Runkel: Abwasserkonzept ist noch ein Knackpunkt

Ortsbeirat berät über die Pläne für das Neubaugebiet „Bei den Bäumen“
Dehrn -Auf einer Fläche von insgesamt 4,2 Hektar soll am nördlichen Ortsrand von Dehrn das Neubaugebiet „Bei den Bäumen“ entstehen. Das flächensparende Baukonzept sieht Einfamilien- und Doppelhäuser, ein Mischgebiet sowie eventuell Mietshäuser für mehrere Parteien vor, so dass mehr als 50 Wohnungen entstehen.
Nach Abschluss der ersten Beteiligungsschritte, wird das Planaufstellungsverfahren derzeit mit der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans weitergeführt. So stand das Thema auch am Montagabend auf der Tagesordnung der Sitzung des Dehrner Ortsbeirats.
„Wir sind froh, dass es vorangeht“, sagt Ortsvorsteher Bernd Schäfer (CDU). Er hofft, dass es im Frühjahr für Grundstückkäufer und Häuslebauer konkret wird.
Ein Punkt, der dem Ortsbeirat in der Vergangenheit Sorgen gemacht hatte, ist glücklicherweise geklärt: Im Rahmen der Erschließung wird für die Baufahrzeuge ein neuer Zuweg angelegt. „Unsere Idee von einem großen Kreisel ließ sich leider nicht durchsetzen, doch mit der neuen Straßenführung sind wir durchaus einverstanden“, so Schäfer. Was er allerdings nach wie vor als Knackpunkt erachtet, ist das Abwasserkonzept. Vorgesehen ist ein Sammler für das Brauchwasser, von dem aus es in die Kanalisation abgeleitet wird. Geht man von etwa 180 Personen in dem neuen Wohngebiet aus, könne das Reservoir gelegentlich nicht ausreichen.
Biogas-Anlage in Betracht ziehen
Auch mit der Lösung für das Regenwasser ist der Dehrner Ortsbeirat noch nicht ganz einverstanden. Von einem Rückhaltebecken soll das Wasser in den Spaichbach und den Rollsbach ablaufen, um schließlich in die Lahn zu fließen. „Rein rechnerisch und auf Grundlage eines Zehn-Jahres-Wertes sollte das zwar genügen, aber aufgrund meiner Erfahrung der letzten Jahre sehe ich das kritisch“, so Schäfer. Schließlich müsse man auch die versiegelten Flächen des geplanten Gewerbegebiets „Auf dem See“ in die Überlegungen einbeziehen.
Ein großes Anliegen des Dehrner Ortsbeirats ist die Energieversorgung des Areals „Bei den Bäumen“. Auch wenn ein Umdenken die ganze Planung auf dem Kopf stellen würde, so sei es doch in Anbetracht der aktuellen Energiekrise wichtig, Alternativen zu erwägen.
So sei zum Beispiel denkbar, die Abwärme des Brennofens vom Kalkwerk zu nutzen. Auch eine Biogas-Anlage oder ein Bio-Heizkraftwerk soll in Betracht gezogen werden. „Die Sache mit dem Kalkwerk finde ich gut. Wenn das ausreichend ist, sollten wir das favorisieren“, merkte Frank Burggraf (CDU).
Eine Anregung aus der Bürgerschaft griff der Ortsbeirat ebenfalls auf. Hiernach sei es wünschenswert, dass der Feldweg hinter den geplanten Reihenhäusern erhalten bleibt, damit die Eigentümer auch von hinten auf ihr Grundstück kommen können.
Für Christian Fürstenfelder (BL) stellte sich die Frage, was der Baugrund am Ende kosten wird, wo die Baukosten hingehen und wie sich die Zinsen entwickeln. „Wir machen uns Gedanken über die Vergaberichtlinien, doch ist fraglich, ob sich eine junge Familie das Bauen überhaupt noch leisten kann“. Zur Kostendämpfung plädiert er dafür, dass die Erschließung durch die Stadt erfolgt.
Auch der Lärm wurde thematisiert. Der Ortsbeirat regt an, dass schallschützende Platten ortsseitig an der Brücke der Umgehungsstraße montiert werden.
Bei einem weiteren Tagesordnungspunkt appellierte der Ortsbeirat an die Bürgerschaft, die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge am Pavillon des Rabenplatzes und die Feuerwehr-Parkplätze freizuhalten. Außerdem falle immer wie auf, dass die Einbahnstraßenregelung auf dem Parkplatz missachtet werde.