Krawalle im Kurpark: 1000 randalierende Jugendliche stören Fest

Nur mit einem starken Polizeiaufgebot gelang es, während des Pfingstwochenendes Hunderte von jugendlichen Krawallmachern im Alten Kurpark in den Griff zu bekommen.
Dass sie mit dem Weinfest nichts am Hut hatten, wurde deutlich, bevor die Geschehnisse am späten Freitagabend im Alten Kurpark eskalierten. Schon zuvor zogen Hunderte von Jugendlichen durch die Stadt Richtung Kurpark, wo gegen 19.30 Uhr die Bad Sodener Weintage eröffnet wurden. Rappelvoll war es zu diesem Zeitpunkt. Weinkenner aus der Region waren gekommen, um das Fest, das sich in den vergangenen Jahren zu einem „Insider-Tipp“ entwickelt hat, zu genießen. Nicht nur sie waren gekommen – auch Jugendliche aus Soden sowie auswärtige Jugendgruppen treffen sich parallel zum Weinfest im oberen Kurparkbereich zu privaten Feiern.
Der Leiter eines Supermarktes an der Königsteiner Straße rief die Polizei an, weil sich im und vor dem Markt etwa 150 Jugendliche drängelten und Alkohol stehlen würden. Sie sollen es vor allem auf Wodka sowie hochprozentige Mixgetränke abgesehen haben. Man habe die Jugendlichen nicht mehr unter Kontrolle, beschrieb der Filialleiter das Szenario. Zeitgleich meldete ein Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamts, dass sich in der Salinenstraße zwischen zwei Jugendgruppen von jeweils 20 Jugendlichen eine Schlägerei anbahnen würde. Eine Funkstreife, die in der Nähe unterwegs war, schätzte, dass sich zu diesem Zeitpunkt etwa 1000 Jugendliche im oberen Kurpark in der Nähe des Ramada-Hotels versammelt hatten. Die Jugendlichen sollen auch einzelne Feuerwerkskörper aus der Menschenmenge heraus gezündet haben. Die ausgelassene Stimmung drohte zu kippen. Um eine Eskalation zu vermeiden, reagierte die Polizei mit einem massiven Aufgebot an Einsatzkräften. Die Beamten sprachen betrunkene und aggressive Jugendliche an und Platzverweise aus. Schließlich stabilisierte sich die Lage.
Doch am Samstagabend gerieten erneut hunderte von Jugendlichen außer Rand und Band. Die Polizei spricht von geschätzt bis zu 500 Personen, die sich in größeren Gruppen im oberen Park-Bereich in der Nähe des Ramada-Hotels sammelten. Sie waren stark alkoholisiert und aggressiv. Erneute wurden Raketen und Böller gezündet. Wieder war ein massives Polizeiaufgebot mit Einsatzkräften aus dem gesamten MTK sowie Wiesbaden nötig, um die Situation in Griff zu bekommen.
Die Jugendlichen sollen zum Teil aus dem MTK sowie aus dem Hochtaunus und Frankfurt gekommen sein. Genaue Hintergründe, ob sie sich beispielsweise per Facebook verabredet haben, stehen noch nicht fest.
Am Sonntagabend war die Polizei bereits gewappnet: „Angehörige der Polizeidirektion Main-Taunus zeigten konsequent Präsenz im Bereich des Kurparks und sprachen verhaltensauffällige Jugendgruppen gezielt an. Aufkommende Streitigkeiten konnten im Keim beruhigt und beigelegt werden“, teilte die Polizei gestern mit.