Zusammenschluss zu einer einzigen Pfarrei Heilig Geist
Gründungsgottesdienst mit Bischof Georg Bätzing wird am 15. Januar 2023 gefeiert.
Bad Soden -Den Bischof selbst hatte sich die künftige Pfarrei Heilig Geist am Taunus als Zelebranten für den Gründungsgottesdienst gewünscht. Und tatsächlich: Sie hat die Zusage des Limburger Oberhirten erhalten. So wird Dr. Georg Bätzing, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, höchstpersönlich am Sonntag, 15. Januar, um 15 Uhr in St. Katharina mit den Katholiken aus Niederhöchstadt, Eschborn, Schwalbach, Sulzbach und Bad Soden den Zusammenschluss zu einer einzigen, gemeinsamen Pfarrei neuen Typs feiern.
Die Tinte auf der Gründungsvereinbarung ist inzwischen schon längst trocken. Einen „strammen Zeitplan“ habe sich der Pastorale Raum Main-Taunus Ost für die Verhandlungen darüber gegeben, sagt Pfarrer Alexander Brückmann. Und findet, das habe sich bewährt. Zwischen der Auftaktveranstaltung im Juli 2021 und dem Abschluss des Prozesses lagen nur knapp eineinhalb Jahre. Beschlossen wurde die Vereinbarung in allen Gremien einstimmig.
„Wahlen waren gar nicht erst nötig“
Bereits am 2. November konnte sich der neue Pfarrgemeinderat (PGR), der am 1. Januar 2023 gemeinsam mit dem Pfarrer die Leitung der Pfarrei Heilig Geist übernehmen wird, konstituieren. Das war auch deshalb kein Problem, weil das Bistum der Vereinbarung, der Pastoralausschuss solle der Interims-PGR bis zu den turnusgemäßen Neuwahlen im kommenden Herbst sein, zugestimmt hatte. „Wahlen waren also gar nicht nötig“, erläutert Brückmann. Künftig wird Dr. Frank Wiesemann aus Neuenhain also nicht mehr Pastoralausschuss-, sondern PGR-Vorsitzender sein. Dem Leitungsgremium gehören je zwei Vertreter aus Eschborn, Niederhöchstadt und Schwalbach und vier aus Bad Soden / Sulzbach an. Die vier PGRs der bisherigen Pfarreien verlieren zum 31. Januar ihre Daseinsgrundlage.
Mit diesem Datum enden aber noch weit geschichtsträchtigere Existenzen. So wird die Pfarrei Schwalbach, 1284 urkundlich ersterwähnt, nach 738 Jahren die Kirchenbücher schließen, St. Pankratius als nachweislich älteste Kirche der künftigen Pfarrei verliert den Status als Pfarrkirche. Diesen Titel und die damit verbundenen Rechte hat künftig nur noch St. Katharina in Bad Soden, wie früh im Fusionsprozess beschlossen wurde.
Das Zentrale Pfarrbüro erhielt dafür Schwalbach. Der nötige Ausbau für mehr Bürokräfte, die hier künftig die Hälfte ihrer Arbeitszeit verbringen sollen, sei auf der Zielgeraden, kann Pfarrer Brückmann sagen. Weil noch die Möblierung fehle, werde der Einzug aber erst im neuen Jahr erfolgen. In allen sieben Gemeinden - das „Kunstwort Kirchort“, so Brückmann, lehnt die künftige Pfarrei ab - soll es zudem weiter Büros als Anlaufstellen geben.
Der künftige Verwaltungsrat wurde vom bereits konstituierten Pfarrgemeinderat von Heilig Geist am 23.November gewählt. Auch er wird am 1. Januar die bisherigen Verwaltungsräte der vier Pfarreien ablösen. Klar, dass dann „ein Riesenpaket“ an Arbeit auf die ebenfalls ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder zukomme, sagt Brückmann. Allein sieben Kitas hat die neue Pfarrei. Schon jetzt sorgt eine Kita-Koordinatorin in diesem Bereich für Entlastung und weitere ist in Sicht: Die künftige Pfarrei hat bereits die Stelle eines hauptamtlichen Verwaltungsleiters ausgeschrieben, der so bald wie möglich die Arbeit aufnehmen soll.
Gemeinden pflegen ihre Verschiedenheit
An der Gottesdienstordnung ändert sich nichts. Diese war bereits erneuert worden, als Brückmann neben Eschborn, Schwalbach und Niederhöchstadt auch in Bad Soden / Sulzbach Pfarrer wurde. Wohnen wird der Pfarrer von Heilig Geist am Verwaltungssitz in Schwalbach. Dass die sieben Gemeinden auch künftig ihre Verschiedenheit pflegen und als Reichtum begreifen wollen, haben sie bekräftigt.
Wie gut dies gelingt, wird vom Engagement der Gläubigen vor Ort abhängen. Für das Engagement bei den Verhandlungen über das künftig gemeinsame Haus gab es übrigens für die rund 150 Beteiligten, größtenteils Ehrenamtliche, am 2. Dezember einen Dankeschön-Abend, bevor dann am 15. Januar das neue Miteinander mit dem Bischof von Limburg gefeiert werden wird.