Runkel: Vorerst kein Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt

Land will die Verkehrssituation erst wieder 2025 prüfen - Bürger wollen Unterschriften sammeln
Steeden -Der Steedener Ortsbeirat kämpft weiterhin für weniger Raserei und mehr Verkehrssicherheit in der Ortsdurchfahrt Steedener Hauptstraße. Ortsvorsteher Hans-Karl-Trog (SPD) hatte aber in der Ortsbeiratssitzung am Montagabend im Bürgerhaus keine guten Nachrichten zu verkünden. Das Land habe ihm geschrieben, dass eine neuerliche Prüfung der Situation vor Ort erst wieder für 2025 geplant sei. Somit wird es erst einmal nichts mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde in der kompletten Straße.
Trog möchte aber am Ball bleiben, bei seiner Argumentation die nötige Schulwegsicherung in Steeden in den Mittelpunkt stellen. Eine anwesende Bürgerin sagte, dass alleine in der Steedener Hauptstraße und "Am Löwen" 70 Kinder lebten. In Steeden sollen Unterschriften der Bürger für eine Verbesserung des Zustandes gesammelt werden. Trog freut sich, dass Bürgermeister Michel Kremer (parteilos) mittlerweile erreicht hat, dass die zulässige Höchstgeschwindigkeit ab der Abfahrt der B49 Dehrn/Ahlbach Richtung Steeden auf 80 Kilometer pro Stunde begrenzt werde.
Ortsbeiratsmitglied Wolfgang Wünsche (Bürgerliste/BL) sagte, dass er vom Ordnungsamt der Stadt Runkel die Zusage habe, dass in der Ortsdurchfahrt in der Tempo-30- und in der Tempo-50-Zone Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt würden. Stadtverordneter Wolfgang Ax (CDU) erklärte, dass im städtischen Haushalt für 2022 die Anschaffung einer weiteren Geschwindigkeitsmessanlage enthalten sei.
Trog regte auch an, dass im Flächennutzungsplan für den Bereich "Auf der Platt" eine mögliche Wohnbebauung herausgenommen werde. Das der Stadt vorzuschlagen beschloss der Ortsbeirat dann auch einstimmig. Denn der örtliche Unternehmer Albert Egenolf hatte öffentlich Interesse bekundet, auf das Grundstück Wohnhäuser zu stellen. Jedoch wollen der Ortsbeirat und viele Bürger dort unbedingt den Spielplatz erhalten. Der solle, so Trog, sogar noch aufgewertet werden. Der Ortsvorsteher schlug den Kauf einer Nestschaukel vor, die ein attraktives und relativ sicheres Spielerlebnis biete. Da die Verfügungsmittel des Ortsbeirates für 2022 für den Ankauf nicht ausreichten, würde sich Trog über Spenden aus der Bevölkerung freuen. Wer den Kauf der Schaukel unterstützen möchte, kann sich einfach bei einem der Ortsbeiratsmitglieder melden.
Trog verkündete auch, dass alle Steedener Kinder den Spielplatz der Grundschule am Sonnenhang künftig nachmittags mitnutzen dürften, nachdem sich der Ortsbeirat und die Stadt an der Neugestaltung beteiligt hätten. Eine Bürgerin stellte das in der Sitzung aber in Frage, weil die Schule ab dem kommenden Schuljahr Nachmittagsunterricht bis 17 Uhr plane. Trog meinte, er werde das mit der Schule abklären. Er geht davon aus, dass es eine Lösung gebe, denn es habe ja schließlich auch eine feste Zusage in der Sache gegeben.
Mit dem von Ortsbeirat gewünschten neuen Spielplatz "Hinter den Gärten" wird es laut Trog aber leider nichts, weil der Grundstückseigentümer zu hohe finanzielle Forderungen gestellt habe. Die Straße soll aber zur Spielstraße umgewidmet werden und Poller Raserei verhindern. Nachdem der Dehrner Ortsbeirat große Unzufriedenheit über die Arbeit des Unternehmens geäußert hatte, das im Namen der Deutsche Glasfaser die Infrastruktur für die Verlegung des Glasfasernetzes schaffen soll, berichtete Trog für Steeden, dass "wir hier einen sehr guten Bauleiter hatten". Wenn aber jemandem noch nicht beseitigte Schäden im öffentlichen Raum auffallen würden, könnten diese noch bei der Stadt gemeldet werden. Noch seien die Straßen nicht abgenommen, so der Ortsvorsteher.
Aufgrund der Pandemielage wurde das Steedener Ortsjubiläum laut Trog bereits mehrfach verschoben. Nächste Woche Dienstag möchte der Festausschuss sich nun wieder treffen, um zu überlegen, ob dieses Jahr doch noch Veranstaltungen umgesetzt werden könnten.
Bürger Matthias Wengenroth berichtete, dass es mittlerweile beim TSV Jahn Steeden eine Mountainbike-Gruppe gebe und diese gerne den städtischen Teil der alten Sandkaut als Trainingsstrecke nutzen würde. Wengenroth sagte, dass er schon einige Mitstreiter gefunden und mit der Stadt darüber gesprochen habe. Der Ortsbeirat unterstützt die Pläne. Trog sagte aber, das Gelände müsse ausgeschildert und mit Mülleimern bestückt werden. "Wir sollten das erst einmal auf eine Saison begrenzen und schauen, wie es läuft."