Eppstein: Den Taunus im Herzen

In ihrem Buch stellt Ines Stickler 80 Glücksorte der Region vor - Burgstadt gut vertreten
Eppstein. Der Taunus schmeckt nach Äpfeln, duftet nach Champagner, klingt nach Sprudel und fühlt sich an, wie die große Freiheit in einer kleinen Idylle. Hier - das weiß auch Ines Stickler - lässt es sich mit allen Sinnen genießen. Aufgewachsen ist die Autorin im Rhein-Main-Gebiet. Ihre berufliche Laufbahn begann im Taunus. Als Jungredakteurin bei der Frankfurter Rundschau war sie in einer Außenredaktion in der Region eingesetzt. Während dieser Zeit habe sich eine Liebe zum Taunus entwickelt, die bis heute geblieben ist. Besonders gefalle ihr die Mischung aus Städten und Natur, sagt Stickler.
In ihrem neuen Buch „Glücksorte im Taunus“ unterstreicht sie diese Liebe nun. Stickler präsentiert darin 80 handverlesene Orte in der Region, die für sie „Glückscharakter“ haben. Denn, nicht jedes schöne Fleckchen - und davon gibt es im Taunus viele - ist automatisch ein Glücksort. „Ein Glücksort muss im Herzen und in der Seele berühren“, so die Autorin. Während der Corona-Pandemie sei sie oft mit den Glücksorten verreist und habe viel aus den Führern der Reihe ziehen können. Da ihr der Taunus sehr am Herzen liege, sei ihr die Idee gekommen, auch einmal einen Reiseführer zu schreiben.
Einige der im Buch vorgestellten Orte sind bekannter, andere überraschend und vielleicht nicht auf den ersten Blick zu entdecken. Es gehe darum, im Bekannten das Besondere zu finden, erklärt Stickler. So wartet zwischen Bad Homburg, Weilrod und Hochheim eine bunte Mischung aus Königsschloss und Kuhstall, Landpartie und Luxusleben. Weiter geht es zu einer Kugelbahn in den Wald und zu einem alten Mühlrad, auf Märkte und in kleine Geschäfte. Dazwischen laden idyllische Bänke und weite Blicke immer wieder zum Verweilen und Durchatmen ein. Nebenbei erfährt der Leser außerdem, was es mit dem von Stickler auf einer Streuobstwiese in Kronberg erfundenen Blütenengel auf sich hat.
Auch in Eppstein sind Flecken zu finden
Auch Eppstein ist in dem neuen Buch mit einigen ausgewählten Glücksorten vertreten. Allen voran die Talkirche im Zentrum der historischen Altstadt. Hier sei der musikalische Schwerpunkt ausschlaggebend gewesen, sagt Stickler. „Auch Musik kann Glücksmomente auslösen“, fügt sie hinzu. So öffnet Pfarrerin Heike Schuffenhauer die Kirche für alle Musikrichtungen. Ebenfalls aufgeführt ist das „Eppstein Project“. Hier bietet ein engagiertes Ehepaar mit dem Campingplatz Niederjosbach unter anderem Bullifahrern, Radlern und Wanderern inmitten der Hügellandschaft des Taunus einen Platz zur Erholung. Hier gibt es sogar eine „Bulli-Bar“. In dem Buch nicht fehlen darf natürlich der Eppsteiner Weihnachtsmarkt. Er sei, so Stickler, der Bezaubernste in der Region.
Ihr persönlicher Glücksort seien nach wie vor die Taunus-Erdbeeren, die sie während der Saison körbeweise nach Hause trage. Zu empfehlen sei aber auch ein Besuch des Opel-Zoos - und zwar kurz vor Kassenschluss. Dann kann jeder bis zum Sonnenuntergang den Zoo im Stillen und ohne Trubel erleben. Auch die Tierwelt verändere sich um diese Zeit, sagt Stickler. So kämen die Erdmännchen in den Abendstunden erst so richtig in Fahrt und die Stachelschweine aus ihrem Versteck.
Die Autorin hat alle 80 Glücksorte besucht und sie auf Familien- beziehungsweise Kinderfreundlichkeit getestet. Im Buch ist jeder Ort mit großem Foto auf einer Doppelseite vorgestellt. Damit bei der Planung nichts schiefgeht, finden sich darin eine Übersichtskarte sowie Hinweise zum Öffentlichen Personennahverkehr. Im Gegensatz zu anderen Regionen ist der Taunus nicht sehr weitläufig. Das sei, so Stickler, ein großer Vorteil, da sich alle Glücksorte binnen einer Dreiviertelstunde erreichen lassen. Das Buch richtet sich sowohl an Liebhaber der Region als auch an Taunus-Neuentdecker, doch auch Urlauber werden ihr „kleines Glück“ finden. „Glücksorte im Taunus“ ist im Droste Verlag erschienen und kostet 15,99 Euro. In der Reihe Glücksorte gibt es inzwischen über 200 Bände zu Zielen in Deutschland und der Welt.
INFO: Lesung mit der Autorin
Am Donnerstag, 4. Mai, 17 Uhr, ist Ines Stickler im Eppsteiner Familienzentrum, Burgstraße 18, zu Gast, um aus ihrem neu erschienenen Buch „Glücksorte im Taunus“ zu lesen. Die Autorin stellt das Werk vor, berichtet über dessen Entstehung, beantwortet Fragen und signiert bei dieser Gelegenheit Exemplare. Besucher dürfen sich auf eine Rundtour durch den Taunus - mit bekannten und vielleicht noch unbekannten Orten - freuen. Stickler schreibt am liebsten über Menschen und Metropolen. Sie hat bereits in New York, London und Frankfurt gelebt und gearbeitet. Der Eintritt zur Lesung ist frei. red
