Eppstein: Integrationsgruppe will präsenter werden

Kommission stellt sich auf Homepage vor und plant Aktionen in der Stadt
Eppstein. 2021 hat die Stadt eine Integrationskommission eingerichtet - gezwungenermaßen. Denn eigentlich muss in jeder Kommune ein Ausländerbeirat gewählt werden, was in der Burgstadt aber daran scheiterte, dass niemand mitarbeiten wollte. Zwingend ist das in Orten mit mindestens 1000 Einwohnern ausländischer Herkunft - in Eppstein sind es mehr als 2000. In solchen Fällen muss eine Integrationskommission her.
Vertretung ist für Stadt ein Muss
Diese wurde auch eingerichtet und hat im Jahr 2021 einmal getagt; 2022 gab es dann vier Treffen, so wie es vorgesehen ist. Der Magistrat hat nun einen Bericht über die Arbeit des neuen Gremiums vorgelegt - der aber den Eindruck unterstreicht, den Bürger schon vorher hatten gewinnen können. Eine besondere Außenwirkung nämlich hat die Kommission im vergangenen Jahr nicht erzielen können. Das soll 2023 besser werden, und ein Anfang ist gemacht.
Wie aus dem Bericht hervorgeht, dienten die ersten Sitzungen dazu, weitere Akteure in und aus Eppstein kennen zu lernen. Unter anderem wurde von der zuständigen Mitarbeiterin des Kreises ein Landesprogramm zur Integration vorgestellt, der Asylkreis berichtete über seine Arbeit, die städtische Jugendarbeit präsentierte sich und ihre Aktivitäten. Außerdem bekam das Gremium Besuch von der Vorsitzenden des Ausländerbeirates Kelkheim.
Jetzt allerdings ist die Integrationskommission auch öffentlich etwas sichtbarer geworden, indem sie sich und ihre Mitglieder auf der städtischen Internetseite präsentiert. Dort kann jeder auch erfahren, welche Beweggründe die einzelnen Kommissionsmitglieder haben. Sie wolle „persönlichen Erfahrungen für einen offenen und respektvollen Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Herkunft nutzen“, schreibt beispielsweise Samira Karimi, die Stellvertretende Vorsitzende der Kommission. Chefin ist übrigens Erste Stadträtin Sabine Bergold.
„Für mich keine Einbahnstraße“
„Mein Ziel ist, damit die Rahmenbedingungen zu verbessern, um eine schnelle und erfolgreiche Integration für Menschen in unserer Stadt zu erleichtern“, so Sara Saligeh, die vor etwa 20 Jahren aus dem Iran nach Deutschland kam. „Integration ist für mich keine Einbahnstraße, sondern erfordert ein gemeinsames aufeinander Zugehen“, mahnt Hava Yildiz-Müller.
Für das Jahr 2023 wurden konkrete Pläne ins Auge gefasst. So möchte sich die Kommission unter anderem durch einen Stand auf dem Wochenmarkt etwas bekannter machen. Außerdem ist eine Veranstaltung für Eppsteiner mit ausländischen Wurzeln vorgesehen und unter diesen auch eine Umfrage. bt