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Der Campingplatz wird schöner und moderner

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2018 soll die Sanierung und Neugestaltung des Campingplatzes in Runkel abgeschlossen sein. Die Finanzierung ist gesichert.

Zwischen 200 000 und 250 000 Euro möchte die Lahntours-Aktivreisen GmbH die kommenden zwei Jahre investieren, damit die Gäste wieder einen attraktiven Campingplatz vorfinden würden. Dies erklärte die Geschäftsführerin Brigitte Brandenburger in einem Pressegespräch vor Ort zur Saisoneröffnung.

Ihr Unternehmen hat den Campingplatz Ende 2015 von der Stadt gekauft, nachdem es bereits seit 1994 Pächterin der Einrichtung war. Die Finanzierung des Projektes sei gesichert, erklärte Brandenburger. Der Campingplatz Runkel sei aufgrund seiner Lage inmitten eines der beliebtesten Lahnabschnitte ein seit jeher stark frequentierter Übernachtungs- und Pausenplatz. Nahezu alle Tourenplanungen für Kanu-, Rad- und Wandertouristen würden ihn wegen seiner günstigen Lage miteinbeziehen. Bisher seien die Sanitärgebäude aber nicht barrierefrei begehbar.

Zudem sei es Kunden in der heutigen Zeit gerade bei der Witterung am Anfang und Ende der Saison nicht mehr zuzumuten, dass sie sich teilweise noch kalt duschen müssten. Brandenburger berichtete: „Die Gebäude bestehen aus einfachem Mauerwerk ohne Dämmung und ohne Entlüftung der Nassräume. Es existiert weder eine Heizung, noch gibt es Warmwasseranschlüsse.“ Des Weiteren fehlten Räumlichkeiten zum Trocknen oder Abstellen von Rädern und Gepäck, die Radler und Wanderer unterwegs benötigten, um für trockene Ausrüstung für die nächste Tagesetappe zu sorgen.

Durch den Kauf des Platzes hat Lahntours endlich die Möglichkeit, etwas Entscheidendes an der Gesamtlage zu ändern. Denn die mit Abstand meisten Lahntouristen mit Station Runkel würden, so Brandenburger, auf dem Campingplatz übernachten. Gerade das Lahntours-Tipidorf sei hier eine große Attraktion. „Trotzdem sind die Wirtschaftsgebäude seit Jahrzehnten in einem unverändert schlechten Zustand auf dem Niveau der 60er-Jahre des letzten Jahrtausends, als der Platz entstand.“

Spielplatz für alle

Lahntours habe, wie die Geschäftsführerin anmerkte, wegen all der Probleme die letzten Jahre einen steigenden Unmut der Gäste festgestellt. Darum sei schon länger gemeinsam mit der Stadt nach einer Lösung gesucht worden. Ebenfalls sagte die Geschäftsführerin, dass nichts an dem in Runkel umgehenden Gerücht dran sei, dass der Spielplatz am Bistro künftig nur noch von Campingplatzgästen benutzt werden dürfe. „Die Runkeler Bürger sind weiterhin hier willkommen. Etwas anderes war nie in unserer Überlegung“, versicherte Brandenburger. Sie stellte ebenso in Aussicht, dass es nach dem Umbau für Einheimische wie Campinggäste auf dem Platz ein attraktives Restaurant mit regionaler Küche geben werde. Bisher sei die Küche des Bistros zu klein gewesen. Außerdem hätten Lagermöglichkeiten gefehlt, so dass sich bisher Lahntours auf ein kleines Speisenangebot habe beschränken müssen. Geplant sei eine zweistufige, letztendlich einem Neubau entsprechende Baumaßnahme, um alle Missstände zu beseitigen. Diese solle im Oktober 2016 beginnen und zum Saisonstart im April 2018 enden. „Die Arbeiten werden in den Wintermonaten stattfinden, um dazwischen den laufenden Saisonbetrieb zu ermöglichen“, sagte Brandenburger.

Im ersten Abschnitt im kommenden Winter wird durch die Errichtung neuer Räumlichkeiten im Innenhof einerseits die Installation einer modernen Gastherme und damit Heizungsversorgung und andererseits die dringend notwendige barrierefreie Einrichtung ermöglicht. Es werden eine neue Küche und ein Lagerraum für den künftigen Restaurantbetrieb gebaut. Der zweite Abschnitt beginnt im Oktober 2017. Die bestehenden Wasch-, Dusch- und Toilettenanlegen werden dann bis auf das Mauerwerk entfernt und durch neue zeitgemäße Installationen ersetzt. Das wäre dann somit die erste barrierefreie Toilette im Runkeler Stadtgebiet überhaupt.

Neue Fenster, Wärmedämmung und Entlüftung sorgen für einen modernen und umweltgerechten Betrieb. Der Ausbau der am Gebäudeende liegenden Überdachung zu einem abschließbaren Fahrrad- und Gepäckraum mit Trocknungsmöglichkeiten schließt Bauabschnitt 2 ab. Brandenburger ist froh, dass die öffentlichen Diskussionen damit endlich ein Ende haben. Ihr hat es nach eigenen Angaben letztes Jahr wenig geschmeckt, dass trotz langfristigem Pachtvertrag Mitbewerber versucht hätten, sich hier ins Geschäft reinzudrängen und Lahntours um das zu bringen, was sich das Unternehmen viele Jahre in Runkel aufgebaut habe. Lahntours sei der führende Kanuanbieter in der heimischen Region und habe unzählige Menschen erstmals nach Runkel gebracht, stellte Brandenburger fest. In Spitzenzeiten übernachteten 300 Personen gleichzeitig auf dem Platz, obwohl er nur fürs Zelten und nicht für Wohnwagen konzipiert sei. Viele der Lahntours-Kunden seien dann beispielsweise durch Nachtwächterstadtführungen vom Platz aus derart von Runkel begeistert, kämen gerne wieder und würden die Stadt Freunden weiterempfehlen. „So profitieren die Stadt und örtliche Wirtschaft stark von unserem Engagement“, ist sich die Lahntours-Chefin sicher.

Bürgermeister Friedhelm Bender (SPD) zeigte sich froh, dass nach eineinhalbjährigem Kampf in den städtischen Gremien endlich eine Lösung gefunden und der Platz nun in privaten Händen sei. „Diese Lösung ist die beste für alle Beteiligten“, glaubt der Runkeler Verwaltungschef felsenfest. Die Stadt habe ergänzend vor, 20 Wohnmobilstellplätze in der Nähe des Campingplatzes Richtung alte Lahnbrücke zu schaffen, die auch in der heutigen Zeit immer stärker nachgefragt würden.

(rok)

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