Eppstein: Gegen Starkregen: Stadt will Bau von Zisternen unterstützen

Magistrat erarbeitet Papier - Nachbar Hofheim schon voraus
Eppstein. Wer in der Burgstadt baut, wird künftig wohl eine Zisterne einplanen müssen, wenn die Topografie und der Untergrund es zulassen. Wer schon ein Haus hat und eine Zisterne einbaut, der soll von der Stadt finanziell unterstützt werden. Das wenigstens ist der einmütige Wille der Eppsteiner Stadtverordnetenversammlung. Der Planungsausschuss beauftragte den Magistrat, die dafür notwendigen Satzungen und Richtlinien dann auszuarbeiten.
Die SPD, die den Antrag eingebracht hatte, weist zur Begründung auf den Klimawandel hin. Der führe zu mehr Starkregen einerseits, zu längeren Trockenphasen andererseits. Durch den Starkregen wird die Kanalisation überlastet, es kommt zu Überschwemmungen. Da das Wasser schnell fließt und kaum versickert, tragen diese Regenfälle auch kaum dazu bei, dass das Grundwasser aufgefüllt wird, betont die SPD.
So heftig wie im benachbarten Kelkheim sind Probleme mit der Trinkwasserversorgung in Eppstein zwar nicht ausgefallen, aber ein Thema werden kann das in der Burgstadt schon. Mit dem Starkregen kennen sich die Eppsteiner aber „bestens“ aus, es kam schon zu richtig gefährlichen Situationen.
Zisternen können helfen, sagt die SPD. Beim Neubau sollen sie daher vorgeschrieben werden, nur kann aus einem solchen Wasserspeicher auf manchen Grundstücken wegen der Topografie oder eines zu felsigen Untergrundes nichts werden. Je nach Gebiet könnte die Stadt es als Alternative zulassen, dem Regenwasser ausreichende Versickerungsmöglichkeiten zu bieten.
SPD wünscht eine wirkungsvolle Satzung
Nun ist es nicht so, dass in Eppstein bei diesem Thema noch gar nichts passiert ist. Es gebe in verschiedenen Bebauungsplänen mehr als 25 verschiedene Regelungen zum Bau von Zisternen und der Regenwasserversickerung, hat die SPD ermittelt. Trotzdem werden viele Bauvorhaben nicht erfasst. Wirkungsvoller, gerechter und mit weniger Bürokratie verbunden sei eine Satzung für die ganze Stadt.
Die Stadtverordneten möchten durch finanzielle Zuschüsse erreichen, dass auch bei bestehenden Gebäuden Zisternen angelegt werden. Die SPD weist auf Regelungen in den Nachbarstädten hin. So können die Bewohner in Hofheim beim Bau einer Zisterne zur Gartenbewässerung bis zu 600 Euro pro Kubikmeter Fassungsvermögen von der Stadt bekommen, bei einer Brauchwasserzisterne sind es sogar 800 Euro. Mit dem Brauchwasser werden vor allem Toiletten und Waschmaschinen beschickt.
Die Kosten für den Bau einer Zisterne werden je nach Größe auf 2000 bis 5000 Euro angegeben, bei schwierigen Untergrundverhältnissen zum Beispiel wird es auch teurer. Wie hoch die Förderung in Eppstein ausfallen kann, wird sich zeigen, wenn der Magistrat eine Satzung ausgearbeitet und dem Parlament vorgelegt hat. bt