Eppstein: Kein Füreinander ohne Miteinander

Nachbarschaftsverein macht mit neuem Chef weiter
Eppstein. Der Verein „Miteinander-Füreinander Eppstein“ (MFE) feiert sein 25-jähriges Bestehen. Und so hatte der Vorsitzende Hermann May zu Beginn der Jubiläums-Mitgliederversammlung direkt eine gute Nachricht: „Es geht weiter.“ Noch 2022 war die Zukunft des Nachbarschaftsvereins ungewiss. Die Entscheidung sollte nun bei der Versammlung fallen. Und dort fand sich mit Philip Sladdin ein neuer Vorsitzender.
Der Bericht des Vorstands machte die Herausforderungen deutlich. So ist die Zahl der erbrachten Leistungen, ebenso wie die der Mitglieder - gerade coronabedingt - rückläufig. 2022 gab es nur 262 Hilfeleistungen. Seit dem Gründungsjahr 1998 waren es insgesamt 13 700. Das Durchschnittsalter der Mitglieder ist 73,4 Jahre. Dabei sind 40 Prozent über 80 Jahre und nur 12 Prozent unter 60. Die Zahl der Helfer liegt bei 42 von 395 Mitgliedern. Das „Füreinander“, also die Hilfe, komme damit zu kurz, so May.
Im Vorstand sind zudem nicht alle Posten besetzt. Schon früh hatte May angekündigt, den Vorsitz aus gesundheitlichen Gründen niederzulegen, sobald sich ein geeigneter Nachfolger finden würde. Diese Person ist nun gefunden. Nach 13 Jahren und 3 Monaten ging May in die zweite Reihe, wolle aber weiterhin aktiv bleiben. „Der Verein liegt mir sehr am Herzen.“ Schatzmeisterin Walburga Timmas und Ressortleiter Wolfgang Fischer dankten ihm „insbesondere für deine humorvolle und menschliche Art, mit der du uns geführt hast“.
Als Gast hatte Sladdin bereits zuvor an einigen Vorstandssitzungen teilgenommen. Der Brite lebt seit 25 Jahren mit seiner Familie in Eppstein. Als sein Vater 2022 gestorben sei, habe seine 93-jährige Mutter in Großbritannien Hilfe von einem ähnlich sozial engagierten Verein erhalten. Zudem wusste er um die Probleme im Vorstand, habe sich bereiterklärt, den Vorsitz zu übernehmen - und wurde nun gewählt. Zum Team gehören noch: Monika Hoheisel (Schriftführerin), Walburga Timmas (Schatzmeisterin), Gabriele Gerdau (Ressortleitung Verwaltung), Wolfgang Fischer (Ressortleitung Mitgliederverwaltung/EDV) und neu Antje Szymendera (Pressesprecherin).
„Ich habe nicht damit gerechnet, so schnell den Vorsitz zu bekommen“, sagt Sladdin. „In jedem Fall freue ich mich über die Wahl und werde mein Bestes geben.“ So hat sich der 57-jährige einiges vorgenommen. Sein Ziel sei es, die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen. Zudem wolle er das Angebot auf Haushalts- und Nachbarschaftshilfe beschränken. „Während der Corona-Pandemie ist viel eingeschlafen“, so Sladdin. Leistungen wie Hausbesuche seien nicht mehr möglich gewesen. Für Schulbetreuung und Fahrdienste gebe es andere Strukturen. Inzwischen ist Sladdin im Ruhestand und engagiert sich zudem im Kulturkreis.
Es tut sich also was beim MFE. Auf dem Plan stehen wieder Bingo und musikalische Angebote in Senioreneinrichtungen. Neue Vereinsmitglieder sind willkommen. Bei Interesse sind weitere Informationen via E-Mail an mfe.eppstein@gmail.com oder unter 0 61 98 / 34 96 77 erhältlich. Das Büro ist im Theodor-Fliedner-Haus, Untergasse 25. red