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Eppstein: Fotogruppe präsentiert „Reduktionen“

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Eppstein im Jahr 1904: Die Aufnahme von E. König beeindruckt durch Farbtiefe.
Eppstein im Jahr 1904: Die Aufnahme von E. König beeindruckt durch Farbtiefe. © Fotogruppe/König

Ausstellung am 13. und 14. Mai - Erste Farbaufnahme der Burgstadt zu bestaunen

Eppstein. Die Fotogruppe Eppstein gründete sich Anfang des Jahres 1985. Damals rekrutierten sich die Mitglieder aus einem Volkshochschulkurs zum Thema Fotografie. Heute zählt die Truppe 18 Amateurfotografen aus den verschiedensten Berufsgruppen, wovon allerdings nur noch 9 aktiv sind. Dabei sind die fotografischen Themen ebenso unterschiedlich wie die Interessengebiete der Mitglieder. Das Spektrum reicht von Landschafts-, über Tier-, bis hin zur Unterwasserfotografie. Eines jedoch ist ihnen allen gemeinsam: die Freude, auf den Auslöser zu drücken.

„Meine Bilder waren grottenschlecht“

Einer von ihnen ist Detlef Bömelburg. Über das Reiten sei er einst zum Fotografieren gekommen, erzählt er. Mit einem Pferd aus Russland habe sein Reitlehrer früher erfolgreich mehrere Wettbewerbe bestritten. Damals noch für 20 D-Mark pro Bild habe er sich die Turnieraufnahmen der Berufsfotografen besorgt. Seine Frau war es, die zu ihm sagte: „Dann kannst du auch selbst fotografieren.“ Seinen ersten Fotoapparat - eine analoge Spiegelreflex vom Typ EOS 300 - bekam er im Februar 2001 zum Geburtstag geschenkt. „Meine Bilder waren grottenschlecht“, so Bömelburg.

Über eine Ausstellung sei er dann auf den Fotoclub in der Burgstadt aufmerksam geworden. „Ich habe den Mitgliedern so viele Pferdebilder gezeigt, bis sie sie nicht mehr sehen konnten“, sagt er. Heute fotografiert Bömelburg seit über 20 Jahren. Ein gutes Bild müsse seiner Meinung nach vor allem technisch in Ordnung sein und etwas aussagen. „Heutzutage geht der Trend vermehrt in Richtung künstlerische Fotografie“, erklärt er. Er habe jedoch keine künstlerische Ader, sondern komme eher von der technischen Seite. Vor der Linse hat er am liebsten schöne Landschaften und - passend zur Jahreszeit - Frühlingsblüher, aber auch Pflanzenexoten.

Ganz anders Arnd Rödiger, der sich seit über 50 Jahren der Unterwasserfotografie verschrieben hat. Diverse Bücher sowie Text- und Fotobeiträge in Fachzeitschriften machten ihn auch überregional bekannt. Andere Mitglieder der Gruppe zieht es immer wieder auch ins Ausland. „Einen Jaguar, der mit einer gefangenen Antilope auf einem Baum liegt, findet man in Eppstein nun mal nicht“, sagt Bömelburg und lacht.

Die Fotogruppe ist kein Verein, sondern segelt unter dem Dach des Eppsteiner Kulturkreises. Alle zwei Jahre nehmen sie - zusammen mit anderen Clubs aus der Region - an den Fototagen des Main-Taunus-Kreis teil. Nach vierjähriger Pause veranstaltet die Gruppe nun zum 17. Mal die Eppsteiner Fototage (Text unten).

Farbfotografie der Stadt von 1904

Zu sehen sein werden dort unter anderem Bilder aus dem Eppsteiner Stadtarchiv. Ein Motiv sticht dabei besonders hervor: Es handelt sich um eine Reproduktion des ersten Farbfotos von Eppstein aus dem Jahr 1904 von Dr. E. König. Das Bild wurde vermutlich in der Nähe der Villa Anna, oberhalb des Stadtbahnhofs vom heutigen Panoramaweg aus aufgenommen. Auffällig im Vergleich zu anderen Gemälden aus dieser Zeit sind vor allem die dichte Bewaldung und Besiedelung der Burgstadt. Gut zu erkennen sind das alte Gebäude der Post im linken Teil des Bildes und das ehemalige Rathaus neben der Talkirche. Der linke obere Teil zeigt die landwirtschaftliche Nutzung des Heinzbergs.

Für diese Zeit sei das Bild von erfreulicher Farbtiefe und Schärfe, so Bömelburg. Als Chemiker der ehemaligen Höchster Farbwerke verfügte Dr. König über das entsprechende Fachwissen für eine solche Aufnahme. Er gelte als ein Pionier der Farbfotografie. Das Original liegt heute in der Fotografiesammlung des Münchner Stadtmuseums. Dort sind auch noch andere Bilder Königs, wie Stillleben und Portraits zu finden. Mitarbeiter der Stadt Eppstein hatten die Reproduktion 2008 im Fotostudio Reinhardt in Hofheim als Geschenk für die Kommune erhalten. phf

INFO: 17. Eppsteiner Fototage

Die Fotogruppe Eppstein lädt für Samstag, 13. Mai, und Sonntag, 14. Mai, jeweils von 11 bis 18 Uhr zu einer Ausstellung in den großen Saal im Rathaus I in Vockenhausen, Hauptstraße 99, ein. Die Vernissage ist am Samstag um 11 Uhr. Der Eintritt ist frei. Präsentiert werden Bilder zum Ausstellungsmotto „Reduktion“ sowie eine Auswahl an individuellen Arbeiten und Gemeinschaftsthemen.

Der Fotoclub trifft sich immer montags um 19.30 Uhr im Backhaus in Bremthal, Bornstraße 14. Interessierte können sich an Detlef Bömelburg, 0 61 26 / 95 66 9 49, oder Frank Ickstadt, 0 61 98 / 34 87 14, wenden. Weitere Informationen finden sich außerdem unter www.foto-gruppe-eppstein.de . red

Das Titelbild zur Ausstellung entstand im Opel-Zoo.
Das Titelbild zur Ausstellung entstand im Opel-Zoo. © Arnd Rödiger

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