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Das Ende der Raumnot ist nah

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Von: Sascha Kröner

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Mit dem ersten Spatenstich gaben Andreas Koppe, Nancy Faeser, Christian Marienfeld, Manfred Lobe, Peer Neugebauer, Michael Antenbrink, Thomas Schmidt und Volker Dreisbach (von links) gestern den Startschuss für den Bau des neuen Gerätehauses der Weilbacher Wehr.
Mit dem ersten Spatenstich gaben Andreas Koppe, Nancy Faeser, Christian Marienfeld, Manfred Lobe, Peer Neugebauer, Michael Antenbrink, Thomas Schmidt und Volker Dreisbach (von links) gestern den Startschuss für den Bau des neuen Gerätehauses der Weilbacher Wehr. © Hans Nietner

Rund 3 Millionen Euro kostet die neue Unterkunft für die Wehrleute. In dem 3300 Quadratmeter großen Domizil sollen neben der Feuerwehr auch die Rettungstaucher des Main-Taunus-Kreises unterkommen.

Wenn es nach Peer Neugebauer geht, dann trifft sich die Weilbacher Feuerwehr zu ihrer nächsten Jahreshauptversammlung in der Industriestraße. Der Wehrführer und Vereinsvorsitzende hofft auf eine zügige Fertigstellung des Gerätehauses. Bis zum Anfang des kommenden Jahres hätten die Brandschützer ihr neues Domizil dann bezogen. Momentan wirkt der Bauplatz im Gewerbegebiet aber noch wenig einladend: Bei Minustemperaturen und eisigem Wind nahmen Vertreter von Stadt und Kreis am Montag die Schippe in die Hand. Mit dem ersten Spatenstich brachten sie den 3 Millionen Euro teuren Feuerwehrbau auf den Weg.

„Es geht endlich los“, freute sich Stadtbrandinspektor Volker Draisbach. Der Flörsheimer warf die Frage auf, ob das neue Gebäude notwendig sei – und lieferte die Antwort gleich selbst: „Wir können es uns nicht leisten, keines zu bauen“, so Draisbach. Der Feuerwehrchef betonte, dass die Anforderungen an die freiwilligen Helfer gestiegen seien. Als eine Ursache nannte er wachsende Technisierung. „Wir legen heute den Grundstein für die Zukunft der Feuerwehr“, so Volker Draisbach. Wünsche, die derzeitige Feuerwehr-Zentrale im Faulbrunnenweg zu ersetzen, gibt es schon lange. Wehrführer Neugebauer erzählte, dass er bereits im Jahr 1995 mit dem damaligen Bürgermeister Dieter Wolf über Alternativen gesprochen habe. Konkrete Pläne wurden aber erst vor einigen Jahren entwickelt.

„Es war eine Notwendigkeit“, erklärte Bürgermeister Michael Antenbrink (SPD). Wer das derzeitige Weilbacher Feuerwehrhaus kenne, der wisse, dass etwas passieren musste. Aus den Ausführungen des Verwaltungschef ging hervor, dass es an Raum für Mensch und Material fehlt. Zum einen gebe es zu wenige Stellflächen für die Fahrzeuge der Feuerwehr.

Umkleiden für Frauen

Ein neues Fahrzeug, das bald angeschafft werden soll, würde im heutigen Gerätehaus keinen Platz finden. Zum anderen fehlen Umkleiden für die Aktiven. Antenbrink erinnerte daran, dass sich heute immer mehr Frauen den Einsatzkräften anschließen. Für weibliche Helfer müssen separate Umkleiden angeboten werden. Der Verwaltungschef verwies auf Anwohner im Faulbrunnenweg, die von der Nachbarschaft des Gerätehauses gestört werden. Das Gebäude befinde sich am falschen Ort. Die Zukunft der Immobilie, die vor der Eingemeindung Weilbachs im Jahr 1972 als Verwaltungsstelle diente, ist ungewiss. Die Stadt möchte das bisherige Feuerwehrhaus verkaufen. Peer Neugebauer, der auch den Weilbacher Vereinsring leitet, setzte sich für eine Nutzung als Haus der Vereine ein.

Der Neubau in der Industriestraße wird eine Fläche von 3300 Quadratmetern haben. Die Weilbacher Feuerwehr zieht allerdings nicht alleine ein: In einem Anbau mit einer Grundfläche von 200 Quadratmetern kommen die Rettungstaucher des Main-Taunus-Kreises unter. Andreas Koppe, Leiter des Amtes für Brandschutz und Rettungswesen, sprach von einem „wichtigen Mosaik für die Gefahrenabwehr.“ Die Wasserretter sind eine Einheit des Katastrophenschutzes, die früher von Feuerwehrleuten aus Flörsheim und Hochheim getragen wurde. Mittlerweile organisieren sich die Taucher außerhalb einer bestimmten Feuerwehr.

Von den rund 3 Millionen Euro Baukosten entfallen etwa 2,4 Millionen auf den Bau. Dazu kommen, laut Bürgermeister Antenbrink, 500 000 Euro für den Erwerb des Grundstücks und weitere Kosten für die Ausstattung des Gebäudes. Der Kreis steuert 200 000 Euro bei, das Land Hessen unterstützt mit 247 000 Euro.

Die Wehr packt mit an

Eine größere Summe konnte eingespart werden, weil Peer Neugebauer mit Feuerwehrkameraden den Abriss des Vorgängergebäudes in der Industriestraße übernahm. Am heutigen Bauplatz befand sich eine Lkw-Werkstatt, welche die Feuerwehr im Jahr 2015 mit ehrenamtlichen Kräften zerlegte.

Neugebauers Wunsch, die nächste Jahreshauptversammlung im Neubau abzuhalten, ist übrigens realistisch. Die Verantwortlichen rechnen derzeit mit einer Bauzeit von neun Monaten.

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