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Oberlahn: Bahn plant moderne Signaltechnick

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An der Lahntalbahn verhindern schmale Mittelbahnsteige und schienengleiche Querungen den gleichzeitigen Halt von Regionalbahnen. In Fürfurt ist der Bau eines Außenbahnsteigs die Voraussetzung für den ab Dezember 2023 angestrebten Fahrplan.
An der Lahntalbahn verhindern schmale Mittelbahnsteige und schienengleiche Querungen den gleichzeitigen Halt von Regionalbahnen. In Fürfurt ist der Bau eines Außenbahnsteigs die Voraussetzung für den ab Dezember 2023 angestrebten Fahrplan. © Günther

Elektronische Steuerung bis nach Wetzlar - Neue Bahnsteige erforderlich

Oberlahn -Seit August 2015 wird der rheinland-pfälzische Abschnitt der Lahntalbahn von einem elektronischen Stellwerk (ESTW) in Diez ferngesteuert. Zuvor musste die teilweise schon über 100 Jahre alte mechanische Technik für Signale und Weichen erneuert, aber auch fast alle Verkehrsstationen umgebaut werden. Dabei erhielten die Stationen neue barrierefreie Zugänge und Bahnsteige. Derzeit steht nur noch der Umbau des Bahnhofs in Diez aus. In einem zweiten Abschnitt, bezeichnet als "ESTW Obere Lahn", ist in den kommenden Jahren die Erneuerung der Stellwerkstechnik zwischen Kerkerbach und Albshausen vorgesehen.

Im hessischen Abschnitt war die Inbetriebnahme in mehreren Stufen vorgesehen und sollte nach ersten Angaben der DB Netz zwischen 2025 und 2032 erfolgen. Mit dem im Dezember 2020 von Bundestag und -rat beschlossenen "Planungsbeschleunigungsgesetz" soll die Umsetzung bereits ab 2024 beginnen und nur ein Jahr dauern.

Auf Anfrage der NNP teilte eine DB-Sprecherin mit, dass aktuell das Zeitkonzept für die Bauarbeiten und die dafür notwendigen Streckensperrungen erarbeitet würde.

Zugbegegnungen in Fürfurt

Mit der Neuausschreibung des Rhein-Main-Verkehrsverbunds für das Teilnetz "Lahntal, Vogelsberg, Rhön (LVR)" sind zusätzliche Fahrten einer ergänzenden Linie RE 44 (Limburg-Gießen) und Fahrzeitverschiebungen bei der bestehenden Linie RB 45 (Limburg-Gießen-Fulda) verbunden. Dadurch wird es zu regelmäßigen Zugbegegnungen im Bereich Fürfurt kommen, die ohne den Bau eines Außenbahnsteigs und die Beseitigung des bisherigen schienengleichen Zugangs nicht realisierbar sind.

Eine besondere Herausforderung wird die Umgestaltung des Bahnhofs Aumenau. Da dort aufgrund der beengten Lage zwischen Empfangsgebäude und Lahn kein Mittel- oder Außenbahnsteig errichtet werden kann, sollen am Hausbahnsteig zukünftig alle Regionalbahnen zum Ein- und Ausstieg halten. Dafür soll die weiterhin durchgängig zweigleisige Lahntalbahn im Bahnhof Aumenau zwei Überleitverbindungen mit vier Weichen erhalten.

Das hätte den großen Vorteil, dass sich genau in der Mitte zwischen Weilburg und Kerkerbach wieder ein betrieblich vollwertiger Bahnhof befinden wird, so dass im Störungsfall und bei Bauarbeiten eine wesentlich flexiblere Betriebsführung möglich ist.

Überholungs- und Kreuzungsgleis

Dazu passt, dass im hessischen Bereich von Beginn an ein signalisierter Gleiswechselbetrieb eingerichtet wird und bei Abweichungen keine zeitaufwendigen, schriftlichen Befehle erteilt werden müssen.

Nach Ansicht des hessischen Bahnkundenverbandes Pro Bahn & Bus sollte DB Netz auf den weitläufigen ehemaligen Gleisflächen am Bahnhof Aumenau ein güterzuglanges Überholungs- und Kreuzungsgleis einplanen, das nicht nur für den planmäßigen Verkehr und die eigene Logistik (zukünftige Tunnelbaustellen), sondern beispielsweise auch für Verladung von Holz, genutzt werden könnte.

In die Betriebsprogrammstudie für die LVR-Ausschreibung hat DB Netz die ab dem Jahr 2025 geplante Erneuerung des 495 Meter langen Kirschhofener Tunnel einfließen lassen. Während der zweijährigen Bauzeit ist dort nur ein eingleisiger Betrieb möglich.

Da die Erneuerungen von Grävenecker Tunnel (127 Meter) und Villmarer Tunnel (228 Meter) voraussichtlich erst Ende des Jahrzehnts erfolgen, spielen sie für die aktuelle Betriebsplanung laut DB noch keine Rolle.

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