlerweile 173. Die Zahl der bestätigten Fälle ist von 720 am Dienstag auf 790 am Freitag gestiegen. Die Zahl der Genesenen ist von 580 auf 595 gewachsen. (Sebastian Semrau und Sebastian Richter)

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