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Eppesteiner Kunstpreis: Zwei Preisträgerinnen geehrt

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© Knapp

Der Preis wurde für 23 Bilder einer Butterdose sowie für einen 5-Uhr-Holz-Quader vergeben. Nun können noch die Bürger ihren Favoriten küren.

Beate Kupka hat am Tag nach ihrem 52. Geburtstag ein besonderes Geschenk nachgereicht bekommen: Der Wiesbadenerin, der stellvertretenden Vorsitzenden des Kulturkreises „Wallauer Fachwerk“, wurde gestern zusammen mit der in Kelkheim ansässigen Künstlerin Christa Steinmetz der Eppsteiner Kunstpreis verliehen. Kupka und Steinmetz teilen sich damit 1500 Euro; so hoch ist das Preisgeld des Wettbewerbs, den der Kulturpreis Eppstein alle drei Jahre auf die Beine stellt.

Bürgermeister Alexander Simon trug als Schirmherr mit einer privaten Spende zur Deckung der Kosten bei. Er bedankte sich beim Kulturkreis für das große ehrenamtliche Engagement für den Kunstpreis, der längst über die Stadtgrenzen hinaus begehrt ist.

Butter als Werkstoff

„Das macht Eppstein zu einem besonderen Partner im Kultur-Kreis Main-Taunus“, würdigte Erster Kreisbeigeordneter Wolfgang Kollmeier den Kunstpreis, für den 140 Werke von 61 Künstlerinnen und Künstler aus neun Städten und Gemeinden des Landkreises eingereicht worden waren. Bewerben konnten sich wie bei den anderen Ausschreibungen in den vergangenen zehn Jahren aber auch Künstler von auswärts, die wie Kupka zumindest einem Kultur- oder Kunstverein im Landkreis angehören, erklärte Kulturkreis-Vorsitzender Horst Winterer.

61 Werke von 40 Künstlerinnen und Künstlern wurden schließlich nominiert und kamen damit in die engere Wahl, die am Sonntag bei der Preisverleihung im Bürgersaal zu sehen waren. Für den Kunstpreis war dieses Mal das Thema „Veränderung“ vorgegeben. Es wurde ganz unterschiedlich umgesetzt. Eine feuerrote und mit einem Pfund Butter gefüllte Schale hat Kupka in den Fokus ihrer Fotocollage mit dem Namen „Jeden Tag anders“ gestellt. Sie besteht aus 23 gleichgroßen Bildern, die in vier Reihen angeordnet sind. Dabei hat die Künstlerin die Veränderung in der immer leerer werdenden Butterdose täglich dokumentiert.

„Die Butter als Werkstoff, an dem gekratzt, gebohrt, gestrichen wird. Die Veränderung vollzieht sich in einer Richtung: Von intakt zu verbraucht. Das Szenario wirkt sehr sachlich, emotionslos, kühl – wie eine Untersuchung eben“, würdigte Kristina Hofmann den einen Siegerbeitrag als Sprecherin der fünfköpfigen Jury, der unter anderem auch Museumsleiterin Monika Rohde-Reith angehörte.

Christa Steinmetz, die ebenfalls den Preis zugesprochen bekam, hat dagegen einen glatten dunkelgrauen Holz-Quader namens „5 Uhr“ beigesteuert. Er öffnet sich etwas oberhalb der Mitte. Darin sind viele, zarte textile Lagen in verschiedenen Brauntönen eng übereinander geschichtet. „Der Einschub wirkt wie eine kostbare mineralische Ader im Erdgestein, über der sich der graue Quader wieder schließt“, betonte Hofmann in ihrer Laudatio.

Dass der Titel, der an die englische „Teatime“ um fünf Uhr nachmittags erinnert, tatsächlich etwas mit der Skulptur zu tun hat, darüber klärte die Jury-Sprecherin auch noch auf: Die dünnen Vliese in dem Einschub sind nämlich tatsächlich benutzte Teefilter, die an sich ausgedient haben, in dem neuen Zusammenhang aber in veränderter Funktion ganz lebendig sind, wie Hofmann betonte. Das sei auch der Grund dafür gewesen, dass die Jury dieses Werk überaus geschätzt habe, sagte sie.

„Kunst ist wichtig für unsere Gesellschaft“, bekräftigte Francisco Rodriguez, der für den Sponsor Mainova den Kunstpreis übergab. Die Ausstellung ist heute von 15 bis 19 Uhr sowie am Samstag und Sonntag noch einmal von 11.30 bis 19 Uhr im Bürgersaal zu sehen.

Bis Sonntagabend haben die Besucher außerdem die Möglichkeit, auf Stimmzetteln für das Kunstwerk zu stimmen, das ihnen am besten gefällt. Diese Stimmzettel werden vor der Verleihung des mit 300 Euro dotierten Bürgerpreises, den Percuma-Chef Markus Rösmann gesponsert hat, ausgezählt. Am Sonntag um 18.30 Uhr wird der Preis vergeben

(lux)

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